Großbritannien - querbeet
Robin Hood’s Bay
01.06. Der Camp-Chef verabschiedet uns persönlich per Handschlag. Das haben wir der Flasche Beerenauslese zu verdanken, die wir ihm verehrt haben, als er uns bei der Ankunft vorgeschwärmt hat, dass er im Winter in Rüdesheim war und der German vine so delicious war. Es ist später als normal, da wir duschen, entsorgen und den Wassertank füllen. Man kann nie wissen. Wenn die Campsites wirklich alle voll sein sollten, müssen wir uns einen Platz im Freien suchen, dann sind wir gerüstet. Unser Fräulein vom Dienst führt uns mal wieder durch eine abenteuerliche Nebenstraße auf die A 69. Single track und tunnelartig bewachsen. Tatsächlich schieß uns in einer Kurve ein Kleinwagen entgegen. Manfred muss fast ne Vollbremsung machen. Als die junge Dame hilflos die Hände hebt, fahren wir rückwärts. Rasen kann sie, rückwärtsfahren eher nicht.
die Abbey von Whitby
Dann haben wir bis Middlesbrough Autobahn, bevor wir auf die A 171 abbiegen um am Meer entlang zu fahren. Wir fahren am Rand der Cleveland Hills durch den North York Moors National Park. Wieder ein weitläufiges Hochmoor, landschaftlich umwerfend, und wieder eine enge Straße über Berg und Tal. Vor uns erscheint hoch über der Nordsee die Abbey von Whitby. Wir geben sie ins Navi ein und es dirigiert uns durch Sträßchen, die den Namen eigentlich nicht verdienen. 25 % Steigung sind normal. Natürlich ist an der Abbey ein kostenpflichtiger Parkplatz und Eintritt wollen sie auch. Da reicht mir doch wieder mal ein Blick von außen auf die Ruine. Dann weiter. Wir suchen einen Campingplatz, müssen aber feststellen, dass die meisten hier privat sind und "members only" bereits am Tor steht. Wenn wir das nächste Mal nach GB fahren, werde ich direkt an der ersten Campsite Mitglied im Caravan- und Camping-Club werden. Die Mitgliedschaft kostet 50 Pfund für ein Jahr. Dafür bekommt man eine Landkarte und ein Buch mit allen Campingplätzen. Und auf jedem Platz spart man 10 Pfund.
Vor Robin Hood's bay ist wieder ein Campingschild. Dem folgen wir. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht durch diese Straßen passen. Eine Steigung vor uns von 32 %. Das ist doch nicht normal.... Dann wird die Straße noch enger, umdrehen ausgeschlossen. Wir durchqueren einen Bach und vor uns ist tatsächlich die Einfahrt in eine Farm mit Campsite. 25 Pfund und nur eine Nacht... das Jubiläum der Queen... die spinnen die Engländer. Ob Robin wirklich hier war? Wer will das heute noch sagen. Immerhin nimmt man dem kleinen Dorf, das sich wie ein Schwalbennest an den Felsen schmiegt, wirklich ab ein Schmugglernest gewesen zu sein. Der Fußpfad vom Campingplatz in die Bay führt über eine Kuhweide. Erst steht man fast bis zur Oberkante der Schuhe im Kuhmist, dann kommt ein dichtes Waldgebiet, hüfthoch kämpf man sich durch Farn und streckenweise durch ein Gebiet das sehr intensiv nach Bärlauch, sprich Knoblauch riecht. Wie die Straße läuft auch der Pfad über Stock und Stein. Ich komme mir vor wie auf einer Bergwanderung. Als wir auf dem Rückweg den Hügel wieder raufgeschnauft sind, schickt sich die Kuhherde an Richtung Stall zu marschieren und ihr Weg führt genau über den Fußpfad. Wir laufen zickzack um die Fladen und es ist ein komisches Gefühl zwischen den dicken, großen Viechern.
Auf dem Campingplatz geht es zu wie in einer Großstadt. Ständig fahren Autos ein und aus und Wohnmobile kommen an. Heerscharen von Fußgänger wälzen sich in alle Richtungen und als der Kiosk öffnet steht eine Schlange an wie in der DDR als es zu Weihnachten Orangen gab. Kistenweise schleppen sie Schachteln mit Chips - Pommes - zu ihren diversen Niederlassungen. Der Farmer scheint ein ganz bauernschlauer zu sein, zieht an allen Strängen.
Aufbruch: | Mai 2012 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | Juni 2012 |
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