S'Chaeferli gaht uf Reise :)
Red Center
Red Center - Eigentlich wollte ich da ja gar nicht hin. Bis ich auf der Reise so viele Leute getroffen haben die mir vorgeschwärmt haben, wie gut ihnen dieser Teil von Australien gefallen hat. Also haben Adi und ich uns um entschieden, doch die hohen Koste auf uns zu nehmen und uns das Red Center anzusehen. Nachdem wir in Alice Springs angekommen waren, wurden wir von unserem Hostel mit dem Bus abgeholt.
Was soll ich sagen, Alice Springs hat mir nicht gefallen. Nicht auf den ersten und auch nicht auf den zweiten Blick. Es ist ein sehr trostloser Ort mit vielen betrunkenen Aboriginels, die irgendwie sehr verloren wirken. Der Guide unserer Tour erklärte uns später, dass das daran liegt, dass sie auch wirklich "verloren" sind. Die Menschen, die da herumgammeln, wurden aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen, weil sie dieser mit ihrer Alkoholsucht mehr geschadet als genützt haben. Dass wegen Ostern alle Geschäfte geschlossen waren, hat unseren Eindruck von Alice Springs auch nicht gerade verbessert. Wir waren ganz froh, dass wir nur einen Tag in Alice Springs verbringen "mussten" bevor die Tour losging. Denn nicht mal das Hostel war schön, es war schon ziemlich heruntergekommen und in der Küche wimmelte es von Ameisen. Ziemlich eklig.
Naja aber am nächsten Morgen ging es dann ganz früh los mit unserer Tour. Am ersten Tag haben wir nach einer längeren Fahrt eine Wanderung bei Kata Tjuta gemacht. Es war ein sehr schöner Ausblick und meine Befürchtungen, dass es zu streng sein könnte (nehmt min. 1.5 Liter Wasser mit, es kann sehr streng werden!!!), wurden überhaupt nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil, ich wäre gerne noch weitergelaufen, da es ein sehr schöner Platz war.
Danach ging es weiter zum Uluru um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Das besondere bei diesem Sonnenuntergang ist, dass man nicht den Himmel, sondern den Uluru ansieht. Dieser verändert die Farbe, während die Sonne untergeht. Ich war ehrlich gesagt, ein wenig enttäuscht, wenn man bedenkt, was immer für ein Trara um den Uluru gemacht wird, habe ich in Australien schon Schöneres und Beeindruckenderes gesehen. Aber der Sonnenuntergang ist eigentlich auch weniger schön, als der Sonnenaufgang, weil halt die Sonne aufhört den Berg zu beleuchten und er dann eher "hässlicher" wird. Von daher ist das Spektakel nicht so besonders.
Danach ging es los zu unserem Campsite: Das war dann richtig richtig schön: Dieser Sternenhimmel - AMAZING!!! Unglaublich schön. Und wir haben unter freiem Himmel geschlafen. Ich habe sogar die Brille angelassen, um mir die schönen Sternen noch kurz vor dem einschlafen ansehen zu können. Wir haben nämlich in sogenannten Swags geschlafen. Einer Art "Plastikhülle" mit einer dünnen Matraze und dann noch mit Schlafsack. Und gegen allen Befürchtungen habe ich in diesem Ding besser geschlafen, als in jedem Hosel. Mir gefällt das richtig gut, auch die Stimmung vor dem zu Bett (zu Swag) gehen, wenn alle noch zusammen am Lagerfeuer sitzen und noch ein paar Marshmallows braten. Richtig toll .
Am nächsten Morgen gab es dann ein frühes Aufstehen, ja genau, Sonnenaufgang vom Uluru. Der war dann schon um einiges schöner als der Sonnenuntergang. Aber es war schon ein bisschen lustig zu beobachten wie viele Leute sich den wirklich anschauen. Unglaublich.
Danach konnten wir einen näheren Blick auf den Uluru werfen. Das Besteigen des Berges war nicht möglich, weil es zu windig war. Aber ich war eigentlich ganz froh, dass es nicht möglich war, weil so bin ich gar nicht erst in Versuchung gekommen. Gemacht hätte ich es wahrscheinlich sowieso nicht, weil die Aborigines darum beten den Uluru nicht zu besteigen. Das ist ja sowieso ein bisschen eine seltsame Geschichte: Die Aborigines haben zwar den Uluru zurückerhalten, haben ihn aber für 99 Jahre an die Regierung vermietet. Ich frage mich, wie sehr das alles nach dem Willen der Aborigines ging. Deshalb umrunden wir den Uluru nur. Von weitem sieht es aus, als wäre der Uluru überall gleich, aber in der Nähe sieht man das es verschiedene Formationen gibt. Es war interessant, trotzdem fühlte ich mich beim Uluru nicht besonders wohl. Überall gibt es Bereiche, die man nicht fotografieren darf, weil sie zu heilig sind für die Aborigines. Ich finde das ja auch gut, aber es ist ein komisches Gefühl, ein Eindringling zu sein. Ich habe das Gefühl, die Aborigines mögen das nicht und es tut mir leid, das nicht zu respektieren. Es ist aber auch interessant, einmal mehr über dieses Volk zu erfahren. Das ist gar nicht so einfach, weil sie ihre Geschichten eigentlich nicht mit Aussenstehenden teilen dürfen. Deshalb weiss man bis heute nur drei Geschichten, die sich um den Uluru spannen.
