DanInsis Reise ins Wunderland
Australien: Airlie Beach & Whitsunday Islands
16.02.2007
Heute regnet es leider in Strömen, wir hoffen auf besseres Wetter bevor wir heute Abend um 7:30 zu unserer Segeltour aufbrechen. Bis Montag nachmittag segeln wir (na, wir lassen segeln ) um die Whitsunday Islands, vielleicht tauchen wir auch eine Runde am Great Barrier Reef. Schnorchelsachen nehmen wir auf jeden Fall mit!
So, jetzt sind wir wieder von unserer Segeltour zurück und können den Rest des 16.02. schildern...
Der Regen legte sich gegen Nachmittag, so konnten wir noch ein paar Einkäufe tätigen bevor wir uns um 18 Uhr Richtung Treffpunkt aufmachten. Dort warteten auch schon unsere 23 Mitsegler, wir warteten und warteten und warteten. Nach geraumer Zeit ließ sich ein kleines Auto blicken, dass uns Grüppchenweise Richtung Anaconda III fuhr. Kurz nochmal gezählt, na, einer fehlt, wo bleibt er nur? Egal. Los gings nach einer kurzen Einführung und der Austeilung von Stinger Suits, ein Anzug zum Schutz vor bösen Quallen, trotzdem. Ein Glas Sekt zum Anstössen und die schaukelnden Wellen ließen die Augen schnell zufallen, der erste Abend wurde nicht sehr lang. Ein wenig, na, sagen wir knapp bemessen waren die Kajüten auf jeden Fall, wir zwei hatten schon Probleme, uns die Zähne zu putzen, etc. Wie sah das bloß in den 4er-Kabinen aus?
17.02.2007
Die Nacht war nicht sehr erholsam, da wir direkt unter der Klimaanlage lagen, und wir uns permanent darüber "gezankt" haben, ob sie an oder aus bleiben soll. Zu warm, zu kalt...auf jeden Fall waren wir pünktlich zum Frühstück um 7 Uhr wach. Die Essenszeiten werden immer mit zwei Glockenklängen angeläutet, anscheinend die schnellste Methode, um 25 Leute zusammenzubringen.
Am Morgen sollte es zu Whitehaven Beach gehen, ein Strand mit dem angeblich höchsten Quarzgehalt der Welt, sage und schreibe 99.7%. Das resultiert in besonders feinem und weißen Sandstrand, und laut Pabblo, unserem irischen Ersten Offizier, wurden Teile des Hubble-Space-Teleskops aus exakt diesem Sand gefertigt. Für uns bot sich ein eher grauer Anblick, da die Sonne fern blieb, aber das macht ja nichts. Die Stimmung war relativ gut, zumindest solange wir nicht unter den Bäumen Schutz vor Regen suchen mussten, wir spielten Beach Volleyball und erhielten Grüppchenweise unsere Taucheinführungen. Dort lernten wir unsere Masken unter Wasser zu leeren, unser Atemgerät wiederzufinden so es uns einmal aus dem Mund fällt, etc. Insa war nicht sehr überzeugt von der ganzen Taucherei, aber das Great Barrier Reef wollte sie schon gerne von Nahem sehen.
Zum Mittagessen gings zurück aufs Schiff, Raurie, der Koch hat sich wirklich Mühe gegeben, und es hat allen geschmeckt. Bis auf eine Tomatenallergikerin haben auch wirklich alle alles gegessen, was schon erstaunlich ist. Am Nachmittag sind wir Richtung Luncheon Bay gefahren, dort konnten die Ersten Einführungstauchgaenge absolviert werden, wahlweise wurde man zum Schnorcheln an den Strand gefahren. Obwohl die Sonne hin und wieder hinter den Wolken hervorkroch, entschieden wir uns gegen einen Tauchgang, da die Sichtweite unter Wasser durch den Regen am Vormittag arg reduziert war. Beim Schnorcheln konnten wir dennoch wunderschöne Korallen sehen, die denen in der Südsee in nichts nachstehen. Sehr beeindruckend.
