Großbritannien - querbeet
Winchester
04.06. Als wir aufstehen lassen wir uns nicht träumen, was uns dieser Tag bringt. Nach dem Frühstück machen wir uns landfein um mit dem Bus nach Winchester zu fahren. Bei der Rezeption wollen wir noch einen Tag bezahlen und uns nach der Abfahrt des Busses erkundigen. Wir erhalten die Auskunft: we are full. Um unseren Stellplatz sind noch massenhaft Plätze frei, aber... sie sind ausgebucht. Nun ja, dann gehen wir eben. Wir haben keine große Hoffnung in Winchester einen Parkplatz zu bekommen, als wir in der Innenstadt herumkurven. Obwohl ja angeblich Feiertag sind alle Geschäfte geöffnet und der Verkehr ist nach wie vor ungeheuerlich. Wider Erwarten finden wir doch einen Parkplatz auf dem zwar Womos nicht erlaubt sind, aber es noch ausreichend Platz für uns hat. Also Besichtigung der zauberhaften alten Innenstadt und der Kathedrale. Die Kathedrale von Winchester ist die zweitlängste Kathedrale in Europa und wurde 1079 errichtet. Ihre einzigartige Bauweise verbindet die Architekturstile vom 11. bis zum 16. Jahrhundert. Im Inneren wurden viele Bischöfe von Winchester begraben, u. a. William von Wykeham. Auch die Gräber von Königen, wie Egbert von Wessex, Canute und William Rufus findet man dort neben bekannten Personen wie Jane Austen.
6,50 Pf. Eintritt wollen sie, das verkneif ich mir. Obelix hatte Recht: die spinnen die Briten.
Wir fahren weiter nach Arundel. Ich möchte doch noch das Schloss besichtigen. Aber... auch das ist mir nicht vergönnt. Das ganze Dorf ist zugeparkt, der Parkplatz bis zum letzten Platz belegt, wir haben keine Chance. Ganz England ist in Jahrmarktstimmung und auf den Beinen. Wenn das schon wegen des Queen-Jubiläums so schlimm ist, wie wird das erst kurz vor der Olympiade sein? Und dazwischen ist auch noch Madams Geburtstagsparade. Ich weiß nicht was schlimmer ist, der ruhende oder der rollende Verkehr. Manfred ist frustig. Wir setzten uns auf die Autobahn und entscheiden spontan diese Reise zu beenden und auf London und Canterbury schweren Herzens zu verzichten. Sie laufen uns ja nicht weg und wir kommen bestimmt noch mal her. Durch die Ortschaften ist der Verkehr unbeschreiblich. Hätten wir nur den großen Umweg über die Autobahn genommen. Wir stehen mehr nach Dover als wir fahren. Es wird 17 Uhr Ortszeit bis wir am Fähr-Terminal einchecken. Ohne Worte wird unsere Überfahrt umgebucht. Um halb 6 stehen wir auf der Fähre. Um halb neun unserer Zeit stehen wir in Calais auf dem Stellplatz. Und mit dem letzten Bild von Dover hat mein Fotoapparat seine Dienste eingestellt. Objektivfehler!
Reisen ist tödlich für Vorurteile. Es wäre mir verhasst, ein Leben lang sicher zu sein, dass die Erde eine Scheibe ist, um kurz vor meinem Ende feststellen zu müssen, dass sie doch rund ist und ich mein ganzes Leben lang im Irrtum war.
Aufbruch: | Mai 2012 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | Juni 2012 |
Belgien
Frankreich