DanInsis Reise ins Wunderland
Costa Rica: Cahuita
17.10.
Heute sind wir eigentlich nur unterwegs gewesen, die Busfahrten waren ziemlich lange, und unertraeglich heiss. Somit haben wir auch in Cahuita in eine etwas nettere Unterkunft investiert, die von Deutschen gefuehrt wird. Abends waren wir noch nett essen - die acht Gaeste im Lokal waren alle Deutsch. Dieses Internetcafe wird von Willie gefuehrt, der, wie sich unschwer erraten laesst, deutsch ist. Seufz. Home sweet home!
Leider sind wir gestern Abend vom Schildkroetenmann versetzt worden, wir vermuten, der drohende Regen hat ihn in seinem Reggaehuettchen verweilen lassen. Der Grund um nach Tortuguero zu fahren besteht zwar eigentlich ausschliesslich aus dieser Schildkroetenbeobachterei, aber wir bleiben optimistisch und relativ gut gelaunt, et kuett wie et kuett!
Eine nette Geschichte ist auch die folgende: Daniel wollte gestern abend noch mal Richtung Deutschland telefonieren. Da die Telefonzellen aber irgendwie keine Schlitze zum Geldeinwerfen haben, wollte er einen Einheimischen fragen, wie das hier funktioniert. Nachdem er dann drei Orangen fuer ungefaehr 0,30 Euro gekauft hatte, hat ihm der Mann auch verraten, dass man besondere Telefonkarten braucht und wo man diese kaufen kann. Im Supermarkt wollte er dann mit Kreditkarte bezahlen, um das kostbare Bargeld (5 Euro Bankgebuehr pro Abheben) nicht zu verschwenden. Um jedoch ueber den Betrag zu kommen, um mit Kreditkarte bezahlen zu koennen, musste er noch eine Wasserflasche kaufen. Und letztendlich kam dann noch eine Gebuehr von 5 % hinzu, um mit der Kreditkarte zu bezahlen, welche die ganze Kreditkartenaktion ueberfluessig gemacht hat. Toll. So kam Daniel mit einer Telefonkarte, einer Wasserflasche und drei Orangen zurueck, obwohl er eigentlich nur kurz telefonieren wollte...
18.10.
Als kurze Erklaerung: es werden vorerst keine Fotos mehr eingestellt werden, da wir gestern der steten Sorge um unser elektronisches Equipment entledigt wurden. Auch Flugtickets und Brillengestelle sollen uns nicht weiter mit ihrem Gewicht belaestigen. Also, bis ein gelber Paketdienst an unsere Cabina klopft, muesst ihr leider auf Bildmaterial verzichten. Bitte keine Bedauerungsgaestebucheintraege, wir probieren dieses Ereignis gerade moeglichst schnell zu verdraengen.
Heute Morgen sind wir puenktlich um 4:30 Uhr von ohrenbetaeubenden Affengebruell geweckt worden. Da wir ungefaehr 10 Meter vom Regenwald entfernt wohnen verirren sich regelmaessig die Bruellaffen (die heissen wirklich so ) auf Baeume dirket neben unserer Lodge. Zum Glueck war unsere Muedigkeit groesser als das Geschrei, so das wir dennoch weiterschlafen konnten (man erschreckt sich aber trotzdem zu Tode, wenn die anfangen zu bruellen).
Nach einem kurzen Shoppingbesuch im heimischen Supermarkt und einem ausgiebigen Fruehstueck mit Gratisbananen aus dem Garten haben wir den weiten Weg (ca. 3 Minuten zu Fuss) zum Strand gestartet. Der Strand hier ist echt traumhaft schoen. Weisser Sand, kristallklares Wasser und vertraeumte Palmen. Das Ganze erstreckt sich dann noch ueber Kilometer. Nach der kurzen Mittagspause, in der wir auch diesen Bericht vervollstaendigt haben, werden wir jetzt wieder an den Strand gehen. Also, wir melden uns die Tage wieder, viel wird hier (hoffentlich) nicht los sein.
