Bis nach Südamerika und noch viel weiter.... :-)
Bolivien: Salar de Uyuni
12.12.2011 bis 20.12.2011
Hallo liebe Mitreisenden!
Beim Reisen,...vor allem wenn man ein Jahr unterwegs ist, gibt es gute Tage, weniger gute Tage und echte Scheisstage, die man dann einfach überstehen muss. Man nimmt an Touren teil oder besichtigt diverse Sehenswürdigkeiten bei denen Erwartungen nicht oder nur teilweise erfüllt werden und dann erlebt man wiederum Dinge die einen schlicht vom Hocker reißen,.... von so einer einzigartigen Tour handelt das heutige Kapitel.
Bei meinen Recherchen zu meiner Südamerikareise kristallisierten sich recht schnell die Highlights heraus. Einige dieser Highlights sind schon in früheren Kapiteln behandelt worden: Galapagos, Huayahuashtrek, Machu Pichu,....der Dschungel. Andere kommen erst in den nächsten Monaten: Iguazu Wasserfälle, Patagonien. Aber das heute behandelte Highlight hat mich einfach nur umgehauen - die Salar de Uyuni. Bereits bei der Planung war mir aufgrund unzähliger Fotos und Youtubevideos klar - da musst du hin!
Die Salar de Uyuni ist mit rund 10.000 Quadratkilometern der weltweit größte Salzsee (Salzwüste). Eine 10 Meter dicke Salzschicht,...darunter abwechselnd Salz und Wasserschichten bis in eine Tiefe von bis zu 120 Metern - geschätztes Salzvorkommen 10 Milliarden Tonnen (!!!) Salz,...jährliche Abbaumenge rd. 25.000 Tonnen. Daneben gilt die Salar als eines der größten Lithiumvorkommen der Welt,... eine wirtschaftliche Chance die künftig Bolivien aus der Krise helfen soll. Im Süden Boliviens auf einer Seehöhe von 3.650 Metern gelegen, ist es die abstrakteste, unwirtlichste, erstaunlichste, eindrucksvollste, atemberaubendste Landschaft die ich je gesehen habe. Die anderen landschaftlichen Highlights waren der Hammer, aber es handelte sich dabei stets um uns mehr oder weniger bekannte Landschaftsformen. Die Salar ist vollkommen anders. Steht man in Mitten der Salzwüste findet man sich auf einer surrealen nie enden wollenden grell weißen Ebene wieder. Eine dünne Wasserschicht bedeckt teilweise die Salzfläche. Salz und Wasser spiegeln den Himmel, dadurch verschmelzen Himmel und Erde,... kein Horizont,... unendliches Nichts.
Jetzt fragt sich der eine oder andere vielleicht, warum man bei all der "Trostlosigkeit" in so eine Gegend fährt. Eine Dokumentation über Bolivien bezeichnete die Gegend sogar als "deprimierend",... stimmt nicht,.... es ist absolut überwältigend.
...aber bevor ich mit dem Schwärmen gar nicht mehr aufhöre,...der Reihe nach.
Mir wurde von mehreren Seiten empfohlen die Tour in die Salar von Tupiza aus zu machen und nicht von Uyuni aus,... eine Empfehlung die sich absolut bestätigte,...und so nahm ich am 11. Dezember den Nachtbus von Sucre nach Tupiza im Süden Boliviens. Mein Sitz - letzte Reihe genau in der Mitte. Neben mir,... wie sollte es anders sein,... wiedermal ein leicht müffelnder schwitzender Bolivianer der sich mit mir um jeden Zentimeter Platz stritt. Ich muss vermutlich nicht dazu sagen, dass ein stinkender, schwitzender Oberarm der einem ständig in den Oberkörper drückt, das Reisevergnügen nicht unbedingt steigert.
Hatte ich zuvor, wie berichtet, auf Busfahrten in Bolivien weitestgehend verzichtet gab es an dieser Stelle meiner Reise keine andere verkehrstechnische Möglichkeit nach Tupiza zu gelangen. Die Straßen in Bolivien ähneln Buggelpisten in verschneiten Jungwäldern oder einer zwölfstündigen Fahrt mit einem Jahrmarktskarusell "Wer will noch mal wer hat noch nicht!" jedoch ohne nervende Technomusik
Die Busfahrer sind in Bolivien bekannt dafür, sich kurz vor der Abfahrt noch einige Pisco Sour reinzukippen, was deren Fahrtauglichkeit nicht verbessert - Alkounfälle sind so leider keine Seltenheit. Mein Busfahrer war zum Glück nüchtern (glaub ich zumindest) jedoch ein wenig wild im Umgang mit dem ihm anvertrauten Gefährt. Mit Vollgas auf eine Bodenwelle zu! ...und so katapultierte es uns in der letzten Reihe mehrmals in dieser Nacht einen Meter aus unseren Sitzen,... an meinen Schönheitsschlaf war unter diesen Umständen garnichterst zu denken, dementsprechend übermüdet kam ich um 6 Uhr früh in Tupiza an.