Ein wenig überschattet wurde unser Ausflug von der Tatsache, dass unser komplettes Boot vergessen hatte, sich beim Verlassen des Schiffes auf der Liste auszutragen. Das zieht schwere Strafen nach sich, nämlich einen Teelöffel Vegemite (irgendein Hefeextrakt, das sich die Australier aufs Brot schmieren, schmeckt wie hochkonzentriertes Maggi). So lebten wir in der Furcht, bei der Rückkehr jeder einen Teelöffel schlucken zu müssen, aber Marcel, der wegen seiner Ohrprobleme früher aufs Schiff zurückkehrte, schmuggelte uns noch auf die Liste. Nochmal Glück gehabt!
Endlich konnten wir auch unsere Dusche in Angriff nehmen, Daniel überschritt die erlaubte Zeit von einer Minute um 9 Sekunden, dafür unterbot Insa um 5 Sekunden. Also 4 Sekunden zu lang, das werden die Wassertanks wohl überlebt haben, besonders, da Daniel für den kompletten Zeitraum auf seine Rasur verzichtet hat.
Das Abendessen war auch wieder sehr lecker, es dauerte nur ein wenig, bis wir es zu uns nehmen konnten, da der Gasofen ständig ausfiel. So vertrieben wir uns die Zeit mit Gelenkigkeitswettkämpfen...
18.02.2007
Diese Nacht schliefen wir eindeutig besser, und verpassten auch diesmal das Frühstück nicht, da wir um kurz vor sieben unliebsam durch ein Leck über unserem Bett geweckt wurden. Ja, mal wieder regnete es, und irgendwo gab es mehrere undichte Stellen, deren Ströme sich genau über uns zusammenschlossen und uns ein kaltes Bad bescherten. Der Regen bedeutete nicht nur ein nasses Bett, sondern auch eine Aenderung der Reiseroute, und die Stimmung sank auf einen absoluten Tiefpunkt als der Skipper verkündete, dass das Great Barrier Reef nicht besichtigt werden könne. Meuterei auf der Anaconda III! Statt dessen wurde uns angeboten, für weitere XX Dollar pro Person an einem Resort anzulegen, wo wir die Bars besuchen könnten. Juchu, dafuer sind wir auch Segeln gefahren. Ne, wir stimmten zum Missmut der Crew dagegen (vielleicht haben die Herrschaften da ihre Freundinnen, auf jeden Fall haben sie wirklich probiert, uns dazu zu bewegen, die Anlegegebühr zu zahlen...), und blieben in der Pearl Bay, wo wir am Vormittag trotz Regen schnorcheln waren, um am Nachmittag noch einmal schnorcheln zu gehen. Hier wurde Insa von Dr. Daniel wegen der Anfänge ihrer sehr leichten Mittelohrentzündung zu Schiffsruhe verdonnert und verbrachte die Zeit mit Dickens und MP3Player beim Regenbad an Deck.
Am Abend zeigte sich der Wettergott durch unser Flehen milde gestimmt und stoppte den Regen; wilde Partyspiele, bei denen wir uns alle ein bisschen näher kamen (einige kamen sich ungewollt ein wenig zu Nahe), wurden veranstaltet. Unser Team, die "Squishy Squids" haben gegen die "Schmetterlinge" gewonnen, muahmuahmuah. Die hießen tatsächlich "Schmetterlinge", da dieses leicht aggressiv klingende deutsche Wort schon seit dem Beginn der Reise für große Heiterkeit auf der Anaconda III sorgte, und regelmäßig zu allen erdenklichen Tages- und Nachtzeiten durchs Schiff gebrüllt wurde.
Bemerkt jemand die großzügige Verwendung von echten Umlauten?
19.02.2007
Zur großen Überraschung aller regnete es ganz fürchterlich, aber wir waren ja in einer neuen Kabine, eine war Gottseidank noch frei, so blieben wir fast trocken. Obwohl wir erst am Nachmittag wieder in Airlie Beach anlegen sollten, herrschte müde Aufbruchsstimmung, und mit Müh und Not konnte die nötige Begeisterung aufgebracht werden, sich eine Höhle mit Aborigine-Höhlenmalereien anzugucken. Mit Flip-Flops stapften wir den Hügel hinauf, schauten kurz in die Höhle, dann ging es noch weiter zu einem Wasserfall wo ein kurzer Gruppenfotostopp eingelegt wurde. Am Nachmittag segelten wir das erste Mal, auch wenn es nur kurz war, und trafen dann doch etwas erleichtert um 3 Uhr in Airlie Beach ein.
