Zwei Bayern auf Reisen
Australien 1.Teil: Sydney + Blue Mountains
28.06. - 02.07.
Nun bin ich in Sydney, mit fast 4 Millionen Einwohnern die größte Stadt Australiens. Und natürlich ging es am Abend gleich einmal direkt zum Opernhaus und zur Harbour Bridge. Und der erste Eindruck bei Nacht ist schon überwältigend: Obwohl ich mir das Opernhaus ein wenig größer vorgestellt habe, ist es dennoch noch beeindruckender und schöner als man es von den Bildern kennt. Wenn man das Gebäude das erste Mal sieht, so zieht es einen direkt ein wenig in seinen Bann. Und die Harbour Bridge ist noch größer und mächtiger, als sie auf den Bildern rüberkommt. Am nächsten Tag ging es bei wolkenlosem Himmel über den Botanischen Garten mit dem Parlamentsgebäude wieder zur Oper, und dort gab es erstmal nach einer neuen, genaueren Besichtigung (ich wusste echt nicht, dass das Dach aus Fliesen mit zwei unterschiedlichen Grautönen besteht) ein ausgiebiges Frühstück direkt an der Oper mit Blick zur Harbour Bridge. Daraufhin machte ich eine Führung im Opernhaus mit, bei der man zuerst allerlei Geschichtliches erfährt: Architekt war der Däne Utzon, welcher nur mit einer Skizze (war eigentlich verboten) den Wettbewerb 1957 gewann, man fing dann 1959 mit dem Gebäude an zu bauen, obwohl man das größte Problem noch gar nicht gelöst hatte: wie das Dach überhaupt hält. Die veranschlagten 7 Millionen Dollar Baukosten wurden im Laufe der Jahre ein wenig übertroffen, zum Schluss kostete das Gebäude 103 Millionen Dollar und die Fertigstellung verschob sich um 8 Jahre von 1965 auf 1973. Wegen den steigenden Baukosten kam es nach der Fertigstellung des Rohbaus zum großen Streit des Architekten mit der Regierung, was zur Folge hatte, dass sich der Architekt mit samt seinen Innenausbauplänen zurückzog und sein Gebäude nie mehr wieder besuchen sollte. Den Innenausbau übernahm dann eine Gruppe junger australischer Architekten, doch viele Kritiker bemängeln das Resultat des Innenausbaus (ich fand es Innen auch nicht so berauschend).
Nach der Führung ging es dann Richtung Harbour Bridge, bei dessen Ende sich der älteste Stadtteil Sydneys befindet, "The Rocks". Zu der großen Innenstadt, welche nur aus sehr hohen Glas-Hochhäusern besteht, ist diese felsige Gegend mit Kopfsteinpflaster, schmalen Gassen und schönen Kolonialhäusern ein sehr guter Kontrast. Zwar, wenn man es genau nimmt, etwas kitschig, aber echt schön und wunderschön renoviert. Und mittendrin befindet sich ein "Löwenbräu" - Restaurant mit Bayrischer Speisekarte und Bier... Die Versuchung war groß, aber der Preis bringt mich schnell zur Vernunft! Von da ging es dann weiter auf den südöstlichen Pfeiler der Harbour Bridge, den man für einen kleinen Eintritt besteigen darf und von dort oben sich eine herrliche Aussicht auf den Hafen, die Meeresbucht, Sydney selbst und natürlich auf die Oper bietet. Sehr, sehr schön, besonders bei diesem Wetter, und dort beschloss ich dann ein weiteres "Must Do" für mein Leben aufzunehmen: Einen Sydney-Marathon mitzulaufen! Nicht heuer, und auch nicht nächstes Jahr, aber irgendwann!
Als sehr guter Tip stellte sich die Fahrt mit dem Schiff zum Vorort Manly heraus, den ich von ein paar Leuten bekam. Man fährt ziemlich genau 30 Minuten mit einer Fähre durch den "Sydney Harbour" und hat beste Aussichten auf die Skyline und den Hafen selbst. Und auch der Ort, der auf einer schmalen Halbinsel direkt am offenem Meer liegt, hat einiges zu bieten. Leider konnte ich den gesamten "Manly Scenic Walkway" nicht durchlaufen, weil ich erst spät am Tag hinüberfuhr und es dunkel wurde, dafür gab es dann bei der Rückfahrt die Skyline Sydneys bei Nacht.
