Großbritannien - querbeet
York, Nothingham, Howard Castle,
02.06. Denn erstens kommt es anders und zweitens als du denkst. Heute sollte es nur ein kurzer Trip nach York werden, doch beendet haben wir den Tag in der Nähe von Nottingham gegen 15 Uhr. Erstmal ging es wieder über eine abenteuerliche Straße mit bis zu 25 % Steigung nach Scraborough. Ein richtiger Touristenort mit einer Reihe sehenswerter alter Hotels an der Steilküste. Und natürlich einer Ruine.
Dann geht es weiter über die Autobahn nach York. Alle Orte, die wir durchfahren sind geschmückt für den großen Tag der Queen. Die Privathäuser mit Fähnchen und Wimpel, oft genug flattert der Union Jack und es scheint eine Art Kirmestrubel zu herrschen. Einen Abstecher ins Hinterland machen wir zu Howard Castle, ein wunderschönes Schloss. Bereits das Torhaus ist eine Wucht. Ein Farmshop ist angegliedert. Die Fleischtheke würde jeder Superfleischerei in Bayern zu Ehre gereichen. Schade, dass wir noch ein Mammut-Steak im Kühlschrank haben. Auf eine Besichtigung des Schlosses verzichte ich. Nicht schon wieder 13 Pfund pro Person.
Der Verkehr auf der Autobahn ist unbeschreiblich. Ich glaube nicht, dass 100 Wohnwagengespanne reichen, die uns entgegen kommen. Kein Wunder, dass alles besetzt ist. Leider hat auch York seine Parkplätze mit Barrieren vor dem Einfahren von höheren Fahrzeugen geschützt. Auf den Busparkplatz dürfen wir nicht, also bleibt uns nur die Durchfahrt durch den mit Autos und Touristen vollgestopften Ort. Er liegt am Fluss Ouse, nahe der Mündung des Foss in die Ouse. York wird auch die "Ewige Stadt" genannt und ist berühmt für seine historischen Gebäude. Schon zur Römerzeit spielte sie als Hauptstadt Nordbritanniens unter dem Namen Eboracum, ab 237 n. Chr. als Colonia Eboracensium eine bedeutende Rolle. Als der Vater von Kaiser Konstantin dem Großen, Constantius Chlorus, in York im Jahre 306 n. Chr. starb, wurde Konstantin dort von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen.
Leeds
Trotz des unvorstellbaren Durcheinanders auf der Straße gelingt es Manfred uns irgendwie da wieder rauszuwurschteln. Weiter geht es nach Leeds. Hier sieht es nicht besser aus. Allerdings macht die Stadt keinen wirklich einladenden Eindruck auf uns. Irgendwie dreckig, verfallen und viele Hochhäuser.
Wir setzen uns wieder auf die Autobahn und fahren Richtung Nottingham. Ich gebe einen Campingplatz aus dem AA-Buch ein, doch nach einer Weile sagt Manfred, dass wir nicht mehr in unsere Richtung fahren. Ich kann auch auf unserer Route die Orte, die wir jetzt durchfahren nicht mehr entdecken. Irgendwas stimmt mal wieder nicht. Keines unserer Navis ist auf dem neuesten Stand und erkennt die neu gebaute Autobahn. Wir fahren also im Niemandsland. Als wir endlich wieder auf einer Straße landen, die das Navi erkennt, halten wir an und programmieren neu Richtung Nottingham und siehe da, wir waren wirklich falsch und sind ca. 20 km in die falsche Richtung gefahren. Doch leider kennt unser Navi auch den kleinen Ort nicht in dem der Campingplatz sein soll. Wir fahren also in die Nähe und fragen uns durch. Was macht nur jemand, der sehr wenig oder gar kein Englisch spricht?? Auf dem Camping Park in Stragglethorpe bei Radcliff-on-Trent ergattern wir buchstäblich den letzten nicht reservierten Platz für 21 Pfund. Dicke braune Hühner gaggern und scharren über die Wiese und ziehen zwischen Zelten und Wohnwagen meterlange Regenwürmer aus der Erde. Dazwischen hoppeln Karnickel, junge und alte und verarbeiten grüne Halme in kleine schwarze Kügelchen. Hinter uns in einem Zelt wird laut und lustig das Königinnenjubiläum gefeiert, bis zu vorgerückter Stunde eine gesetzte, sehr distinguierte Stimme für Ruhe sorgt.
Allmählich, ich muss es gestehen, beginnen uns die Suche nach einem Nachtplatz, die happigen Preise ohne Alternative, das mistige Wetter und der Wahnsinnsverkehr zu nerven. Wir entschließen uns noch einige Ziele abzufahren und dann früher als geplant über den Kanal zu setzen. Doch jetzt sind wir erst mal geschafft.
Aufbruch: | Mai 2012 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | Juni 2012 |
Belgien
Frankreich