Bis nach Südamerika und noch viel weiter.... :-)
Paraquay,...ein kleiner Umweg
23.04. bis 26.04.2012
Hallo liebe Mitreisende!
Zunächst mal wieder ein ganz herzliches Dankeschön an euch. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten viele nette Rückmeldungen via Guestbook oder Mail auf meinen Blog bekommen,....und hab mich jedes Mal tierisch darüber gefreut. Vor Allem ein Dankeschön an alle die mich gar nicht persönlich kennen,....eure Rückmeldungen und Anfragen zu einzelnen Teilen meiner Reise freuen mich immer besonders und es freut mich natürlich wenn ich durch meinen Blog Ideen liefern kann und das Interesse an Südamerika etwas schüren kann Problem allerdings für mich .....ich werde wohl auch, wenn meine Reise im September weitergeht wieder einen Blog schreiben müssen,...aber soweit sind wir noch nicht,...zunächst stehen noch einige Kapitel betreffend Südamerika aus,...viel Spaß beim Weiterlesen und Mitreisen.
...in ganz Paraguay konnte ich keine Flagge fotografieren,...also muss eben mein Rucksackpatch herhalten
Ich änderte also wie bereits erzählt wieder einmal meine Reisepläne. Ursprünglich wollte ich die Woche nach Rapa Nui dazu nutzen in Santiago Fotos und Blog nachzubearbeiten und mich anschließend gemächlich nach Buenos Aires durchzuschlagen,...denn nach dieser Woche sollte ich ja Besuch aus der Heimat bekommen.
Kathryn überredete mich allerdings recht schnell mit ihr einen Abstecher nach Paraguay zu machen und mich somit vom Norden kommend Buenos Aires zu nähern.
Paraguay lag nie auf meiner Route und die wenigen Reisenden die mir von diesem Land berichten konnten, waren wenig begeistert. Paraguay hat anders als die anderen Länder hier herüben kaum echte Highlights,...weder kultureller noch landschaftlicher Natur.
Paraguay ist ein zwischen Brasilien, Argentinien und Bolivien eingekeilter Binnenstaat in Südamerika. Der Name bedeutet so viel wie "Wasser, das zum Wasser geht",.... pará ("Ozean"), gua ("zu/von") und y ("Wasser"),....als Binnenstaat nun aber vom Ozean zu sprechen...?!?!....naja,..wie auch immer. Paraguay hat eine Fläche von rund 407.000 km² und ist somit rund 50.000 km² größer als Deutschland. Mit seinen 6,4 Millionen Einwohnern liegt es sogar hinter Österreich. Die Landschaft gliedert sich in zwei Regionen. Im Osten liegt das Gebiet "Oriente" in dem rund 97% der Einwohner leben,....im Westen liegt das dünn besiedelte Gran Chaco,...was dem einen oder anderen vielleicht noch vom geschichtlichen Hintergrund Boliviens bekannt vorkommt. Diese Landsteile wurden von Paraguay im Chacokrieg mit Bolivien (1932-1935) erobert und einverleibt.
Der höchste Berg von Paraguay ist gerade mal 842 Meter hoch,....also auch zum hiken bietet das Land nicht viel.