Tupiza gehört zu den Städten Südamerikas in denen man hängen bleiben kann und sich bereits ausmalt wie man im hohen Alter hier seinen Lebensabend verbringt. Ich blieb leider nur rund 2 Tage hier ehe es auf die Salar de Uyuni Tour ging.
Die Leute hier sind überaus freundlich,...ja geradezu herzlich zu nennen,... und selbst die Tourveranstalter fallen in diesem verschlafenen Nest aus dem Rahmen. Ich hatte die Tour per Mail bei der Agency "Tupizatours" vorreserviert und nach einigem hin und her für die viertägige Tour einen Preis von 1.250 Bolivianos (125 EUR) ausgehandelt. Als es ans zahlen ging schob mir die Dame in der Agency jedoch 50 Bolivianos zurück und meinte "Die anderen zahlen ja auch nur 1.200,... sonst wäre es ja unfair" ......?!?!?!...... Hääää?....... DIESE Freundlichkeit war absolut neu für mich. Ich kann schon jetzt sagen, dass die mir empfohlene Agency "Tupizatours" der Hammer war,....alle vom Fahrer über die Köchin bis zu den Damen im Office waren mehr als bemüht und überaus freundlich. (Die Damen in der Agency luden mich sogar zur Mittagszeit ganz nett auf ein Sandwich ein,... ).
Am nächsten Morgen ging's dann auch schon mit dem Jeep auf die viertägige Tour. Mit von der Partie war Abigail aus den Staaten und ein älteres französisches Pärchen. Dieses Pärchen raubte Abi und mir die kommenden 4 Tage den letzten Nerv.
Gerade als Reisender, der ja ständig mit unterschiedlichsten Nationalitäten und Kulturen konfrontiert ist empfiehlt es sich natürlich tolerant und aufgeschlossen zu sein. Es macht unheimlich viel Spaß so viele neue Leute aus den unterschiedlichsten Zipfeln der Welt kennenzulernen,....aber aller Toleranz zum Trotz kristallisierte sich in den letzten 6 Monaten meiner Reise eine Nation heraus die einfach nur anstrengend ist. Ständiges meckern (Essen auf 5.000 Meter Seehöhe passt nicht, Bett ist zu hart, es ist so sandig in der Wüste (!?!),...) und in 95 % der Fälle Unfreundlichkeit. Geht man in ein Hostel und dort sitzen 3 Personen und man grüßt nun alle recht freundlich,...zwei grüßen lächelnd zurück,...einer bestimmt nicht und der kommt aus Frankreich "O no,..du schprichst mid mir ün Englisch,...o no,...isch antworte nischt!". Klar ist das ein Klischee und ich traf auch sehr nette. lustige, aufgeschlossene, englischsprechende Franzosen,....aber in 95% der Fälle bestätigt sich das Klischee leider. Das französische Pärchen grüßte uns zwar, nervte Abi und mich aber die darauffolgenden Tage.
Wüste......schweine heiß...... "No,...nischt baide Fenstör öffnön,...es sziiieht!",.......Wüste = Sand,.... "No,....Fenstör schließen,....es iist so staubisch in die Autooo"....