Nach einem Besuch im Aborigine Center geht es los mit der langen Fahrt zum Kings Canyon. Nach einer bereits langen Fahrt, stoppt plötzlich unser Bus. Ich habe zuerst gar nicht begriffen weshalb, bis wir dann auf der Seite ein umgekipptes Auto gesehen haben. Autounfall, mitten im Nirgendwo. Vor uns stehen schon drei andere Tourbusse, die vor uns an der Unfallsstelle waren und unser Guide steigt aus und rennt nach vorne um zu schauen, ob er etwas helfen kann. Wir können nichts tun als warten. Leider überlebt ein Mann den Autounfall nicht. Die Stimmung im Bus ist sehr gedrückt, als wir sehen, dass sie aufhören mit den Wiederbelebungsversuchen. Ein anderer Tourguide, der vorher über lange Zeit Wiederbelebungsversuche gemacht hat, ist natürlich nicht mehr in der Lage zu fahren. Deshalb ist es ein ziemliches Durcheinander. Unser Tourguide fährt uns erst einmal zu einem Cafe, um dann zurückzufahren und noch die Passagiere der anderen Tour zu holen. Auf dem Weg kommen uns zwei Krankenwagen entgegen. Sie haben über zwei Stunden gebraucht, um zum Unfallsort zu gelangen. Es gibt einen zu denken. Plötzlich bin ich sehr froh, mit einer Tour unterwegs zu sein, die sowohl mit erste Hilfe-Kästen wie auch Satellitentelfon ausgestattet sind. Als Privatauto hat man ja nicht einmal Empfang. Ich hätte mir in diesem Moment wirklich gewünscht, kurz nach Hause anzurufen, und zu fragen, ob auch wirklich alles okay ist... Ich bewundere aber wirklich wie unsere Tourguides alles organisieren. In kürzerster Zeit wird jemand organisiert, der uns zum Campsite fährt. Und für die andere Gruppe kommt am nächsten Morgen ein neuer Guide.
Am nächsten Morgen hiess es wieder früh aufstehen und dann ging es los zu meinem persönlichen Highlight in der Mitte Australiens: Der Kings Canyon! Der Ort ist der helle Wahnsinn und einfach wunderwunderschön! Deshalb waren Adi, ein anderer Schweizer, eine Deutsche und ich auch eindeutig die langsamsten, weil wir uns vom wahnsinnigen Ausblick einfach nicht losreissen konnten und nicht aufhören konnten Fotos zu schiessen.
Nach einer langen Fahrt mit dem Bus waren wir wieder zurück in Alice Springs. Wo wir mit den anderen von unserer Gruppe auf ein günstiges Abendessen und ein paar Cider ausgingen. War ein wirklich lustiger Abend. Bis auf den Moment als wir zurück im Hostel waren und ich bemerkte: Shit, mein Handy ist weg, again... Ist das zu glaube. (Für diejenigen, die entweder meinen Travelblog nicht regelmässig verfolgen oder nicht so ein gutes Gedächnis haben: Ich hatte mein Handy bereits in Sydney schon einmal verloren). Adi ging aus dem Zimmer, ich dachte einfach weil er sich nervt, dass ich mein Handy schon wieder verloren habe. Aber als ich nachgeguckt habe im Aufenthaltsraum war Adi nirgendwo. Dann wars auch mir klar: Adi war nochmals zurück in die Bar, um das Handy zu suchen. Ich bin inzwischen fast verrückt geworden, weil uns jeder gesagt hat ja nicht alleine rumlaufen im dunkeln und weil ich vorher schon zu zweit ein bisschen Angst gehabt hatte. Zum Glück kam aber Adi dann wohlbehalten zurück und das sogar mit meinem wohlbehaltenen Handy. Juhu . Bin ich ein Glückspilz. Nach dieser ereignissvollen Nacht, war es nur noch ein kurzer Schlafmoment, bevor es los ging zurück nach Perth.
Liebe Grüsse
von euer etwas chaotischen aber sehr liebenswerten Flavia, die dank Adi immer noch in Besitz ihres Handys ist
Aufbruch: | 28.01.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 16.07.2011 |
Thailand