Dort liefen wir direkt als Erstes zu unserer Zuflucht, dem Airlie Beach Hotel, sprangen jeweils minutenlang unter die Dusche, und fielen, da es draußen schon wieder regnete, erschöpft ins Bett. Am Abend holten wir uns nur kurz etwas zu Essen, schafften gerade noch eine Folge von Desperate Housewives, und schon fielen uns die Augen zu.
20.02.2007
Wieder einmal heißt es alle sieben Sachen packen, doch da unser Taxi uns erst um 13:30 abholen sollte, konnten wir noch in Ruhe Insas Ohren untersuchen lassen und uns um einen Mietwagen kümmern. Nicht sehr spannend, sollte man meinen, und anscheinend fand das auch unsere Reisefee.
Um 12:45 platzte unsere eigentliche Reservierung eines Autos, also schauten wir wegen mangelnder Zeit für eingehendere Recherchen im Internet um 13 Uhr bei Europcar im Buero vorbei. Während die Mitarbeiterin fröhlich unsere Daten in ihren Computer eintippte, fing ihr benachbarter Kollege an, zu grinsen. "Ihr fliegt heute ganz bestimmt nicht nach Brisbane!" Leicht erstaunt ob seines hämischen Gesichtsausdrucks begann ein längerer Wortwechsel, der uns nicht klüger werden ließ, da er wie ein kleines Rumpelstilzchen immer nur "Ganz bestimmt nicht!" von sich gab, während wir ihn mit Flugnummer und Flugdaten davon zu überzeugen versuchten, dass wir sehr wohl heute nach Brisbane fliegen werden. Irgendwann entlockten wir ihm die Information, dass unser ständiger Begleiter "Tropischer Regen" die Landebahn des Flughafens in Proserpine unterspült hatte, und somit alle Flüge ersatzlos gestrichen worden sind. Ersatzlos? Nur für Passagiere der Billigairline Jetstar, Virgin Blue-Passagiere (eine andere Billigairline) werden mit einem Bus zum nächsten Flughafen in Mackay gefahren. Wie unser Schicksal es so will, hatten wir bei Jetstar gebucht.
Schnurstracks und leicht in Panik verfallen sprinteten wir Richtung Hotel, um 13:10 erreichten wir die Rezeption, an der wir schon mit einem mitleidigen Blick erwartet wurden. Anscheinend gab es einen Shuttlebus zum 120 Kilometer entfernt gelegenen Flughafen Mackay, nur fuhr dieser um 13 Uhr ab. Sie hatten sogar in nahe gelegenen Bars und Restaurants nach uns gesucht, leider ohne Erfolg.
Aehnlich hilfsbereit blieb die Dame an der Rezeption dann auch, denn da wir auf gar keinen Fall unser Hotel in Brisbane verfallen lassen wollten, und es nicht zur Debatte stand, eine weitere Nacht in Airlie Beach zu bleiben, galt es, irgendwie nach Mackay zu kommen. Ein Taxi war mit 300 Euro viel zu teuer, wie auch das Mieten des letzten Autos in Airlie Beach - ein Kleinbus. Doch halt, vielleicht wollen ja noch mehr Leute nach Mackay? Insa rannte in die Stadt und klapperte die Jugendherbergen nach ähnlich Betroffenen ab, doch diese nahmen verständlicherweise lieber eine weitere Nacht im Schlafsaal auf sich als sich in unnötige Unkosten zu stürzen. Während dieser ganzen Zeit hatten wir einen Agenten von Jetstar in der hoteleigenen Warteschleife, der geduldig unser Vorhaben mitverfolgte und darauf wartete, dass wir ihm dem Befehl zum Umbuchen erteilen. Denn sollten wir unseren Flug Proserpine-Brisbane auf Mackay-Brisbane umbuchen, ausnahmsweise kostenlos, könnten wir das nicht mehr rückgängig machen. Also musste er warten...und warten...und warten, obwohl sich unser Mitleid zugegebenermaßen auf ein absolutes Minimum beschränkte.
