S'Chaeferli gaht uf Reise :)

Reisezeit: Januar - Juli 2011  |  von Flavia Gfeller

Adelaide bis Brisbane: Coffs Harbour

Morgens um 5.30 kamen wir mit dem Greyhound in Coffs Harbour an. Zum ersten Mal mussten wir los und uns selber ein Hostel suchen. Bisher hatten wir das immer schon vorher für etwa zwei Nächte gebucht, da wir immer eher spät ankamen und keine Lust hatten, noch mit dem wirklich wirklich schweren Rucksack auf Hostelsuche zu gehen. Also machten wir uns beim Aussteigen schon auf ein bisschen rumwatscheln gefasst und rechneten damit wahrscheinlich auch die Zimmer erst Nachmittags beziehen zu können. Aber siehe da, an der Greyhoundstation stand schon eine junge Frau bereit, die ein Hostel anpries. Sie hätten noch freie Zimmer. Na dann los . Wir stiegen bei ihr im Shuttlebus ein und konnten um acht, als die Rezeption öffnete schon unser Zimmer beziehen. So einfach kanns gehen

Der Tag wurde dann auch so ein richtig fauler Tag. Zuerst einmal haben wir erst einmal eine Runde geschlafen. Wow hat das gut getan. Als dann Adi entdeckt hat, dass es ein Fernseher hat, war es entgültig um alle Erlebnisslust geschehen und er war nach knapp vier Monaten ohne TV nicht mehr von Southpark loszueiesen. Alles was wir an diesem Tag geschafft haben, war ein kurzer Ausflug zu Coles .

Am Tag danach haben wir uns gratis Kanus ausgeliehen. Und so viel sei schon mal verraten: Adi und ich sind keine gute Paddelpartner. Und viellicht noch ein Geheimnis mehr: Wir kamen nicht trocken zurück. Und wenn wir schon dabei sind: Es war NICHT meine Schuld . Zuerst fing alles harmlos an. Wir sind ein bisschen rumgepaddelt und waren ehrlich gesagt nicht die grössten "Steuerprofis" aber es war ganz okay. Aber dann, ja dann sind wir sind gekentert. Tja, Adi wollte unbedingt rumschaukeln, um mir Angst zu machen. Ich sagte noch Adi: Hör uf! Aber er wollte ja nicht hören und plötzlich machte es plumps und wir waren beide im Wasser und das Kanu lag verkehrt herum. Das war vielleicht lustig. Wir konnten uns fast nicht mehr erholen. Ich kannte es kaum glauben, dass er uns wirklich gekentert hatte. Soweit so lustig, aber ich weiss nicht wer ausser meiner Schwester schon mal gekentert ist mit einem Kanu. Ich muss sagen, so ein Kanu umzukehren ist gar nicht so einfach. Und wir waren in einem Fluss, der Zug war zwar nicht stark aber halt trotzdem da. Irgendwie haben wir es geschafft das Kanu zu drehen und Adi hat es irgendwie sogar geschafft wieder reinzuklettern. Aber mit dem ganzen Wasser im Kanu hat das Ding so geschwankt, dass fahren und steuern unmöglich war. Also haben wir erst einmal mit den Händen Wasser rausgeschaufelt. Ich war immer noch im Wasser weil das Kanu so extrem instabil war. Zu unserem Glück haben wir dann eine Stelle gefunden, wo wir das Kanu drehen und einen Teil des Wasser ausschütten konnten. Und ja, lange Rede kurzer Sinn: Nach einigen Anstrengungen und ein paar Lachanfällen haben wir es heil, aber pflutschpflodinass zurück ans Ufer geschafft. Und ganz ehrlich, irgendwie macht Kanufahren noch viel mehr Spass, wenn man einmal kentert.

Schwedenfeeling

Schwedenfeeling

Obwohl, gekentert sind wir da nie. Liegts vielleicht daran, dass Adi nicht dabei war?

Obwohl, gekentert sind wir da nie. Liegts vielleicht daran, dass Adi nicht dabei war?

Pflotschnass aber trotzdem happy

Pflotschnass aber trotzdem happy

Statt gleich an diesem Abend wie geplant weiterzureisen, blieben wir nun doch noch einen Tag länger in Coffs Harbour. Das Hostel gefiel uns super gut, aber leider war unser verlängerter Aufenthalt nicht ganz freiwillig. Byron Bay, unser nächstes Ziel war komplett ausgebucht. Es fand da ein Bluesfestival statt und alles war voll. Ostern war natürlich auch nicht gerade vorteilhaft. Also blieben wir noch einen Tag länger in diesem kleinen Örtchen und haben an unserem letzten Tag das Verrückteste gemacht, was ich je gemacht habe

Why jumping out of a perfectly good airplane?

