Zwei Bayern auf Reisen

Reisezeit: Mai - Dezember 2009  |  von Georg Holl

Australien 2.Teil: Katherine und Kakadu-Nationalpark

06.09. - 11.09.
In Katherine hieß es erstmals sich etwas an die Hitze zu gewöhnen. Brutal heiß und schwül, da musste sich erstmal der Körper umstellen, vor einigen Wochen noch im Schnee gewandert und nun Temperaturen um 40°C. Wegen dieser Hitze entschieden wir uns gegen den vorgehabten "Jatbula-Track" (5-Tageswanderung durch den "Nitmiluk-Nationalpark") und mieteten uns stattdessen ein Kanu und machten damit eine Zwei-Tagestour durch die "Katherine Gorges", einem Flusslauf durch viele Schluchten hindurch. Als wir dann mal endlich unsere Campingerlaubnis vom Ranger erhielten, konnten wir uns dann endlich bei einer brutalen Hitze auf den Weg machen. Nach ca. 45 Minuten paddeln ließen wir die erste Schlucht und auch die meisten Tagesausflügler hinter uns, nach der 3. Schlucht war dann absolute Stille angesagt. Bei einer Sandbank am Anfang der 5. Schlucht schmissen wir unser Zelt hinaus und machten uns auf in die absolut spektakuläre 5. Schlucht hinein. Links und rechts hohe und steile Felswände, und wir paddeln hindurch, einfach herrlich, nur die Fische weigerten sich anzubeißen, so gabs abends "nur" Nudeln über dem Feuer. Nächsten Tag paddelten wir dann ein wenig Sonnenbrand geplagt, ohne leider einem Krokodil begegnet zu sein, schön geschmeidig zurück nach Katherine. Es gibt in Australien zwei Sorten von Krokodile, das Salzwasserkrokodil (sehr gefährlich) und das Süßwasserkrokodil (ungefährlich, sagen die jedenfalls), und jene Süßwasserkrokodile sind dort auch zu Hause. Aber außer einer riesigen Krokodilfalle und einigen Schildern keine Spur.
Über die "Edith Falls" ging es dann in den "Kakadu-Nationalpark", für viele der schönste Nationalpark Australiens. Er beherbergt einige der bedeutendsten Felsmalereien Australiens und beherbergt viele verschiedene Lebensräume und Tiere: Die Erwartungen waren groß...

Aber bei den ersten Lookouts und Sehenswürdigkeiten gab es nur eine bestimmte Tierart zu sehen, hören und spüren: Unendlich viele und extrem lästige Fliegen! Überall die Tiere, in der Nase, in den Mundwinkeln, zwischen Sonnenbrille und Auge... einfach lästig. Wir hatten schon gar keine Lust mehr, das Auto zu verlassen. Beim "Nourlangie Rock" trauten wir uns dann für längere Zeit wieder aus dem Auto und bewunderten einige Felsmalereien früherer Aborigines, einige von diesen sollen mehr als 20.000 Jahre alt sein. Aber die etwas längere Wanderung über 12 Kilometer ließen wir wegen den Fliegen bleiben. Am "Ubirr-Rock" schlugen wir dann unser Nachtlager auf, und waren dann heil froh, als es zum Dämmern anfing und die Fliegen weniger wurden. Doch "vom Regen in die Traufe": Statt Fliegen hatten wir nun Mücken. Überall surrte es, Piet wurde im Zelt sogar durchs Mückennetz gestochen. Nächsten Tag warteten dann unzählige Mücken im Vorzelt, bis wir aufstanden. Bei 100 erschlagenen Mücken zum Frühstück hörte ich auf zu zählen... Am "Ubirr-Rock" gab es dann wiederum herrliche und farbige Felsmalereien zu bewundern, und auch die Aussichtspunkte sind dort nicht zu unterschätzen.
Am "East Alligator-River" sahen wir dann einige Salzwasserkrokodile seelenruhig im Wasser liegen. Ich nahm einen Stein, schmiss den ca. 20 Meter hinter einem Krokodil ins Wasser. Das Krokodil rührte sich nicht, tauchte nur langsam ab und durch den Schatten im Wasser konnten wir beobachten, wie es sich umdrehte und zielgenau Richtung Stein schwamm: Sehr beängstigend...!
Im Groß und Ganzen hatte der "Kakadu-Nationalpark" nicht das Highlight in unseren Augen, wie es andere hatten, was daran vielleicht auch lag, dass wir, von Fliegen geplagt, keine größeren Wanderungen dort unternahmen und nur die Touristenpunkte abklapperten.

Auf dem Weg nach Darwin hatten dann zwei ältere (dumme) Italiener offensichtlich etwas dagegen, dass wir das Auto ohne Unfallschaden verkaufen wollen und kamen uns plötzlich auf unserer Straßenseite entgegen. Bei 100 km/h ging es nach links neben die Straße, und zu unserem Glück war der linke Straßengraben breit und befestigt, der Straßenpfosten, den wir seitlich schlitternd mit der Tür mitnahmen, klappte weg und es kam kein Gegenverkehr, als unser fast außer Kontrolle geratenes Auto über die Straße in den rechten Straßengraben wollte. Dort kamen wir dann ohne Schaden zum stehen. Nochmal Glück gehabt.

In Darwin heißt es nun zwei Dinge zu erledigen:
Erstens müssen wir das Auto verkaufen und zweitens wollen wir uns eine Yacht suchen, mit der wir mit "Hand gegen Koje" nach Asien kommen. "Hand gegen Koje" soll dort ganz gut funktionieren, man heuert auf einem Schiff an, und wenn man Glück hat, nimmt dich ein Kapitän umsonst gegen Arbeit auf dem Schiff mit. Ich habe nur von Claudi die Auflage bekommen, dass mich nicht als Koch einstellen lassen darf, weil sie Angst hat, dass dann nach einem Tag schon über Bord geworfen werde. Mal sehen, ob das klappt und wohin wir kommen!

Katherine Gorges

Katherine Gorges

Felsmalereien im "Kakadu-Nationalpark"

Felsmalereien im "Kakadu-Nationalpark"

"Kakadu-Nationalpark"

"Kakadu-Nationalpark"

So geht man hier auf größere Wanderungen...

So geht man hier auf größere Wanderungen...

Sieht eigentlich ganz friedlich aus

Sieht eigentlich ganz friedlich aus

ging nochmal gut

ging nochmal gut

Lustigerweise direkt am Hinweisschild passiert, das darauf hinweist, dass man links fahren muss!

Lustigerweise direkt am Hinweisschild passiert, das darauf hinweist, dass man links fahren muss!

© Georg Holl, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vom entspannten Liebesurlaub zur abenteuerlichen Männerreise in 2 Akten mit kurzem Zwischenspiel (Solo): 1. Akt: Schorsch und Claudi auf den Fiji-Inseln und in Neuseeland. Zwischenspiel: Schorsch von Cairns nach Melbourne 2. Akt: Schorsch und Piet über Australien und Indonesien quer durch Süd-Ost-Asien (Malaysien, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, China, Tibet, Bhutan, Nepal, Indien).
Details:
Aufbruch: 10.05.2009
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: Dezember 2009
Reiseziele: Fidschi
Neuseeland
Australien
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Der Autor
 
Georg Holl berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.