19.10.
Heute sind wir erstmal direkt zurueck nach Limon gefahren, um Daniel eine neue Brille zu beschaffen. Bei unserer Busfahrt konnte man wieder mal feststellen, dass Costa Rica noch....anders ist, als sonst gewohnt. Wir hielten vor einem Schlagbaum, und wer jetzt denkt, die Desinfektionsgeschichte wiederholt sich...weit gefehlt. Diesmal stiegen zwar auch wieder alle gemaechlich aus, aber nicht um durch Seife zu stapfen, sondern um sich einer Rucksack/Ausweiskontrolle zu unterziehen. In einer langen Schlange standen wir da, und ein bisschen mulmig wird einem schon beim Anblick der Schusswaffen der Polizisten.
Dafuer war der Rest des Tages ziemlich ereignislos. Beim Optiker haben wir eine Amerikanerin getroffen, die uns hier an unserem 1. Abend in Cahuita ueber den Weg gelaufen ist, aber das wars auch schon. Als wir wieder "zu Hause" waren, sind wir noch kurz an den Strand gegangen und haben das erste Mal Waesche gewaschen. Man sollte eher sagen, Waesche gewaschen bekommen, denn Big J, ein riiiiiiiiiiesiger Huehne von Mann, hat uns das Falten abgenommen. Als wir unsere Klamotten abgeholt haben, strich er gerade liebevoll Daniels Boxershorts glatt. Trotzdem lagen wir aber zur gewohnten Schlafenszeit, also um 8, schon wieder im Bett. Wer denkt, wir sind Langweiler - mag sein, aber hier wird es um 17:00 dunkel, und, noch viel schlimmer, ab 4:30 wirds hell, bzw. starten die Affen ihren allmorgendlichen Radau.
20.10.
Auch heute galt unser Ziel dem Cahuita National Park. Ein bisschen Strand, ein bisschen Lesen, ein bisschen Cafe International spielen...so laesst es sich leben. Die Bruellaffen kommen manchmal bis an den Strand heran, so dass man bequem vom Handtuch aus unsere Vorfahren bei ihrem Streifzug durch die Palmen beobachten kann. Viele tragen auch klitzekleine Babies auf ihren Ruecken. Ansonsten gewittert es, sobald es dunkel ist, und der Begriff "tropischer Regenguss" bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn man 45 Minuten in der Kuechenhuette festsitzt, und dann doch klitschnass wird.
Wer denkt, wir faulenzen nur - morgen machen wir eine mindestens 1 km lange Wanderung.
21.10.
Gesagt, getan... heute sind wir komplett durch den Nationalpark Cahuita gewandert. Alles in allem ungefaehr 9 Kilometer. Damit wir unterwegs nicht nur heisses Wasser zu trinken haben, haben wir die Wasserflasche gestern Abend in die Tiefkuehltruhe gestellt. Sie war natuerlich heute Morgen komplett gefroren und wir haben uns auf schoen gekueltes Wasser fuer unterwegs gefreut, dass haben wir auf Hawaii auch immer so gemacht. Leider schmilzt eine 1,5 Liter Wasserflasche hier in Costa Rica nicht so schnell, so dass wir viel zu wenig zu trinken fuer unterwegs hatten und als wir gerade wieder an unseren Lodges ankamen war immer noch mehr als die Haelfte tiefgefroren. Na ja, das war ja nicht so schlimm, da wir uns ja mit unserem ausgiebig gefuellten Picknikkorb troesten konnten. So konnten wir in den ueber 6 Stunden, die wir unterwegs waren insgesamt sechs Kekse unter zwei Personen aufteilen. Na da bleiben doch keine Wuensche mehr offen .