Sehr interessant für mich auf dieser Fahrt war die Oper von der "anderen" Seite aus zu sehen, und nicht nur von der Harbour Bridge Seite. Von dieser "anderen" Seite sieht die Oper nicht mehr so spektakulär und verschachtelt aus, das meiner Ansicht nach daran liegt, dass man dort auf zusätzliche Vorsprünge, Verkleidungen verzichtet hat und man von dort den kleinen Vorbau, welcher vor der Oper steht, nicht erkennt. Sehr interessant zu sehen, wie Kleinigkeiten einen ganz anderen Eindruck machen können.
Für weitere 1 ½ Tage ging es dann mit einer 2 stündigen Zugfahrt hinaus in die "Blue Mountains", um zwei große Wanderungen zu machen: Den National-Pass in den Wentworth-Falls und eine Wanderungen bei den "Three Sisters" in Katoomba. Und nach zwei Minuten unterwegs hab ich mich verliebt: In diese Gegend! Unbeschreiblich! Man muss sich die Gegend dort wie einen großen Canyon vorstellen: Man steht schon oben auf der Plattform, und blickt mehr als 500m Felswand hinunter, und ab da sieht man nur noch Wald! Und umso weiter man blickt, desto blauer erscheint der Wald, daher auch der Name Blue Mountains. (Ich habe da recherchiert: Aus den Eukalyptus-Bäumen steigt ständig ein feiner Ölnebel auf, durch dessen Dunst dann die Bäume und Berge in der Ferne blau erscheinen lassen.
Falls jemand einmal zu den Blue Mountains kommt, hier meine zwei großen Typs:
a) Bei den Wentworthfalls den National-Pass gehen,
b) In Katoomba in "The Flying Fox" übernachten.
Der National-Pass ist einfach nur großartig und unbeschreiblich: Man steigt ca. 600 Treppenstufen hinab, und marschiert dann inmitten der Felswand für mindestens zwei Stunden (ausgeschrieben ist die Strecke für 4 Stunden, aber man schafft die locker in 2 Stunden) entlang: Fantastische Aussichten und Eindrücke, da versteht man plötzlich den Spruch: Der Weg ist das Ziel! Ich war von dieser Gegend so hin und weg, dass ich noch andere Strecken dran hing und über 5 ½ Stunden dort unterwegs war. Für die Nacht ging es dann in das Hostel "The Flying Fox": der nächste Traum. Im Aufenthaltsbereich mit ein paar Sofas gibt's einen Kachelofen, der ständig brennt und außerhalb macht der Chef ein riesiges Lagerfeuer. Man fühlt sich wie auf einer Hütte mitten in den Blue Mountains, herrlich. Nächsten Tag machte ich mich dann gleich in der Früh auf dem Weg zu den "Three Sisters". Über die "Furtner-Steps" ging es hinunter in den Wald und nach einigen Stunden dann über die "Giant Stairs" wieder hinauf. Und dieser Aufstieg war hart: Eine einzige, große Treppe in den Felsen geschlagen, über 900 Stufen in 25 Minuten.
Aber einfach nur großartig, diese zwei Wanderungen werden mitunter das Highlight der Reise sein, das steht jetzt schon fest.
Zurück in Sydney traf ich mich dann wieder mit Andi, der seinen letzten Abend in Australien hatte, bevor es für ihn zurück ging nach Leipzig. Nachdem er leider nach den ersten Bieren (wegen einer angeblichen Erkältung )) schlapp machte, ging es weiter zu zwei andere Mädels, die ich in Cairns kennen gelernt hatte, welche auch ihren Abschied an diesem Abend in Sydney feierten.
Nächsten Tag wollte ich vor der Busabfahrt um 15.00 Uhr nach Canberra eigentlich noch das Olympiagelände von Sydney besuchen, doch daraus wurde leider nichts. Ich kam erst recht spät los und die U-Bahnfahrt dauerte über 40 Minuten (lag weiter außerhalb als gedacht), und dann hätte ich noch mal in einen Bus oder Zug umsteigen müssen, und das war zeitlich nicht drinnen. So sah ich einige Stadien nur von der Ferne, was angeblich nicht so schlecht gewesen ist, da die Bauten an sich nicht so berauschend sein sollen.
Blue Mountains (genau zwischen den Felsen, wo man eine kleine Furche sieht, verläuft der National Pass, sagenhaft)
Aufbruch: | 10.05.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2009 |
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