Einmal Rum bitte - Weltreise mit dem Maulwurf
Guatemala: Rio Dulce und Livingston
Von Antigua ging es mit einem Shuttlebus nach Gutemala Stadt. Einen Aufenthalt in der Stadt habe ich mir mal verkniffen weil es nicht sooo viel in der Stadt zu sehen gibt und ausserdem die Sicherheitslage in vielen Stadtvierteln nicht gerade die beste ist. Also nur eine kurze "Stadtrundfahrt" mit dem Shuttle vorbei an vielen vergitterten und mit Stacheldraht gesicherten Haeusern zur Busstation. Von dort ging es dann mit einem 1. Klassebus weiter zum Rio Dulce. Der Bus war zwar nicht so gut wie die 1.Klassebusse in Mexiko aber dafuer immer noch 1000mal bequemer als ein Chickenbus.
Waehrend der Fahrt habe ich mich mit Doris aus Hamburg unterhalten. Sie lebt jetzt bereits seit 13 Jahren mit ihrem Mann auf einem Schiff am Rio Dulce und hat mir direkt mal einen Tipp fuer eine Unterkunft gegeben.
Die seitlich offene Dachkonstruktion ist normalerweise bei den Temperaturen (Tagsueber ca. 35C) ein Segen. In der zweiten Nacht haette ich mir jedoch ein geschlossenes Dach gewuenscht. Bin mitten in der Nacht aufgewacht weil ich ein lautes Geraeusch gehoert hatte. Was war passiert? Es gab einen Sturm, der immerhin so heftig war das er meinen grossen 45l Rucksack umgekippt hat und Handtuecher und Fussmatte durch die Gegend flogen. Habe aber alles gut ueberstanden.
Am naechsten Tag habe ich eine 2 1/2 stuendige Bootsfahrt ueber den Rio Dulce nach Livingston gemacht.
Fischer
Bei einem kurzen Stopp wurde unser Boot sofort von Souvenierverkaeuferinnen geentert.
Leider verkaufen die hier viele geschuetzte Tier- und Pflanzenarten wie Schildkroetenpanzer (siehe Foto) und Korallen etc.
Livingston unterscheidet sich deutlich vom Rest von Guatemala. In dem nur ueber den Seeweg erreichbaren Ort leben hauptsaechlich Garifuna, eine afrokaribische Volksgruppe.
Von einem wurde ich kurz nach der Ankunft direkt angesprochen ob ich nicht Lust haette die Kultur der schwarzen Bevoelkerung etwas kennen zu lernen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Gott sei Dank noch nicht den Warnhinweis im Lonely Planet gelesen nach dem einem in Livingston keiner etwas gutes will. Also habe ich mich einfach mal ins Abenteuer gestuerzt und mir den Teil von Livingston angeschaut den wahrscheinlich sonst kaum ein Weisser zu Gesicht bekommt und ich habe es nicht bereut.
Und zum Abschluss habe ich zwar kein Raetsel fuer euch, aber dafuer noch zwei Reisegeschichten:
Nr1:
Ich habe in Xela in dem Hostel wo ich das erste Wochenende gewohnt habe einen Typen kennen gelernt der dort gearbeitet hat. Habe ihn danach noch ein paar Mal in der Stadt in einigen Bars getroffen. Tja und irgendwann habe ich ihn dann laengere Zeit mal nicht gesehen und dann diese unglaubliche Story gehoert:
Er wurde wohl in den USA zu 5 Jahren Haft verurteilt da er angeblich der Fahrer bei einem Verkehrsunfall war bei dem eine Person ums Leben kam. Er streitet das zwar ab, aber er ist halt verurteilt worden. Einen Tag bevor er in den Knast musste hat er sich dann nach Guatemala abgesetzt und dort seit Maerz gelebt und gearbeitet. Und da man nur 90 Tage in Guatemala bleiben darf hat er sich auf den Weg nach Belize gemacht um sich ein neues Visum/Aufenthaltsgenehmigung zu besorgen. Tja und an der Grenze war dann Schluss. Jetzt ist er auf dem Weg in die USA wo ihm zu den 5 Jahren noch 5-10 Jahre Haft zusaetzlich wegen der Flucht drohen und der Kerl ist gerade mal 23 - tja das nennt man dann wohl sein Leben verbockt
Nr2:
Die zweite Story habe ich von zwei Sprachschuelern aus Antigua gehoert. Die duerfen naemlich alle nochmal bezahlen falls sie weiter unterrichtet werden moechten. Sie haben alle im Vorraus bezahlt und jetzt hat sich herausgestellt das der Besitzer der Sprachschule das Geld veruntreut hat (hatte wohl eine kleine Pechstraehne im Casino) und seit 2 Wochen die Lehrer der Sprachschule nicht mehr bezahlt hat. Die wollen jetzt, verstaendlicher Weise nicht weiter gratis unterrichten. Viel krasser hat es aber eine Gruppe von Jugendlichen getroffen die in Guatemala Stadt am Flughafen ihre angeblich hinterlegten Tickets abholen wollten. Tja dafuer hatte der gute Herr dann wohl auch keine Kohle mehr und die Kids muessen jetzt schauen wie sie an neue Flugtickets kommen.
Aufbruch: | Februar 2012 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | April 2013 |
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