Also saßen wir bei geschlossenen Fenstern, in absoluter Hitze, stehender Luft, schwitzend im Jeep und ärgerten uns über die Franzosen. Auch hatte sich das Pärchen offenbar nicht mehr viel zu erzählen und so nervten sie uns im 3 Minuten Takt mit Bemerkungen zu offensichtlichen Gegebenheiten: zB Ich öffne eine Flasche und trinke Wasser - "Ah,...du trinkst Wasser!",... "Ähmm,..ja !?!" Ich setze meine Sonnenbrille auf - "Ah, du setzt die Sonnenbrille auf,...grell nicht?",..."Ähmm,..ja !?!" Das führte so weit, dass wir in der Wüste standen, die absolute Stille genossen,...nichts zu hören war außer einem leichten Wind,...-"Ahhhh,...es ist sooooo stilll hier!, blablabla...." ....."Jetzt nicht mehr "
Trotz alledem war die Tour der Hammer. Wir fuhren zunächst Richtung Westen ins mehrere hundert Kilometer entfernte San Pablo de Lipez ....eine mehrstündige Fahrt über das landschaftlich beeindruckende Altiplano,... eine Schotterstraße ins Nirgendwo. Vorbei an Alpaccas, Vikunjas und Llamas. Auf Ebenen tummelten sich dem Strauß ähnliche Riesenvögel. Wir machten uns mit unserem Guide mehrmals den Spaß zu hupen .... wie Roadrunner "Möpmöp" rannten die Straußenvögel in voller Geschwindigkeit danach über die Ebenen,... so was von schnell
Die Nacht verbrachten wir auf rund 4.500 Metern in einer sehr einfachen Unterkunft. Dass es eher rustikal sein würde, wurde uns von der Agency vorher mitgeteilt. ...trotzdem,..."O no,...diesä Untäerkunft ist 'orrible,...viel zu kalt" (ah, echt,...auf 4.500 Meter keine Zimmertemperatur? )
Die nächsten zwei Tage ging es dann durch trockene Wüstengegenden. Auf unserer Fahrt kamen wir an mehreren Lagunas vorbei,...alle mit unterschiedlichsten Mineralien gesättigt,.... in den Lagunas tummelten sich unzählige Flamingos. Am Ufer einer Laguna begrüßte uns ein Wüstenfuchs, der auf der Suche nach Essbarem um unseren Jeep schlich.
Schließlich erreichten wir die Laguna Verde,...ein Highlight der Tour. Verde....also grün. In der Mittagssonne nimmt die Laguna eine grell grüne Farbe an,... ein Vorteil der Tupizatour,...denn mit der Tour von Uyuni aus erreicht man die Laguna am frühen Morgen,...kein grün zu dieser Tageszeit. Hinter der Laguna erhebt sich der 5.920 Meter hohe Grenzvulkan zu Chile der Licancabur. Der See, so schön er ist, ist höchst giftig,... mit Arsen angereichert,....untrinkbar, außer man will einen schmerzhaften Tot erleiden. Ich wurde daher ein wenig nervös als ich im Morast bis zur Wade einsank und giftiger Schlamm meinen Schuh unter Wasser setzte. "Kann Arsen über die Haut aufgenommen werden und wenn ja wie viel davon ist notwendig, dass es tödlich ist? *schwitz*". Unser Guide beruhigt mich mehrmals mit "Ah des passt schon!" (frei aus dem Spanischen übersetzt),...oder vielleicht waren auch seine Chemiekenntnisse nicht ausreichend um mir auf meine nervösen Fragen eine Antwort zu geben,..... ich weiß es nicht,....na was soll's,...ich hab überlebt und bin noch im Besitz aller meiner Zehen.
Zur Mittagszeit genossen wir ein kurzes Bad in einer Thermalquelle am Ufer einer riesigen Lagune. ...auf rd. 4.500 Meter. Was soll ich euch sagen,....ich lerne aus meinen Fehlern einfach nicht,....10 Minuten im Wasser auf dieser Höhe und ich hatte schon wieder einen Sonnenbrand,.... Ich wechsle hier in Südamerika meine Hautschichten öfter als ein Leguan. (Memo an mich: Sonnencreme kaufen UND benutzen!)
Am Abend des zweiten Tages erreichten wir die zweite Highlight-Lagune - die Laguna Colorada! Diesen See zu sehen, war der Wahnsinn,...und ließ mich erahnen welche landschaftlichen Wunder auf dieser Tour noch vor mir lagen. Mikroorganismen im Wasser färben den gesamten See in ein knalliges Rot. ...ok,ok,...es erinnert ein wenig an die Chemiekatastrophe in Ungarn im Jahr 2010 .... aber blendet man das mal aus, ist dieser See wunderschön,.... und auch hier tummelten sich ein Haufen Flamingos.
