Bis nach Südamerika und noch viel weiter.... :-)
Ecuador (Teil 2): Banos
19.08. bis 21.08.2011
Buenas dias Senoras y Senores!!!....
Banos!......hmmm.....Banos !?!
Was soll ich euch sagen,.....?
Banos wird von vielen Backbackern als DER Ort in Ecuador schlechthin hingestellt. Man kann dort unheimlich viel, in tatsächlich wunderschöner Landschaft unternehmen: hiken, raften, canyoning, Quad-fahren, die Thermalquellen besuchen und im heißen Wasser dahinweicken, chillen, Party.....
...mir hat's nicht besonders gefallen....warum?
....touristisch,
....Gringolandia,......
Aber vielleicht der Reihe nach... und damit ihr mich jetzt nicht falsch versteht,...es war nicht schlecht,...es war auch nicht die Hölle auf Erden,...mir hat's einfach nicht so gefallen wie zb Tena oder Quilotoa.
Die "Quilotoa Connection" mietete sich im Hostal Plantas y Blanco ein,....ein sauberes und sehr gemütliches Hostel mit einer großen Dachterasse und ebendort einem WAHNSINNS-Frühstück (die backen ihr eigenes,...und nun haltet euch fest: Schwarzbrot , nach 2 Monaten Weißbrotübersättigung eine Wohltat)
Das Hostal spiegelt jedoch auch gleich mal Banos wieder,...Banos ist DIE Backbacker-Hochburg,....mit spanisch brauchst du da garnicht anfangen,...in den Straßen und den Hostels ist man von Backbackern umgeben,....viele Amerikaner und Australier,...."speaking English" heißt die Devise, selbst wenn du zur Verbesserung der eigenen Spanischkenntnisse versuchst mit den Einheimischen Spanisch zu reden,..klappt nicht,...die Einwohner und Tourveranstalter brabbeln dich einfach mit teils spärlichem Englisch nieder.
Hostal "Plantas y Blanco",....super Dachterasse,....noch besseres Frühstück (mit Schwarzbrot!!!)
Für Samstag plante die Connection (neugerig nach meinen Erzählungen von Tena) gleich mal raften zu gehen. Der Raftingtrip war gut, aber keineswegs mit dem Trip in Tena zu vergleichen. Rafting Class II-III war lustig, aber eben nicht....aufregend, spannend, abenteuerlich, nach meinen Class IV Erfahrungen von Tena (auch aus landschaftlicher Sicht nichts Außergewöhnliches). Da aber die "Quilotoa Connection" beisammen war, war es ein Riesenspass. Unser Guide war auch sehr bemüht mit uns eine tolle Tour zu machen und so besuchten wir kurzerhand einen vom Militär im Bereich der Kaserne geführten Wildtierpark. Das war ein wirklich tolles Erlebnis von dem ich einige Highlights herausgreifen will.
"Ja, Lino,...wir haben diese Stromschnelle überlebt UND NEIN ich will dich deswegen nicht küssen!!!"
Unser aller Liebling war eine Wildkatzenbaby,...(hab leider vergessen welche Wildkatze, ich glaub Leopard
(Sehr geehrter Herr Lipp!...ich bitte um Aufklärung,...du bist der Zoologe! )).....
Als wir am Käfig vorbeikommen scherzen wir noch "Halt da den Finger rein und der is weg,...Haha!",....kurze Zeit später holt ein Pfleger den kleine Racker aus seinem Gehege und drückt ihn mir in den Arm,.....meine Katzenallergie vergessend kann ich gar nicht aufhören zu grinsen.....ein weiches knuddeliges Fellknäuel mit riiiiieeeesigen Pfoten. Null Komma nix steckt auch schon meine halbe Hand im Rachen von diesem kleinen Ding,....wild nach Milch suchend saugt er an meinen Fingern mit seiner rauen Zunge und schnurrt dabei wie ein zahmes Hauskätzchen.......Ich sag nur so viel: Wir hätten ihn alle ungefragt mit nach Hause genommen!.....ach,...seht euch doch einfach das Foto an,....is der nicht entzückend?
Direkt neben dem Gehege des Fellknäuels saß eine Affenmutter mit ihrem kleinen Sohn.....der Kleine anfangs noch zurückhaltend aber neugierig turnte 30 Minuten später am Arm von Dshaida herum,.....begeistert auch von ihrem lockigen Haar.
Die Mutter hatte es jedoch voll und ganz auf mich abgesehen,....wühlte mit ihren Händen in meinen Haaren auf der Suche nach Läusen herum,....hielt Händchen mit mir und schaute mir lange tief und fragend in die Augen,.....für mich Single war es natürlich schön zu sehen doch noch anziehend auf das andere Geschlecht zu wirken ,....auch wenn es eine Affenlady ist ......später am Tag führte ich dann aber doch ein längeres Gespräch mit ihr und klärte die Lage: "Baby,...es liegt nicht an dir,...es liegt an mir. Ich bin noch nicht so weit mich zu binden! Nein du,...du bist wunderbar, aber sieh doch,...Ecuador und Österreich,...Homo Sapiens und Affe,....das klappt einfach nicht!" ....klar, sie war am Boden zerstört, hat es dann aber doch recht gut aufgenommen,....verstanden und akzeptiert,...wir haben vereinbart uns zu schreiben
"Es liegt nicht an dir,....es liegt an mir,....du bist wundervoll, aber das klappt einfach nicht zwischen uns......"
