Zwei Bayern auf Reisen

Reisezeit: Mai - Dezember 2009  |  von Georg Holl

Laos

Laos, ein herrliches Land.
So herrlich und traumhaft, dass überhaupt keine Zeit (und an den meisten Orten auch kein Internet) fand, ein paar Zeilen zu schreiben und Bilder zu sortieren.
Ich ging nicht verloren oder wurde wegen zu rabiater Rollerfahrweise ins Gefängnis gesteckt, wie schon ein paar Leute befürchteten.

Ich habe Asien gesucht, und hier gefunden! Kein Vergleich in meinen Augen zu anderen Ländern wie Malaysia und Thailand, noch...
Man merkt hier, speziell an den eher touristischen Punkten, wie sich alles langsam aber sicher ändert. Positiv und negativ! Aber dazu mehr in einigen Kapiteln, die ich versuche, in den nächsten Tagen einzustellen.

Doch nun ein kleiner Überblick zu meiner Route durch Laos.

Es ging nicht, wie ich anfangs vorhatte, direkt von der Grenze mit dem Boot für zwei Tage den Mekong hinunter, sondern ich entschied mich kurzfristig um und fuhr mit dem Bus nach Norden in den Ort "Luang Namtha", von der aus einige Wanderungen in den anliegenden Nationalpark beginnen. Eine meiner besten Entscheidungen der Reise!
Von dort ging es mit Bus und Boot in das Fischerdorf "Muang Ngoi". Ein Dorf, das erst vor acht Jahren das erste Mal von Backpackern "entdeckt" wurde, und für einige Jahre ein Geheimtipp gewesen ist. Nun ist es ein "offenes Geheimnis" und beinahe jeder fährt dort hin, doch ich hatte das Glück, noch in der Nebensaison dort zu sein und einfach ruhige Tage dort zu haben. Mit Boot und einer extrem skurrilen Busfahrt ging es dann in die "Kulturhauptstadt Luang Prabang", daraufhin weiter zu den "Plain of Jars", welches aus zwei unterschiedlichen Gründen sehr interessant und bekannt ist: Es gibt dort Felder mit riesigen Steinkrügen, bei denen man nicht genau weiß, wie alt die sind, wer und zu welchem Zweck sie gemacht wurden und wie überhaupt diese tonnenschweren Krüge dort hinkamen. Der andere Grund ist, dass dieser Bereich zu den meistbombardiertesten Bereichen der Welt gehört. Wie man größtenteils nicht weiß, bauten die Amerikaner dort ein geheimes Heer auf, provozierten dort einen Krieg herauf und dort von 1964 - 1973 einen geheimen Krieg, den sie erst 1969 zugaben. In dieser Zeit wurden dort und in einem anderen Bereich von Laos (zusammengenommen so groß wie etwa Oberbayern) mehr Bomben abgeworfen, als wie über ganz Deutschland im 2. Weltkrieg. Das muss man sich erst einmal vorstellen! Spielte sich zu dieser Zeit das ganze Leben der Einheimischen größtenteils in den Höhlen und nachts ab, so ist auch das heutige Leben der Menschen dort nicht sehr leicht. Täglich sterben dort noch Leute an Blindgängern: Kinder, die Clusterbomben suchen, um sie dann auf einem Schrottplatz zu verkaufen. Oder aber auch Bauern, die kurz vorm verhungern versuchen in noch nicht geräumten Feldern Reis und sonstiges anzubauen und nicht selten dabei auf einen Blindgänger mit der Hacke treffen. Aber ein paar Eindrücke und Geschichten in den folgenden Berichten. Nur soviel noch dazu gesagt, dass wir Deutschen und die Australier sehr gerne gesehen sind, da speziell diese zwei Länder viel Geld in die Minensuche und Minenbeseitigung dort stellen. Naja, ich brauch nicht erwähnen, dass von den Amis fast nichts kommt... Laos ist ja auch nicht sehr bekannt für dessen Ölreichtum!

Von dort ging es dann an "Vang Vieng" und "Vientiane (die Hauptstadt von Laos)" mit dem Nachtbus vorbei, da in den beiden Orten der Tourismus schon voll eingezogen hat. Sehr speziell in "Vang Vieng", das "Ballermann" der Engländer und vieler Europäer, wo man mit einem Reifen flussaufwärts gezogen wird und von dort sich dann von einer Bar zur nächsten Bar auf dem Fluss treiben lässt. Ich musste Leute treffen, die waren über Tage nur dort und haben Laos "gesehen"! Dieses Laos wollte ich nicht sehen!
Stattdessen ging es am Mekong entlang weiter südlich nach "Tha Khaek", dort für einige Tage mit einem kleinerem Moped eine Strecke an Höhlen und kleinen Dörfern vorbei. Weiter südlicher bei "Pakse" ging es wieder mit einem Moped für ein paar Tage in das "Bolaven-Plateau" hinein, das bekannt für seinen Kaffee und viele Wasserfällen ist. Und wenn man schon dort ist, darf man natürlich auch nicht die Tempelanlage von "Champassak" auslassen.
Zum Abschluss der vier Wochen Laos ging es dann auf die "4000 Islands" an der Grenze zu Kambodscha auf eine kleine Insel inmitten des Mekongs, ein bissl die Füße ausstrecken und entspannen.

rot: Route durch Laos
blau: Flusslauf des Mekong

rot: Route durch Laos
blau: Flusslauf des Mekong

Laos "entdeckt" und das Land lieben gelernt

Laos "entdeckt" und das Land lieben gelernt

© Georg Holl, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vom entspannten Liebesurlaub zur abenteuerlichen Männerreise in 2 Akten mit kurzem Zwischenspiel (Solo): 1. Akt: Schorsch und Claudi auf den Fiji-Inseln und in Neuseeland. Zwischenspiel: Schorsch von Cairns nach Melbourne 2. Akt: Schorsch und Piet über Australien und Indonesien quer durch Süd-Ost-Asien (Malaysien, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, China, Tibet, Bhutan, Nepal, Indien).
Details:
Aufbruch: 10.05.2009
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: Dezember 2009
Reiseziele: Fidschi
Neuseeland
Australien
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Der Autor
 
Georg Holl berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.