Zwei Bayern auf Reisen
Australien 1.Teil: Cairns
09.06. - 12.06.
Nach 5 Stunden Flug und einer sehr kurzen, aber netten Nacht auf dem Flughafen in Auckland kam ich dann ein wenig verkatert in Cairns an. Dort wurde ich erstmal separat vollkommen untersucht, nach allen möglichen Sachen ausgefragt und mein Gepäck noch mal durchleuchtet. Eine Begründung bekam ich keine, aber ich vermute, es lag entweder daran, weil ich mein Visum erst 1 Stunde vor Abflug beantragt habe oder daran, dass die Zollbeamten bei mir vergessen haben, den Stempel in den Reisepass zu setzen.
Naja, ich war da. Und nach kurzer Fahrt mit dem Shuttlebus war ich dann mittendrin in ... MALLE!!!
Wahnsinn, so was hab ich mir nicht vorstellen können. Das wahrscheinlich in Cairns zur Hochsaison, die jetzt gerade ist, mehr als nur 100 Backpacker rumlaufen, war mir schon bewusst, aber dass allein in meinem Hostel über 500 Leute schlafen und in der Ortschaft selbst locker über 7.000 von denen rumlaufen, dass konnte ich mir nicht vorstellen. Aber das schlimmste ist: Die ganze Masse ist nicht da, um die Natur und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, sondern die sind da, um selbst gesehen zu werden, an der künstlich angelegten Esplanade zu liegen und nachts bis in die Früh zu feiern. Wie auf Malle, nur eine Nummer Größer und ohne Jürgen Drews (das einzig Positive). Dafür fühl ich dann im moent doch zu alt, und jetzt weiß ich auch, wie sich gewisse Arbeitskollegen fühlen müssen, wenn ich übers Alter Scherze mach
Das ist nicht das Australien, dass man kennt und wie man es sich vorstellt.
Nach fünf Minuten wusste ich, wieso der Piet nicht als Backpacker bezeichnet werden will... Ich will nun auch nicht mehr so genannt werden!
Das war erst mal ein Schock, den ich verdauen musste. Vom ruhigen Neuseeland in die Partymetropole. Und natürlich gab es nirgends Aushänge für Mitfahrgelegenheiten, dafür allerhand Plakate, wann und wo Happy Hour ist.
Die wenigen Leute, die wegen "Australien" hier sind, machen mit Reiseunternehmern Tagesausflüge. Aber ich war noch guter Hoffnung, irgendwo muss es noch Gleichgesinnte geben.
In den nächsten Tagen im botanischen Garten traf ich dann einen Gleichgesinnten aus Frankreich, doch er hat vor paar Tagen aufgegeben , macht jetzt paar Trips mit dem Bus, fliegt dann zu seinem Kumpel nach Sydney, und bricht dann Australien frühzeitig ab und fliegt dafür für 5 Wochen nach Neuseeland.
Mit ihm ging es dann am nächsten Tag mit einem Busunternehmen in den Norden zum Cape Tribulation, weiter zu einem Regenwald mit kleiner Bootsfahrt, auf der es Krokodile zu sehen gab, und der Ortschaft Port Douglas.
Von der Natur her schon sehr schön, doch man wird halt durch die Touristenpunkte durchgeschleust. Hier Aussteigen, in 30 Minuten geht's weiter mit dem Bus. In dieser Gegend hätte man ruhig Tage verbringen können und man hätte sich nicht satt gesehen. Jetzt wurde die Enttäuschung erst richtig groß. Es geht keine Mitfahrgelegenheit her, denn mit allen Leuten, mit denen man spricht, die sind in ein Reisebüro gehüpft, und ließen sich ihre Wochen / Monate komplett durchplanen, und zahlten dafür einiges. Es wird langsam zur Gewissheit, dass man an dieser Partyseite Australiens nur mit dem Bus vorankommt und damit auch nur zu bekannten, überlaufenen Gegenden kommt.
Nächsten Tag gabs dann die Tour, die man machen muss, wenn man schon dort ist. Es ging mit einem Katamaran-Segelboot hinaus aufs Great-Barriere-Reef zum Schnorcheln. Zudem ist in dem Paket enthalten, eine Einführung ins Tauchen mit einem anschließendem 30-minütigen Tauchgang. Zwar sind die Fische auf den Fiji-Inseln viel bunter und ihre Anzahl ist größer, doch von der Größe her gab es hier schon beim Schnorcheln gewaltige zu sehen. Der Größte war ca. 1,50m lang und auch 1,50m hoch, dachte am Anfang, des ist ein Fels. Und auch das Tauchen war großartig, keine Schlange und Hai weit und breit, hervorragend.
Aber das ist eigentlich schon alles Positive, was es von mir von Cairns zu berichten gibt... Nach 4 Tage setzte ich mich in den Bus und fuhr soweit wie möglich Richtung Süden, insgesamt 13 Stunden Busfahrt.
Einfach schnell und weit weg hier, wir haben uns einfach auf den falschen Fuß und zur falschen Zeit getroffen.
Abschließend sei aber noch gesagt:
Cairns und seine Umgebung hat natürlich seine Reize (Regenwald, Great-Barriere-Reef, usw), ist auch wunderschön und ist deshalb auch so begehrt. Doch ich denke, man muss mit einem Auto unterwegs sein, wie es auch einige machen. Doch man ist leider in einem Teufelskreis: Die Leute, die ein Auto besitzen und so unterwegs sind, wie ich es gerne wäre, vermeiden zu dieser Zeit größten Teils diese Gegenden, an die ich ohne Auto leider nur gelangen kann. Wenn es natürlich einem nichts ausmacht, einige Wochen Zeit dort zu verbringen, wird man auch leicht fündig, bzw. man kauft sich selbst ein Auto und sucht jemanden.
Deshalb bin schon stark am Überlegen, dass die Ostküste sehr schnell hinter mir lasse und lieber in ein paar Jahren mit claudi und mit Camper (wie in Neuseeland) noch mal mache; und dann dafür jetzt mehr Zeit (und auch Geld, ist nicht billig hier) für andere Gegenden habe. Weil wie schon gesagt, man kommt ohne Auto eigentlich nur da hin, wo man nicht hinkommen will.
Aufbruch: | 10.05.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2009 |
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