Großbritannien - querbeet
Chester und Gretna Green
15.05 Wir starten um 8 - eigentlich wie immer seit wir alleine unterwegs sind. Chester ist ein Traum. Die historische Hauptstadt der Grafschaft Cheshire und der Verwaltungssitz der Unitary Authority Cheshire West and Chester liegt nördlich des Flusses Dee und zählt zu den am besten erhaltenen ummauerten Städten des Landes. Chester ist rund 2000 Jahre alt (aus dieser Zeit datieren Teile der Stadtmauer). Es wurde in der Zeit der Römer Deva oder Castra Devana genannt. Als Kastell für die Legio XX Valeria Victrix lag Chester sicher in einer Schleife des Dee, das als Hafen und Verteidigungsanlage gegen die keltischen Waliser genutzt wurde. Chester war zu der Zeit die wichtigste Stadt in England und ein bedeutender Markt- und Warenumschlagsplatz.
Chester ist für sein "Rows", aus dem Mittelalter stammende, in Stockwerkhöhe gelegene Fachwerkkolonnaden, bekannt. Und die sind heute noch sehenswert. Wäre nur das Wetter anders und ich könnte bessere Bilder bekommen.
Lake Distrikt
Nachts hatten wir ein Unwetter, das sich gewaschen hat. Hagelkörner groß wie Murmeln. Bin gespannt wie unser Dach aussieht. In Chester noch Regen, dann klar es ein bisschen auf. Wir fahren durch bis Gretna, weils gegen Mittag schon wieder schüttet. Hadrian machen wir auf dem Rückweg. In Gretna wollten wir natürlich nach Gretna Green an die Schmiede, sind aber 3 Km und das sparen wir uns bei dem Wetter. Wir haben jetzt Schottland erreicht. Wales und damit welsche bzw. waliser Schreibweise ist pardü, allerdings haben wir jetzt gällisch zu befürchten. Verstehen tut man den Dialekt genauso schlecht wie welsch. Die Fahrt war abgesehen von der Sintflut und dem kurzen Graupelschauer sehr schön, da durch den Lake Distrikt. Die Hügel sind fast kahl.
Überall an der Grenze stehen Castles, ein Zeichen für das ewige Gezänke zwischen England und Schottland.
Erst Mitte des 19.Jh. unter Königin Victoria änderte sich das Verhältnis der Engländer und Schotten zueinander (ein wenig). Durch die Begeisterung der Königin an der Landschaft und durch die Romane von Sir Walter Scott kommen immer mehr Touristen nach Schottland.
Auch die Industrialisierung schreitet voran. Schottland ist im Schiffbau und der Leinenproduktion Weltspitze. Schottischer Erfindungsgeist ist zu dieser Zeit sprichwörtlich die Dampfmaschine (James Watt), die gummierten Regenmäntel (Macintosh), das Telefon (Alexander Bell) und das Penicillin (Sir Alexander Fleming). Erst seit 1999 gibt es die ersten schottischen Wahlen für das schottische Parlament, das am 1.Juli 1999 von der englischen Königin eröffnet wird.
Die Rivalität zwischen Engländern und Schotten ist auch heute noch für den Touristen zu spüren, falls er den Fehler macht, einen Schotten Engländer zu nennen. In der Regel wird er dann mit Nachdruck korrigiert! Manche Engländer weigern sich sogar die Pfundnoten der Bank of Scotland anzunehmen. Ein absolutes no go. Sie müssen.
Zwei Engländer und ein Schotte sind zur Hochzeitsfeier eingeladen.
Der eine Engländer: "Ich schenke ein Ess-Service für sechs Personen."
Der andere: "Ich ein Kaffee-Service für sechs Personen."
Der Schotte triumphierend: "Ich schenke ein Teesieb für 32 Personen."
Aufbruch: | Mai 2012 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | Juni 2012 |
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