Um 13:35 hatte die Empfangsdame die zündende Idee: um 15 Uhr fuhr ein Greyhoundbus nach Mackay! Zwar nicht zum Flughafen, für die letzte Strecke müsste halt ein Taxi herhalten. Günstig war das zwar alles nicht, aber immer noch billiger als eine Nacht in Brisbane verfallen zu lassen und eine weitere in Airlie Beach zu zahlen. Um uns das Ganze nicht zu einfach zu machen, konnten wir keine garantierten Sitzplätze bekommen, sondern mussten darauf hoffen, dass noch zwei Plätze für uns übrig sein würden.
Die restliche Zeit nutzten wir, indem wir unseren Mietwagen bei Europcar buchten, sogar nach erneuter Nachfrage mit 25 % Rabatt. Vielleicht hatte sie einfach nur Mitleid mit uns, wir haben uns gefreut.
Der Greyhoundbus war relativ leer, halbwegs entspannt fuhren wir also nach Mackay. Dort angekommen stellte sich schnell heraus, dass 4 weitere Personen ebenfalls Richtung Flughafen mussten, also konnten wir uns ein Großraumtaxi teilen und uns gegenseitig Mitleid zusprechen.
Jetzt galt unsere einzige Sorge noch unserer Ankunftszeit in Brisbane, da die Rezeption des Snooze Inn, wo wir 4 Nächte bleiben würden, um 22 Uhr schließt. Um 21 Uhr kamen wir in Brisbane am Flughafen an, zur Sicherheit rief Insa direkt mal im Hotel an. Der Herr druckste schon ein wenig rum, faselte etwas von dringend benötigten Kontaktdaten (??? Wir telefonierten doch gerade, und uns trennten nur noch 20 Minuten Autofahrt!), und war insgesamt ein etwas eigenartiger Gesprächspartner. Insa schob es auf ihre gestressten Nerven und dachte, sie interpretiert zuviel, doch nach erfolgreicher Abholung unseres Autos und Navigation Richtung Snooze Inn stellte sich heraus, dass sie Recht behalten sollte. Tatsächlich hatten sie überbucht, und angeblich seit Sonntag verzweifelt probiert, uns zu erreichen. Auf die Idee, eine Email zu senden, wie wir es ausdrücklich im Falle einer Kontaktaufnahme erbeten hatten, sind sie erst am 20.02. um 18 Uhr gekommen, da sassen wir schon am Flughafen.
Die geniale Lösung ihrerseits lautete, dass wir in den zu ihnen zugehörigen Auchenflower Appartments übernachten sollten, da könnten wir jetzt hinfahren, und morgen wieder zum Snooze Inn zurück kommen, es wäre ja im Prinzip egal, wo wir schlafen. Kosten sollte es alles das Gleiche. Als wir den Herrn darauf aufmerksam machten, dass wir wüssten, dass eine Nacht in den Auchenflower Appartments nur 2/3 unseres Zimmerpreises kostet, und außerdem ohne Frühstück und Internet ist, kam sofort das Angebot, uns eine Nacht zu schenken und alle weiteren Nächte um 20 % zu vergünstigen. Na bitte, warum nicht gleich so? Zudem würde uns das Hotel die Taxifahrt zwischen den Appartments zahlen. Noch besser, mittlerweile hatten wir beide keine Lust mehr, uns nach diesem Tag halb durch Brisbane zu quälen.
Unser Auto stellten wir im nahe gelegenen Parkhaus ab, doch das versprochene Taxi kam und kam nicht. Um 23 Uhr pilgerte Daniel Richtung Hotel, während der Wachmann des Parkhauses auf Insa und das Gepäck aufpasste (die Gegend ist nicht gerade die Netteste), kurze Zeit später erschien Daniel samt Hotelmanager, ein junger Mann aus Simbabwe, der uns höchstpersönlich Richtung Auchenflower brachte. Juchu!!! Endlich ein Bett!!
Aufbruch: | 10.10.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 22.03.2007 |
Vereinigte Staaten
Cookinseln
Französisch Polynesien
Neuseeland
Australien
Thailand