Die Nacht verbrachten wir nahe der Laguna Colorada in einer weiteren eher schlichten Unterkunft. Des Morgens ging's dann zu der bekanntesten Steinformation in dieser Region - dem Arbol de Pierda,...also dem Baum aus Stein. Mitten in der Wüste,....in einer sandigen Ebene,...steht einfach ein Fels der oben wesentlich dicker ist als unten,....ein Wunder, dass das Ding noch nicht umgekippt ist. Der "Baum" ist ein Überbleibsel aus der vulkanisch aktiveren Zeit in dieser Region. Hinter dem Felsen erheben sich die farbigen Salvador Dali Berge. Rot, Orange, Gelb, Braun, Grau verschwimmen an den Berghängen - in der Morgensonne ein Schauspiel sondergleichen.
Vorbei an weiteren wunderschönen Lagunen übernachteten wir in der dritten Nacht in einem Salzhotel am Rande der Salar. Salzhotel,....ja,...ALLES war aus Salz. Die Wände,...die Tische,...sogar die Bettgestelle,...alles aus Salz. Woher ich das weiß? Ich hab's gekostet! Einmal kurz über die Wand geschleckt,.... *igitt*,... möchte gar nicht wissen wie viele Touristen das schon vor mir probiert haben
Hat auch seinen Vorteil,...so Wände aus Salz mein ich,.... bei der Jause schmeißt man sein Käsebrot einfach mal an die Wand und "Tataaa!" ....Käsebrot mit Salz
Am vierten Tag ging's dann früh los,....5 Uhr aufstehen,....Sonnenaufgang in der Salar. Wie schon gesagt verschmelzen Himmel und Erde hier in der Salzwüste. Die aufgehende Sonne spiegelt sich auf der dünnen Wasseroberfläche. Ein atemberaubendes Schauspiel! Es scheint so als würden zwei Sonnen aufgehen. Die umliegenden Berge und die Wolken im Himmel spiegeln sich ebenso und so sieht man alles doppelt, spiegelverkehrt, verschwimmend. In 5 cm Salzwasser stehend bestaunt man in absoluter Stille (weit entfernt von den Franzosen ) dieses Naturschauspiel. Nicht so angenehm jedoch die Temperaturen zu dieser Tageszeit,....freeeeeezy!
In Mitten der Salar erhebt sich aus der weißen Salzfläche eine einsame Insel,...die Isla del Pescado oder auch Inkawasi genannt - die Kaktusinsel. Umschlossen von einem Meer aus Salz,...ein riesiger Felsmugel,...darauf Riesenkakteen. Diese Oase in der Mitte von Nirgendwo - atemberaubend. Der größte Kaktus auf der Insel ist 9,5 Meter hoch,.... da kann ich mit meinen 5 cm IKEA-Kakteen brausen gehen Auf dieser Insel gab es dann für uns während die Sonne am nicht definierbaren Horizont immer höher stieg erst einmal ein Frühstück,...unsere Köchin hatte für diesen Anlass extra die Nacht zuvor einen Kuchen gebacken..... besser geht's echt nicht mehr
Den Nachmittag über verbrachten wir mit DER Tätigkeit, welche neben den Naturschönheiten die meisten Touristen in die Salar treibt - Trickfotos. Da der Horizont verschwimmt und sich die Salzebene ins Unendliche erstreckt fehlt es an Perspektivenbildenden Fixpunkten. Nähe und Entfernung sind auf den Fotos nicht mehr klar auszumachen und so ist dieser Ort perfekt dazu geeignet sich mit der Kamera zu spielen. ...schaut euch einfach die Fotos an
ich,... und ich,... und ich,... und ich,... und ich (ok,..bei dem Foto hat Photoshop ein wenig mitgeholfen)
Am Ende der Tour besuchten wir noch den Zugfriedhof am Rande der Wüstenstadt Uyuni. Einst ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für den Gütertransport auf Schienen rosten heute halb ausgeschlachtete teilweise aus dem 19. Jhdt. stammende Lokomotiven vor sich hin.
Uyuni?..... hmmm..... Uyuni!,... die gottverlassenste, unfreundlichste, dreckigste Stadt in 6 Monaten. Ich gebe normal jeder Stadt zumindest zwei Tage Zeit mir ihren Flair, ihre Schönheit, ihre Besonderheit zu zeigen. Zwei Stunden nach meiner Ankunft wollte ich nur noch weg und buchte die nächstmögliche Tour raus aus der Stadt für den nächsten Morgen.
Dass Südamerika, im Vergleich zu Europa, nicht immer Weltmeister in Service, Effizienz und Touristenfreundlichkeit ist, war mir klar. Viele Leute die im Tourismus arbeiten sind eben nur angestellt und Verkaufstüchtigkeit und Bemühen sind nicht besonders ausgeprägt. Aber diese Art und Weise, diese Gelassenheit hat, wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, einen unheimlichen Charme.
