Großbritannien - querbeet
Urquhart Castle am Loch Ness
19.05. Es ist immer noch schweinekalt, aber es regnet nicht mehr. Heute steht Inverewe Garden auf dem Plan. Erst mal halten wir um Urquhart Castle zu besichtigen.
Etwa 1230 erbaut, zählte die Burg zu den größten in Schottland. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen, fiel dann aber unter die Kontrolle von Robert the Bruce, nachdem dieser schottischer König wurde. Die letzte Garnison verließ die Burg 1692, die fortan dem Verfall überlassen wurde. Urquhart Castle ist ein beliebter Aussichtspunkt über Loch Ness und für Nessie-Beobachter. Sie ist auf verschiedenen sogenannten Nessie-Bildern zu sehen und eine der ältesten Ruinen in ganz Schottland. Und sie ist eine Ruine, soll trotzdem 7,50 pro Person Eintritt kosten. Darauf verzichten wir. Auch das Info-Center für Nessie ist uns zu teuer. Vieles kommt mir als ziemliche Abzocke vor. Ich hätte doch den Pass von National Trust oder/und schottisch Heritage kaufen sollen. Nur leider sind viele Sehenswürdigkeiten noch in Privathand und man müsste trotzdem zahlen. Also setzen wir die Fahrt fort. Es scheint die Sonne, als wir durch die wunderbar wildromantische Landschaft fahren. Ab August sind die Berge lila, dann blüht der Erika, doch noch ist alles grau-braun. Doch ab August fallen auch die ekligen Midges über alle Warmblüter her und die scheinen noch tausendmal schlimmer zu sein, als unsere Schnaken, denn sie sind so winzig, dass sie durch die Mückennetze schlüpfen. Die Landschaft ist karg, steinig, viele kleine Bäche, Wasserfälle, Tümpel und Seen. Schafe weiden neben der Straße und queren sie gemütlich, wenn wir anrollen. Man muss tierisch aufpassen. Leitplanken an den Abgründen sind hier weitgehend unbekannt.
Urquhart Castle ist eine Ruine am Loch Ness....
trotzdem Eintritt und rundherum verschlossen wie eine Festung, damit man nur kein ordentliches Bild schießen kann
Inverewe Garden
Inverewe Garden ist eigentlich kein Garten, eher ein weitläufiger Park. 1862 kaufte Osgood Mackenzie die in die Bucht von Loch EWE ragende völlig vegetationslose Halbinsel. Mit einigen Tonnen Mutterboden und vielen Pflanzen schuf er ein wahres Wunderwerk. Inverewe Garden liegt auf dem 58. Breitengrad, also auf Höhe von Sibirien und ist nördlicher als das russische Novosibirsk.
Wir nehmen den gleichen Weg zurück durch das karge Tal, über Höhen und Tiefen. Immer hart an der Küste entlang. Das Land ist streckenweise menschenleer. Man kann sich die Armut früherer Bewohner durchaus vorstellen. Auf der Hinfahrt ist uns ein merkwürdig schwarzes Gefährt in einer Mulde aufgefallen. The Blackbus. Strom als Selbsterzeuger, kein fließendes Wasser, heizen mit Holz, wo sind Toiletten? Kein Auto. Wie leben die zwei Leute hier? Wir sollen ihnen freiwillig was geben, wenn wir hier stehen wollen. Das machen wir natürlich und bekommen dafür auch noch einige Postkarten von Schottland geschenkt. Natürlich revanchiert sich Manfred mit meinem Lieblingswein. Seiner ist ja schon gepieselt und einen Cubi ist es natürlich nicht wert. Es hat den ganzen Tag nicht geregnet, unfassbar.
Aufbruch: | Mai 2012 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | Juni 2012 |
Belgien
Frankreich