Wir hatten aber auch Kontakt zu einem andern Affen,......einem kleineren hektischen Affe der vor uns saß und vor sich hinmeckerte,.....er hörte sich dabei an wie "Gollum" aus dem Herr der Ringe,....weswegen ihm Dshaida gleich mal selbigen Namen gab. Der Kleine hatte meines Erachtens nicht alle Tassen im Schrank,.....er hüpfte vor uns auf und ab,...kam näher und schnatterte halb gurgelnd halb fauchend wie Gollum dahin: "Gollum, Gollum,.....böse Menschen,....überall stehen Sie,...Sie haben meine Banane genommen,....Diebe, dreckige Diebe,....mein Schatz,...Gollum, Gollum" (frei übersetz!)
....kaum hielt man ihm den Arm hin, fletschte er die Zähne und wich zurück um kurze Zeit später wieder neugierig daherzuhüpfen und herumzumeckern. Ich spielte mich mit dem kleinen Wahnsinnigen längere Zeit,....irgendwann kam dann seine Mutter und die war nicht so schüchtern,....die sprang auf meinen Arm,...keifte, fletschte an meinem Arm hängend die Zähne und attackiert mich,......da schüttelte ich die durchgeknallte Affenmutter von mir runter und gab Fersengeld..... (zur gleichen Zeit wurde übrigens Lino von einem durchgeknallten Papagei attackiert,....möchte wissen was die vom Militär den Viechern ins Fressen mischen )
Daneben sahen wir ein Faultier faul an seinem Ast hängen, und legten uns (sehr zu meinem Missfallen) eine Riesenschange um die Schultern,....
Insgesamt eine tolle Tour, die bei einem Bier im Minibus endete.
Was taten wir sonst noch: Wir chillten in den 45 Grad heißen Termalquellen,....gingen mehrmals gut essen,....genossen eine Massage,....machten am Abend die Clubs unsicher und genossen die Tage. Irgendwann hieß es dann jedoch Abschied nehmen und die Quilotoa Gemeinschaft löste sich auf.
Zu der Zeit war Josi aus Kolumbien zurück und ebenfalls in Banos angekommen. Da sie plante weiter nach Peru zu fahren hatten wir für einige Tage denselben Weg. Und so unternahmen wir noch einige Touren in Banos. Josi ging ebenfalls raften, ich probierte canyoning aus und beide mieteten wir uns schließlich Quads um auf einen Aussichtspunkt oberhalb der Stadt zu fahren.
Wie schon gesagt,....Banos ist sehr touristisch,.....du bist Tourist,....und das spürst du hier so richtig....
Sind noch in anderen Teilen Ecuadors die Menschen an dir interessiert,...fragen dich wo du herkommst, was du in Ecuador so machst,..wie dein Name ist und (siehe Otavalo) ob du katholisch bist ,....besteht das Interesse an deiner Person in Banos in erster Linie an deinem Geld,...die Tourveranstalter versprechen dir ihr erstgeborenes Kind nur um dich dazu zu bringen mit ihnen eine Tour zu unternehmen. Bei den Touren ist dann teilweise das versprochene doch nicht inkludiert (statt versprochenen 5 Wasserfällen beim Canyoning dann doch nur vier)....oder das Equipment fragwürdig: Als wir uns Quads ausborgten, fragte ich ob die denn auch gut gewartet wären und keine Zicken auf halben Weg machen würden,...."Si senor,....good quality....all in best condition"
,.....als beim bergabfahren die Bremsen dann bei beiden Quads nicht so astrein funktionieren wollten (kaum Bremskraft bei mir, ausrinnende Bremsflüssigkeit bei Josi, beim Betätigen meiner Vorderbremse zog das Mistding bei voller Geschwindigkeit und Gegenverkehr (!) einfach mal unkontrolliert nach links,...also Richtung Gegenverkehr, usw.) zweifelte ich an der Best-Condition-Aussage.
Banos ist touristisch,...wen das nicht stört,....kein Problem! Für mich jedoch stellten die Entspanntheit und Freundichkeit der Leute und die Sorgfalt und Bemühungen der Tourveranstalter in Tena oder später in Riobamba eine positivere Erinnerung dar.
"HIER WIR VERMIETEN: MOTORRAD BERGE (???) FAHRRAD und PFERDE",...na dass nenn ich mal ein Angebot....
Nach dem Quad-"Ich will noch nicht sterben"-Horrortrip stiegen Josi und ich am späteren Nachmittag in den Bus Richtung Süden - Richtung Riobamba. Als wir am Abend in Riobamba ankamen war es schon dunkel. Wir quartierten uns im sehr netten Hostal Oasis ein und fragten nach Empfehlungen für Touranbieter. Wir waren nämlich beide nur wegen einer Sache hier - einer Mountainbike-Downhilltour vom Vulkan Chimborazo hinunter,....Juhuuu!
Davon aber nächstes Mal,...
Euer Matthias
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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