S'Chaeferli gaht uf Reise :)
Perth bis Darwin: Exmouth
In Exmouth hatte ich eine Schnorcheltour mit Walhaien gebucht. Eine ganz schön teure Angelegenheit und obwohl ich das vorher wusste, habe ich beim Preis von 350 Dollar doch etwas leer geschluckt. Adi war das zu teuer, aber ich dachte mir, das ist eine einmalige Chance. Das muss ich einfach machen, wann werde ich schon wieder an einem Ort sein, wo man mit Walhaien schnorcheln kann und es ist gerade Saison dafür.
Also ging es morgens mit einigen anderen von unserer Tour. Von einem kleinen Boot wurden wir abgeholt und auf das richtige Schiff gebracht. Wir waren ca. 20 Personen. Wie bereits bei der Manta Ray Tour haben wir zuerst einen Schnorchelgang gemacht um uns an das Wasser zu gewöhnen und für "Schnorchelnbeginner" die Möglichkeit zu geben etwas zu üben. Um 10 Uhr ging dann das Flugzeug in die Luft um nach Walhaien zu suchen. Ja, die werden mit Flugzeugen gesucht, irgendwie ganz schön verrückt. Die Crew hat uns vorher gesagt, dass es möglich ist, dass wir bereits um 10 einen Walhai zu Gesicht bekommen, aber vielleicht auch erst um 3 Uhr. Wir hatten Glück, schon um 10.30 Uhr hiess es: Walhai gefunden.
Dieses Mal hatte ich die erste Gruppe erwischt. Nach kurzer schneller Fahrt hiess es los, 1. Gruppe kann sich bereit machen. Also ab ins Wasser. Das Schiff hat uns so abgesetzt, dass wir in der Schwimmrichtung des Walhais sind. Unser Job ist es fürs erste eigentlich nur beim Schnorcheln an Ort und Stelle zu bleiben und nach Unten zu gucken. Die Sichtqualität war nicht so gut, weil es etwas sandig war, aber diesen Fisch kann man nicht übersehen, wenn er kommt. Und dann kam er. Eigentlich ein kleiner Art "nur 4 Meter lang". Aber für uns trotzdem immens. Wir mussten warten bis er bis zu seinen Seitenflossen an uns vorbei geschwommen ist und dann konnten wir mit ihm mitschwimmen, bis unser Guide uns anwies aufzuhören zu schwimmen und nur noch sie weiterschwamm um den Walhai der nächsten Gruppe zu übergeben. Ich kann das Gefühl gar nicht richtig beschreiben. Da ist so ein riesen Tier, das trotzdem so elegant und graziös wirkt. Unter Wasser ist alles so ruhig und es war einfach ein wunderschönes Gefühl neben diesem Tier herzuschwimmen und das soooo nah zu erleben.
Nach unserem ersten Schnorchelgang, der nur etwa fünf Minuten gegangen war, ging es wieder zurück zum Schiff. Und ich dachte mir, hmm wenn wir Glück haben können wir dann noch ein zweites Mal mit dem Walhai schwimmen gehen. Irrtum: Sieben weitere Male konnten wir ins Wasser mit dem Walhai schwimmen.
Einmal gab es sogar einen Walhaicrash. Als der Walhai nämlich unvermutet seine Richtung geändert hat und einige der Schnorchler nicht mehr rechtzeitig aus dem Weg schwimmen konnten. Aber zum Glück hatten wir einen sehr geduldigen und etwas neugierigen Walhai erwischt, der sich dadurch gar nicht stören liess und sogar anfing uns ein bisschen zu umrunden. Sonia, die das letzte Mal ja dem "falschen" Manta Ray nachgeschwommen ist, hat auch dieses Mal ihr Bestes gegeben. Man muss dazu sagen, dass Sonia einer der positivsten und bestgelauntesten Menschen ist, die ich je kennengelernt hat. Sie hat einen unglaublichen Power. Naja auf jeden Fall ist sie natürlich auch beim Walhai wieder munter darauf losgeschwommen. Bei ihrer Energie musste man immer ein bisschen aufpassen, wenn man direkt neben ihr schwamm, dass man in ihrer Euphorie keinen Flossenschlag abbekam . Na auf jeden Fall ist es dann wieder einmal "stop swimming". Hihi Sonia hat das aber gar nicht mitbekommen und ist munter weitergeschwommen. Ich glaube am Schluss hat das ganze Schiff geschrien: Stop swimming! Stop swimming! Haha und sie schwimmt munter weiter. Bis sie dann praktisch mit der nächsten Gruppe, die auf den Walhai gewartet hat zusammen gestossen ist. Es war sooo lustig (und ein bisschen typisch ).
Es war ein sehr schöner und erlebnisreicher Tag. Jeder Rappen hat sich gelohnt . Jedes Mal wenn ich danach auf dem Schiff meine Augen zugemacht habe, habe ich den Walhai auf mich zu schwimmen sehen. In jedem Hinblick ein unvergesslicher Tag!
Am Abend mussten wir uns dann leider von dem Grossteil unserer Gruppe verabschieden. Das war voll schade, weil wir die Leute in unserer kurzen Zeit schon so lieb gewonnen hatten. Aber wir hatten einen längeren Stopp in Exmouth eingeplant, da wir noch tauchen und schnorcheln gehen wollten. Leider waren die drei Tage dann eine ziemliche Enttäuschung, da das Wetter sich verschlechterte und aus diesem Grund keine Schiffe rausgingen. Für die die in Exmouth waren können sich vorstellen was schlechtes Wetter bedeutet. Für die, die noch nie da waren erkläre ich es gerne: Es bedeutet "rummgammeln". Es ist nämlich ein winziger Ort, in dem es nichts zu tun gibt . Wir haben also während drei Tagen im Internet rumgehangen, haben Karten gespielt mit drei Mädels aus Hongkong die bei uns nur die "Hong Kong Girls" heissen aber eigentlich aus Doris, Ni Kitia und Constance bestehen und sind noch einmal eine nicht so leckere Pizza essen gegangen.
Kurz gesagt, haben wir uns etwas geärgert, dass wir länger in Exmouth geblieben sind. Besonders als wir dann in Exmouth unsere neue Gruppe kennengelernt haben und alle unsere Zusprüche "let's be open-minded" nichts genützt haben und wir trotzdem zum Schluss kamen, dass wir diese Leute kaum so ins Herz schliessen werden, wie unsere letzte Gruppe. Adi und ich waren ganz schön froh, dass uns von unserer letzten Gruppe wenigsten noch die Hong Kong Girls erhalten bleiben würden.
Naja zumindest gibt es einen guten Grund wieder einmal nach Australien zu kommen. Am Navy Pier möchte ich nämlich unbedingt einmal tauchen gehen!
Han oi lieb!
Muntschi us Australie
Flavia
Aufbruch: | 28.01.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 16.07.2011 |
Thailand