Zwei Bayern auf Reisen
Australien 1.Teil: Fahrt von Brisbane nach Sydney
26.06. - 28.06.
Mit Hilfe von Christine habe ich dann doch noch kurzfristig ein "Relocation" - Fahrzeug bekommen. Kurze Erklärung zu "Relocation": Zur Zeit fahren die meisten Urlauber in Australien vom kalten Süden in den warmen Norden, die mieten sich wie in meinem Beispiel in Sydney ein Auto und geben es in Brisbane ab. Nun müssen die Autos wieder zurück nach Sydney. Dafür suchen die Firmen Leute, die für einen geringen Preis das Auto zurückfahren. In meinen Fall sah das folgendermaßen aus: Ich bekam einen Camper und hatte drei Tage Zeit (für insgesamt 10 Euro Miete) für die Strecke von Brisbane nach Sydney. Die kürzeste Entfernung zwischen den Städten beträgt 970km, doch erlaubt waren für mich 1.500 km zu fahren. Zudem bekam ich noch 70 Euro Benzingeld. Insgesamt fuhr ich 1.280 km und die Kosten beliefen sich für mich insgesamt (Miete + restliches Benzin) auf 40 Euro, also ein Schnäppchen. Aber das Beste war: Ich war mein eigener Chef, konnte da hinfahren, wo ich wollte und so lange stehen bleiben, wie ich wollte.
Am Anfang ging es mit einem kleinen Abstecher noch mal nach Surfers Paradise, wo ich den Andi aus Leipzig abholt, der mich die ersten 1 ½ Tage begleiten sollte.
Zusammen fuhren wir dann nach Byron Bay, welches bekannt ist für dessen Leuchtturm und den Cape Byron, dem östlichsten Punkt des Festlandes Australiens. Und man kann über das ganze Jahr hinweg von diesem Punkt Delphine sehen und zur Zeit Wale, die Richtung Norden schwimmen. Nach kurzer Ort- und Strandbesichtigung ging es dann zum Leuchtturm und mit einer kleinen Wanderung weiter zu diesem östlichsten Punkt, wo wir natürlich weder die Delphine noch die Wale sahen. Aber auch ohne diese war es eine sehr nette, kleine Wanderung mit herrlichen Ausblicken.
Zwar hätte wir noch länger in der Ortschaft (gar nicht mal so hässlich, obwohl es ein reiner Touristenort ist) bleiben können, doch wollten wir noch nach Jamba kommen, welches in einem Top100 - Ranking von Australien an Nummer eins steht. Auf der Fahrt dorthin sahen wir dann auch, weshalb es nicht ratsam und gefährlich ist, in der Nacht durch Australien zu fahren: Überall am Straßenrand (teilweise schon auf dem Seitenstreifen) saßen Känguru's und andere nachtaktive Tiere beim Essen, und kein einziges Tier ergriff die Flucht, als wir mit dem Auto kamen. Wir schafften es dann doch ohne eine Tier zu überfahren nach Jamba und fuhren gleich einen Campingplatz an.
Nächsten Morgen ging es an die Strände und in den Ort selbst. Bis dahin war mir ehrlich gesagt noch nicht klar, wie es der Ort überhaupt in die Top 100 geschafft hat, geschweige denn wie er es auf Platz 1 schaffte. Wir fuhren ein paar Kilometer raus an den Rand eines Nationalparks, und dort, weg vom Trubel, war es dann wirklich wunderbar. Zwar blieben wir nicht lange dort, aber es hat gereicht, um zu wissen, dass man da wieder hin sollte. Ich lieferte dann Andi an seinem Hostel ab und machte mich auf den Weg Richtung Süden.
Als dann nach ca. 90 Minuten in "Coffs Harbour" ankam, bekam ich vom Andi den Anruf, dass er gerade am Strand sitzt und Delphinen zusieht, die schon fast mit den Surfern auf den Wellen reiten und etwas weiter draußen ziehen einige Wale vorbei. War ja klar, ich gebs jetzt dann auf mit den Walen. Coffs Harbour, für viele eine wunderschöner Ort, hat mich vollkommen enttäuscht: Alleine, dass der Ort offiziell schon zwei Zentren hat (einmal am Hafen und einmal mittendrin) sagt glaub ich schon alles. Und auch ansonsten hatte der Ort nichts berauschendes, nicht einmal der Yachthafen, da waren einige Buchten vor dem Ort, wo ich abgefahren bin, wesentlich schöner und interessanter. So ging es ziemlich schnell weiter und ich machte dafür einen kleinen Abstecher nach "Nambucca Heads", das relativ unbekannt ist, doch in meinen Augen sehr, sehr schön gelegen ist. Die Ortschaft selbst liegt am Meer, aber ein großer Teil ziemlich weit oben auf dem Riff. Also die Lage ist einfach wunderbar, und ich habe dort ein wenig die Zeit vergessen, dadurch konnte ich nicht mehr etwas südlicher "Port Macquari" anfahren, weil ich noch weiter nach Forsters hinunter fuhr, damit ich am letzten Tag nur noch ca. 350 km vor mir hatte. Für Forsters muss man vom Highway abfahren und es führt eine Parallelstraße für ca. 100 km an der Küste durch den "Booti Booti Nationalpark" entlang. Und diese Straße ist wunderbar. Es wechseln sich das Meer auf der einen Seite, mit Seen auf der anderen Seite und dichten, alten Wälder ab. Eine wunderbare Strecke!
Kurz (150km) vor Sydney ging es dann noch schnell nach Newcastle. Eigentlich hat diese ehemalige reine Industriestadt keinen guten Ruf, doch mir hat die sehr gut gefallen. Sehr viele, alte Gebäude aus den Anfängen der Stadt säumen die Straßen und die Stadt hat irgendwie ihren eigenen Flair enthalten, und das ist eigentlich in meinen Augen auch das wichtigste einer Stadt und macht sie dann wieder einzigartig. Und ein absolut faszinierender Anblick waren über 40 große Tanker, die auf dem offenen Meer in Reihe standen und warteten. Auch dort hab ich mich ein wenig mit der Zeit verschätzt und so musste ich die restlichen Kilometer nur noch auf dem Highway verbringen und fünf Minuten vor Ladenschluss gab ich dann mein Fahrzeug in Sydney ab.
Aufbruch: | 10.05.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2009 |
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