Nachdem ich Adi ein paar Wochen lang in den Ohren gelegen habe, dass ich skydiven gehen möchte (Fallschirmsprung), war es dann trotzdem er, der das Abenteuer buchen musste, weil ich mich einfach nicht getraut habe. Um zwei wurden wir in unserem Hostel abgeholt und an Ort erst einmal eingeführt wie wir zu springen und zu landen hatten. Das war irgendwie schon ein bisschen beängstigend. Vor allem als er meinte, dann müsst ihr die Beine aus dem Flugzeug raushalten - Hallo bin ich denn lebensmüde?

Aber zuerst hiess es warten, es hatte nämlich so richtig fest angefangen zu regnen. Was mich besonders erfreut hat, weil ich morgens früh aufgestanden war um all unsere Wäsche zu waschen und die nun alle zum Trocknen noch draussen hing - Autsch . Naja anyway. Wir warteten also und mit dem Warten verflog bei mir auch die Nervosität wieder ein bisschen. Bis es dann hiess: Jetzt geht es los! Und es ging los, mit dem Flugzeug ging es ab in die Luft und der Flug war superschön der Küste entlang. Ich fand es richtig schade, dass ich meinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Wir waren sicher eine Stunde am fliegen um erstens mal auf unsere 9000 Fuss zu kommen und zweitens weil es halt an ein paar Orten immer noch geregnet hat, mussten sie immer wieder gucken wo wir springen können. Im Flugzeug war es auch ziemlich kalt, weil es halt keine richtige Tür gibt sondern nur so eine Art geschlossene "Plastikblache", deshalb war ich tatsächlich schon langsam so weit zu denken: Wann gehts endlich los?! Und dann war es soweit. Mein Guide öffnete die Tür. Ja ihr müsst euch das mal so bildlich vorstellen, das ist kein Haus sondern ein Flugzeug, ein sehr kleines übrigens und er öffnet die Tür. Und was noch wichtiger ist, ich sass direkt daneben und dann lehnt er sich auch noch richtung Tür um rauszugucken. Das war der schlimmste Moment, weil wir noch nicht richtig in Position waren und wir ja unbeabsichtig rausfallen könnten und alles schief gehen würde. Ging es aber nicht. Nach einem kurzen Moment hiess es dann: Beine raus. Und ab diesem Moment hatte ich gar keine Angst mehr. Ich machte was er sagte, legte wie besprochen den Kopf zurück und dann sprang er. Das Gefühl war unglaublich. Ich flog. Und die Geschwindigkeit wird sehr schnell gewesen sein, aber das habe ich gar nicht mitgekriegt. Ich flog und es war einfach ein unbeschreiblich tolles Gefühl und ich konnte sogar die Aussicht geniessen. Ich hatte überhaupt keine Angst mehr, weil irgendwie ist das alles so unreal, was soll schon passieren? Als der freie Fall vorbei war, konnte ich sogar noch ein bisschen den Schirm steuern. Das war voll lustig und er machte auch ein paar Drehungen und Lumpings mit mir. Ich war aber schon sehr erleichtert, dass ich bald darauf Adis Schirm neben mir gesehen habe

Vor dem Abenteuer, da hatte ich noch etwas weiche Knie

Vor dem Abenteuer, da hatte ich noch etwas weiche Knie

Um nochmals auf die Frage am Anfang zurückzukommen: Why jumping out of a perfectly good airplane: Because it is a lot of fun! . It was great!

Liebe Grüsse

Flavia

© Flavia Gfeller, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich wollte schon immer mal länger ins Ausland oder eine lange Reise machen. Ich war immer ein bisschen eifersüchtig, dass meine Schwester dies mit Amerika und Mexiko bereits erleben durfte. Nun ist es bei mir endlich soweit: Ende Januar geht es ab nach Australien. Zuerst besuche ich 8 Woche eine Sprachschule in Perth und anschliessend bereise ich mit meinem Freund 11 Wochen Australien und 5 Wochen Thailand. Ich freue mich darauf! :D
Details:
Aufbruch: 28.01.2011
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.07.2011
Reiseziele: Australien
Thailand
Der Autor
 
Flavia Gfeller berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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