Großbritannien - querbeet

Reisezeit: Mai / Juni 2012  |  von Doris Sutter

Dartmor

Moretonhampstead

09.05. Die Nacht ist sehr laut. Wir stehen direkt neben einem Obst- und Gemüsegroßhändler und die ganze Nacht ist Anlieferung. Wieder starten wir früh zu unserer Tour durchs Dartmoor. In Moretonhampstead finden wir einen Parkplatz (die Parkuhr ist out off order) und besichtigen die trutzige Kirche, dabei kommen wir an einer Teestube vorbei. Sie hat natürlich noch geschlossen. Eine rot-weiß-schwarze Katze sitzt mitten auf einem Tisch, zwischen Zuckerdose und Milchkännchen. Eine andere Welt. Auf jedem Platz in der Kirche liegen kleine in Gobelin bestickte Kisschen. Die Gemeinde scheint sehr fleißige Stickerinnen zu haben. Erstaunlich ist die Orgel. Jede einzelne Orgelpfeife ist bemalt.

Postbridge

Dann geht es weiter nach Postbridge. Am Parkplatz halten wir an um die Clapperbridge zu fotografieren, leider bei strömendem Regen. Die Landschaft ist einmalig. Tiere laufen über die Straße, Schafe, Ponys, lassen sich von uns kaum stören. In England regnet es nicht, wie viele Menschen glauben, jeden Tag, sondern immer nur dann, wenn es keinen Nebel hat, der jetzt aufzieht. Es ist kaum noch etwas zu sehen. Das ist so schade. Die Umgebung ist urig. Die Fahrt viel zu schnell vorbei. Dann kommen wir wieder zur Schnellstraße nach Plymouth. Es regnet immer noch in Strömen und wir finden natürlich wieder mal keinen Parkplatz.

jetzt geht es nach Cornwall

Plymouth ist heute Standort der königlich-britischen Marinewerft. Der Marinestützpunkt Devonport im Westen der Stadt ist der größte Marinehafen Westeuropas und wichtigster Arbeitgeber in Plymouth. Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Plymouth. Es ist die größte Stadt am englischen Ärmelkanalufer und die größte englische Stadt südlich von London. Schade, ich hätte mir das alles sehr gerne angeschaut.
Weiter geht es über eine tolle, riesige Hängebrücke nach Cornwall.
Cornwall ist durch den Atlantischen Ozean, den Ärmelkanal und die Keltische See von drei Seiten mit Wasser umgeben. Raue, steile Felsen, die sich mit langen Stränden und malerischen Buchten (engl. Cove) abwechseln, prägen die Küstenlandschaft. Durch den Einfluss des Golfstroms soll es hier sehr warm sein... soll.. wir merken davon leider nichts. Cornwall war die Hauptquelle für Zinn in der Bronzezeit und Antike. Das Zinn wurde zur Bronzeherstellung in den gesamten Mittelmeerraum verschifft. Kornisches Zinn führte zu den Forschungsreisen des Pytheas und zu Handelsreisen der Karthager. Der Haupthandelsweg führte jedoch nach Überquerung des Kanals auf dem Landweg durch Gallien. Die Bergleute von Cornwall zählten zu den erfahrensten der Welt. Die Abhängigkeit der Wirtschaft in Cornwall vom Tourismus ist beträchtlich und liegt bereits bei einem Anteil von etwa 25 %. Cornwall ist die ärmste Region im Vereinigten Königreich. Daher wird sie auch durch Mittel des Wirtschaftsförderungsprogramms der Europäischen Union unterstützt.

Liskeard

In Liskeard bringt uns unser Medion Navi problemlos zu einem Aldi. Ich kaufe Clotted cream, Scones und noch einige englische Spezialitäten. (probier ich auch gleich). Auch wieder einige Rumpsteaks. Weiter geht es nach St. Austell. Und von dort nach Mevagissey, einem kleinen Piratennest an der Küste. Natürlich werden wir auf einem Parkplatz für 2 Stunden 3 Pfund los. Wir suchen die Heligan Garden, die hängenden Gärten. Es wäre vernünftiger gewesen die Kleinbahn zu besichtigen, aber das wissen wir jetzt noch nicht. Wir wandern eine Stunde bei Nieselregen über einen Schlammpfad. Wir Mädchen drehen zwischenzeitlich ab, gehen ein Stück zurück und nehmen den geschotterten Fahrradweg. Nach über einer Stunde kommen uns die Männer entgegen, sie haben einen Campingplatz gefunden und sonst nix. Bei strömendem Regen wandern wir zurück, sehen aus wie die Schweine. Und sind nass wie gebadete Katzen. Jeder ist ein bisschen gefrustet, besonders als wir Wegweiser zu den Gärten sehen und sie mit dem Womo auch ganz sicher gefunden hätten.
Einige Meilen landeinwärts entdeckt Hans in seinem Camping-Cheque-Buch einen Campingplatz, den gibt er in sein Navi ein und wir folgen ihm. Ich dachte, dass wir auf der Hauptstraße hierher einige Plätze gesehen haben, doch wir biegen ab und werden durch wahre Schleichpfade von hinten an den Campingplatz geführt. Das Garmin von Hans ist einfach unmöglich. Wenigsten kommen wir auch durch ein Villen-Viertel mit fantastischen Gärten.
Es regnet cats and dogs bis Ortszeit 7 Uhr. Dann ist es eine Stunde trocken und dann regnet es wieder. Womit haben wir das verdient.

© Doris Sutter, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn Wassersportler mit dem Wohnmobil unterwegs sind, kann das nur spannend werden... Begleitet uns auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch England, Cornwall, Wales und Schottland.
Details:
Aufbruch: Mai 2012
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: Juni 2012
Reiseziele: Großbritannien
Belgien
Frankreich
Der Autor
 
Doris Sutter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Doris sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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