Zum Glueck haben wir uns vorher fuer die perfekten Wanderschuhe entschieden, um diesen Marsch hinter uns zu bringen. So sind wir beide in unseren Flip-Flops die 9 Kilometer durch den Regenwald gewandert. Na ja, wir sind auch nur streckenweise mit unseren Flip-Flops im Matsch versunken, das ging ja noch . Ausserdem kann man die viiiel besser im drei Meter entferten Meer sauber kriegen, als unsere guten Wanderschuhe. Wie auch immer, ein bisschen bessere Planung im vorhinein haette uns bestimmt nicht geschadet , aber uns ist einfach nichts eingefallen, dass man 6 Stunden lang unbeschadet durch die Hitze schleppen kann, und dass dann auch noch schmeckt.
Um nicht am gleichen Tag die 9 Kilometer wieder zurueck laufen zu muessen (das waeren ja dann 18! Ohwei...) haben wir uns dafuer entschieden den Bus zurueck zu nehmen. Den letzten Kilometer sind wir fast gerannt, da unsere Lodgebesitzerin im Kopf hatte, dass die Busse stuendlich um viertel vor am Eingang des Parkes abfahren. Um viertel vor standen wir da. Kein Bus. Laut der Kellnerin der nahegelegenen Bar sollte er um vier kommen, um viertel nach vier wurden wir ungeduldig, dass ist dann auch fuer costaricanische Busse ein bisschen spaet, und um zwanzig vor fuenf hatte uns netterweise ein belgisches Ehepaar mitgenommen. Die Einheimischen mussten weiter warten, vielleicht endlich mal ein Vorteil von Insas blonden Haaren.
Waehrend der Wanderung haben wir unzaehlige Affen gesehen -
teilweise auch Affen, die die Affen gefuettert und fotografiert haben...soll man doch nicht! - u.a. Bruellaffen und Kapuzineraeffchen. Auch Salamander, Geckos, Krabben, Einsiedlerkrebse kreuzten unseren Weg, und ganz am Anfang hat uns ein Guide noch ein Faultier gezeigt.
Wir werden jetzt noch bis Mittwoch hier in Cahuita bleiben, und unsere weiteren Erkundungen auf Tagesausfluege in die umliegenden Staedte bzw. Doerfer beschraenken.
22.10.
Heute wollten wir eigentlich einen Tagesausflug nach Manzanillo machen. Da wir aber leider auch unseres Weckers entledigt wurden, haben wir den 7 Uhr Bus verpasst. Dies war aber auch nicht weiter schlimm, da wir uns mit einem traumhaft schoenen und sonnigen Beach-Tag an unserem Hausstrand troesten konnten. Wie man es sich eigentlich auch vorstellen koennte, war der Tag dann auch nicht weiter ereignissreich, lediglich Daniel wurde beim Schwimmen von einem Fisch attackiert, der versucht hat, sich an Daniels Ruecken festzusaugen.
Den Abend haben wir dann relativ gemuetlich gemeinsam mit einem anderen deutsche Paerchen ( beide Aerzte, wovon jedoch einer wahrscheinlich an Dengue-Fieber erkrankt ist => nicht ansteckend , aber dennoch sehr ironisch, dass es gerade einen Arzt trifft) und einem deutschen Reisefuehrer-Autoren (sehr interessantes, aber dennoch einsames Leben) ausklingen lassen und uns fuer den naechsten Morgen einen Wecker geliehen .
23.10.
Wie bereits angekuendigt haben wir heute dann den Ausflug nach Manzanillo genacht. Puenktlich um sieben Uhr haben wir den Bus fuer die einstuendige Fahrt genommen. Der Weg darunter bis kurz vor die Grenze nach Panama ist eigentlich nur ein besserer Feldweg, so dass wir ordentlich durchgeschuettelt wurden.
Dort angekommen waren wir eher enttaeuscht, da der Strand und der Ort nicht mit Cahuita mithalten konnten. Tja, wenn man irgendwo ist, wo es schoen ist, sollte man einfach da bleiben, und nicht nach noch schoeneren Orten suchen.