Vielleicht ein wenig zur Geschichte. Paraguay erklärte am 14. Mai 1811 seine Unabhängigkeit. Anfangs noch mit einem Rat aus Politikern ausgestattet, wurden bereits 1814 sämtliche Staatsgeschäfte von José Gaspar Rodríguez de Francia übernommen, der bis 1840 als unumschränkter Diktator herrschte. Durch verschiedenste Reformen schaffte er es allerdings auch, dass Paraguay bis Mitte des 19. Jahrhunderts eines der am weitesten entwickelten Länder Südamerika war. Nach dem Tod von Francia übernahm dessen Neffe Carlos Antonio López und danach dessen Sohn Francisco Solano López das Land. Beide führten eine radikale Form des Militarismus ein, sodass Paraguay zu dieser Zeit über das effektivste Militärwesen am südamerikanischen Kontinent verfügte. So verwundert es auch nicht, dass es 1864 schließlich zum Krieg mit Brasilien, Argentinien und Uruguay (Tripleallianz) kam, in dem Paraguay den Großteil seiner Bevölkerung verlor (von rund 500.000 Einwohnern starben rund 384.000). Die darauffolgenden Jahre waren von politischer Instabilität gezeichnet. Erst zur Jahrhundertwende stabilisierte sich die Situation zunehmend. Im ersten Weltkrieg verhielt sich Paraguay neutral, danach kam es in den 30er Jahren zum erwähnten Chaco Krieg mit Bolivien (aufgrund reicher Ölvorkommen). Einige Präsidenten kamen und wurden auch gleich wieder entmachtet, sodass Paraguay am Ende der 30er Jahre im politischen Chaos versank. In den darauffolgenden Jahren hatte das Militär die Macht im Staat,...was schließlich zu einem Bürgerkrieg 1947 führte. Kaum war Ruhe eingekehrt putschte 1954 das Militär unter General Alfredo Stroessner. Er etablierte eine Diktatur mit strikt anti-kommunistischer Einstellung, welche weitere 35 Jahre Bestand hatte. 1989 wurde die Diktatur durch einen weiteren Militärputsch von General Andrés Rodríguez gestürzt, welcher einen demokratischen Wandel einleitete. Obwohl Paraguay derzeit keine Diktatur besitzt, ist die Regierung doch als autoritäres Regime einzuordnen. Anders, als in den meisten anderen südamerikanischen Ländern, hat eine vollständige Wende zur Demokratie noch nicht stattgefunden.
...der Präsidentenpalast in Asuncion,...steh man dor zu lange und macht Fotos,...kommen schon die Wachen,...dann heißt es "Lauf Forrest, lauf!!!"
Ich nahm am Montag dem 23.4. einen Flug von Santiago nach Montevideo in Uruguay. Am Flughafen traf ich Kathryn, die schon tags zuvor nach Montevideo gereist war und gemeinsam ging es mit unserem Anschlussflug nach Asuncion,...der Hauptstadt von Paraguay. Ich würde euch jetzt gerne hunderte von Fotos zeigen und viele spannende Geschichten erzählen,....aber wie erwartet hatte Paraguay nicht allzu viel zu bieten,...und auch die Hauptstadt machte dabei keine Ausnahme. So verbrachten Kathryn und ich 2 Tage in dieser Stadt,...unternahmen einige Spaziergänge in der Innenstadt und verließen die Hauptstadt danach in Richtung Süden....nächstes Ziel Encarnacion.
Über Asuncion sei nur berichtet: Die wenigen sehenswerten Gebäude werden in der Nacht sehr kitschig mit rosa, blau und gelb beleuchtet,....und auf der Straße tummeln sich rund um die Uhr jede Menge Prostituierte,.....bei denen man sich Großteils nicht sicher ist welchem Geschlecht sie angehören ......kurz gesagt Asuncion ist eine rosa beleuchtete Stadt mit vielen Transen,...mehr ist da leider nicht hängen geblieben (auch der spärliche Touristenstadtplan konnte uns keine weiteren Highlights verkaufen)......achja,..und der Flughafen ist im wundervollen architektonischen Stil eines in der Industriezone von Moskau gelegenen Gemeindebaus gestaltet
Mitte der Woche brachen wir nach Encarnacion auf,...einer 1615 von Jesuiten gegründeten Stadt an der heutigen Grenze zu Argentinien gelegen. In der Nähe dieser Stadt sowohl auf der Seite von Paraguay als auch in Argentinien gibt es jede Menge alter verfallener Jesuitenkloster. Nachdem die Jesuiten 1767 endgültig vertrieben wurden, verfielen die imposanten Klosteranlagen über die Jahrhunderte langsam. Heute sind nur noch Ruinen übrig,...diese sind allerdings sehr sehenswert.
An unserem zweiten Tag in Encarnacion besuchten wir daher die Missionen von Trinidad und Jesus. Beide Missionen wurden 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Den nächsten Tag verbrachten wir noch in Encarnacion ehe es am Abend mit einem Overnightbus nach Buenos Aires ging,...eine der anstrengendsten Busfahrten auf meiner Reise.
Paraguay......ein Land mit wenig Sehenswürdigkeiten bzw touristisch kaum erschlossen,...dennoch, der Abstecher hat sich gelohnt. Am 27.4. kamen wir früh morgens in Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien an. Näheres über Argentinien, Buenos Aires, den Iguazu Wasserfällen und mehr aber in den nächsten Kapiteln.
Bis dahin
LG euer Matthias
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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