Uyuni ist anders! Die Leute hier scheren sich um Nichts,...sind größtenteils richtig unfreundlich und man hat teilweise sogar den Eindruck, die wollen mit einem gar kein Geschäft machen. Abigail hatte ein Busticket für den Abend, begleitete mich aber auf der Suche nach einem Hostel, denn wir wollten anschließend was Essen gehen. Ich fragte schließlich in einem vom Lonely Planet empfohlenen Hostel um ein Zimmer. "30 Bolivianos,......und was ist mit der Gringa?"...."Ach, die bleibt nicht,...reist heute schon weiter,...sie lässt nur für den Nachmittag ihren Rucksack in meinem Zimmer"....."NEIN,...DAS IST NICHT MÖGLICH!"....."Warum? Sie bleibt nicht, duscht nicht,...benützt nicht die Toilette,....nur der Rucksack"..... "NEIN,...NICHT MÖGLICH"....."OK,...dann halt nicht",.......auch in einem anderen Hostel war es unmöglich den Rucksack für 3 Stunden im Zimmer zu lassen. Im dritten Hostel schließlich wurde unter unfreundlichem Murren doch zugestimmt "Eine Stunde,....nicht länger,....und die Gringa darf nicht die Toilette benutzen" ?!?!?!?.
"Oh mein Gott,....ich weiß echt nicht ob ich so viel Herzlichkeit emotional verkraften kann!"
In den Lokalen ging's nachmittags dann in dieser Tonart weiter.
War ich noch aus anderen südamerikanischen Städten Freundlichkeit,...ja teils Liebenswürdigkeit gewohnt, war das wie ein Schlag ins Gesicht. Uyuni brauchte also wie gesagt 2 Stunden um mich aus der Stadt zu treiben,...mein Ziel - Chile.
Es gibt 4 Möglichkeiten von Uyuni nach Chile zu gelangen. Mit dem Bus (1) oder dem Zug (2) ins in Chile gelegene Calama (umständlich, lange, ungemütlich),....mit einem Transfertaxi (3) zwei Tage in Windeseile durch die Salar,...oder mit einer dreitägigen Tour (4) zurück durch die Wüste. Da Zug und Bus für mich nicht in Frage kamen, das Transfertaxi dieselbe Strecke wie die Tour zurücklegt nur eben ohne Besichtigungszwischenstopps und mich die Salar unheimlich beeindruckt hatte, beschloss ich die Salartour halt einfach nochmal in die entgegengesetzte Richtung zu machen. Die kommenden drei Tage waren dann richtig lustig, was vor Allem an den Teilnehmern an dieser Tour lag (fünf Amerikanerinnen). Zu erwähnen bleibt jedoch, dass sich die Unfreundlichkeit und die Weigerung sich ein bissl zu Bemühen, sich auch bei unserem Guide aus Uyuni fortsetzte und ich somit in erster Linie die Tour von Tupiza aus empfehlen kann. Die zweite Tour führte mich zu den gleichen Sehenswürdigkeiten, jedoch zu unterschiedlichen Tageszeiten und Lichtverhältnissen,....und auch diesbezüglich ist die Tupizatour eindeutig die bessere Tour (siehe Laguna Verde).
Früh morgens am dritten Tag der zweiten Tour besuchten wir noch in klirrender Kälte Geysire auf 4.870 Metern ehe es schließlich zum bolivianischen Grenzposten auf 4.500 Meter weiter ging. Nach 41 Tagen verließ ich eines der schönsten und beeindruckensten südamerikanischen Länder in Richtung Chile.
Bolivien ist wundervoll,...die Menschen sind größten Teils herzlich und hilfsbereit,....La Paz, der Dschungel, Sucre, Potosi, Tupiza und die Salar sind wundervolle Orte um sie zu besuchen. In Bolivien hatte ich einige der besten Erlebnisse und nachhaltigsten Eindrücke meiner bisherigen Reise und nicht umsonst schwärmt einem in den Hostels im Rest von Südamerika jeder Backpacker von diesem Land vor. Am 21. Dezember 2011 überquerte ich die Grenze nach Chile in Richtung San Pedro de Atacama,.....von den lästigen Grenzkontrollen,....Weihnachten bei 35 Grad in der Wüste und Silvester am Strand jedoch nächstes Mal.
Ganz liebe Grüße
Euer Matthias
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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