Ein ausgiebiges Fruehstueck hat uns munter fuer den Tag gemachtn und wenn die Oberwasserwelt uns nicht anspricht, dann vielleicht die Unterwasserwelt. So haben wir uns vor Ort Schnorchelsachen ausgeliehen und sind zwei Stunden am oertlichen Riff schnorcheln gegangen. Die Fische und Korallen in allen Farben und Formen, besonders die Leuchtkraft einiger Exemplare hat uns dann doch noch fuer die Fahrt entschaedigt.
Nach einem leckeren Fruchtshake haben wir uns Mittags wieder auf die Heimfahrt gemacht, um den restlichen Nachmittag am Strand von Cahuita zu entspannen.
24.10.
Heute waren wir wieder nur am Strand, aber es gibt doch ein wenig zu berichten. Daniels Lebensmittelrepertoire hat sich um Avocado und Ananas erweitert...anscheinend schmeckt die Ananas hier eher wie Apfel. Da die Bananen, die im Moment am Rancho, also unserer Kueche, haengen auch wie Aepfel schmecken, und tatsaechlich auch Apfelbananen heissen (die sind uebrigens rot), scheint das eine Eigenart dieser Region zu sein. Vielleicht gibt es unterirdische Lager mit Aepfeln, die ihren Geschmack ueber das Grundwasser an die Obstplantagen abgeben?
Der Arzt hat uebrigens kein Denguefieber, sondern lediglich eine "Infeccion". Dafuer musste er fuer die gesamte Behandlung inklusive Penicillin im Krankenhaus absolut nichts bezahlen. Das ist doch mal ein Service!
25.10.
Endlich haben wir es geschafft, aus Cahuita aufzubrechen. Ansonsten wuerde dieses Kapitel auch eindeutig zu lang werden. Allerdings muessen wir zugeben, dass wir bereits fuer die letzten zwei Tage in Cahuita reserviert haben, es war einfach zu schoen dort.
Im Moment sind wir (leider) wieder in San Jose, es ist in diesem Land einfach unmoeglich, an einem Tag sonderlich weit zu reisen, dabei ist Costa Rica nur so gross wie Niedersachsen! San Jose liegt ziemlich genau in der Mitte, so dass man unweigerlich in die Stadt zurueck muss. Morgen geht es dann weiter zum Arenal, einem aktiven Vulkan.
Dafuer war dann hier die Infrastruktur gegeben, um uns eine Einweg-Kamera zu besorgen. Erst haben wir in einem Supermarkt eine 27-Bilder Outdoorkamera (netter Name fuer "ohne Blitz") fuer 3559 Colones gekauft. Drei Laeden weiter gab es aber einen Fotoladen mit diesen absolut minimalistischen Mehrwegkameras. Mit Blitz. Und zwei Filmen a 36 Bilder. UND Batterien. Fuer 15000 Colones. Hm. Das gab uns Grund zum Gruebeln. Also wieder zurueck zum Supermarkt, Einwegkamera umtauschen. Das geht aber nicht gegen Geld, nur gegen Ware. Insa ist auf Preisjagd gegangen, denn es hiess, moeglichst genau diese 3559 Colones zu treffen. Ein Mueckenspray (kann man hier immer gebrauchen, das Erste ist schon aufgebraucht) und eine Zahnpasta brachten es auf immerin 3562 Colones, der Supermarkt hat uns die 3 Colones (= 0,004 Euro) geschenkt. Zurueck zum Fotoladen, der mittlerweile schon das Securitygitter heruntergelassen hatte. Ein flehentlicher Blick von Insa, und die Tuer ging doch noch auf, so dass wir jetzt stolze Besitzer einer Kamera sind. Netterweise gab es als Zugabe einen weiteren Film, eine kostenlose Entwicklung, und eine gratis Einwegkamera. Na, wenn wir da kein Schnaeppchen geschlagen haben, wir Sparfuechse!
Jetzt spielen wir gegeneinander Minesweeper, da wir so lange wie moeglich unserem extrem muffigen Zimmer fern bleiben moechten und das Internet mal wieder gratis ist.
Aufbruch: | 10.10.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 22.03.2007 |
Vereinigte Staaten
Cookinseln
Französisch Polynesien
Neuseeland
Australien
Thailand