Marc und Marten um die Welt
San Blas Inseln (von Kolumbien nach Panama)
Sonntag 10. November 2013
Fast schon ein bisschen wehmütig räumen wir nach drei Stunden Schlaf unser Zimmer und stellen unser Gepäck an der Rezeption unter. Um 16:00 Uhr sollen wir am Hafen sein. Ist also noch ein bisschen Zeit, die wir hauptsächlich mit der Suche nach einem Geldautomaten verbringen, weil unsere beiden Geldautomaten von den letzten Malen Abheben wegen der großen Hauptbühne ausgerechnet heute nicht mehr zugänglich sind. Die nächste Bank akzeptiert unsere Karten nicht und irgendwann finden wir dann endlich einen Automaten, der zwar eine Gebühr erhebt, aber die kann man sich als DKB-Kunde mit Einreichen der Quittung wohl zurückholen. Wir werden sehen.
Am Nachmittag im Taxi geht es dann durch immer ärmer wirkende Stadtteile Cartagenas, bevor wir an irgendeinem Segeljachtclub abgesetzt werden, wo wir Manfred und Petra treffen, die uns in den nächsten fünf Tagen auf der "Mintaka" nach Panama segeln. Da das norwegische Pärchen schon da ist und die beiden deutschen Cousins Christian und Johannes im Taxi vor uns saßen, sind wir also vollzählig. Damit es nicht die ganze Zeit im Weg rumsteht und bei jeder größeren Welle durch die Gegend fliegt, wird das große Gepäck in der Dusche verstaut und dann geht es auch gleich los.
Kurz zumindest. Die Motorkühlung funktioniert nämlich nicht und es ist erst einmal Problembehebung angesagt. Beziehungsweise zuallererst Problemfindung. Nach einer guten halben Stunde hat Manfred beides erfolgreich abgeschlossen und es kann wirklich losgehen.
Durch das Hafenviertel Cartagenas, wo das Wasser alles andere als zum Baden einlädt, geht es mit dem Boot in Richtung offene See, bevor nach einer guten Stunde Fahrt ein Abendbrotstop eingelegt wird. Während wir unser Hähnchenfleisch mit Kartoffelsalat einnehmen, schafft Manfred das Problem mit der Kühlung endgültig aus der Welt.
Als es dann aufs offene Wasser geht, verabschiede ich mich bereits ins Bett. Die kurze Nacht sitzt mir noch in den Knochen und ne Mandelentzündung habe ich mir auch irgendwie eingefangen. Vermutlich gestern einmal zu nahe an irgendeiner Klimaanlage gesessen. Na toll. Im schönen deutschen Novemberwetter wäre mir das nicht passiert.
Um halb zwölf nachts wache ich klitschnass wieder auf. Es hat locker 40°C unter Deck und man glaubt an Sauerstoffmangel zu ersticken. Die Wellen werfen das Boot von links nach rechts und ich habe Mühe unbeschadet und ohne Prellungen an Deck, an die frische Luft, zu kommen. Johannes hängt seit zwei Stunden über der Reling, die Norwegerin neben ihm und zusammen lassen sie ihrer Übelkeit im Zehnminutentakt freien Lauf ins Meer. Abgesehen von Manfred und Petra haben aber auch die anderen wenig Freude an dem heftigen Wellengang. Ich schnappe kurz frische, kühle Luft und verabschiede mich dann auch schon wieder nach unten. Im Cockpit ist es zwar um einiges kühler, aber der Seegang ist hier besonders schlimm für den Magen. Das Beste ist es, mit Augen zu auf dem Rücken im Bett zu liegen. Wenn nur diese unerträgliche Hitze nicht wäre.
Irgendwann gehen auch die anderen zu Bett. Die beiden Norweger haben eine eigene Kajüte und auch die beiden Cousins. Marc und ich schlafen im Hauptraum mit der Küchenzeile und dem "Büro" und da wir nur sechs statt wie sonst sieben Gäste sind, hat Petra sogar auch noch einen eigenen Schlafplatz, während Manfred die Nacht über wach bleibt und uns zu den San Blas Inseln segelt.
In der Nacht stoßen Marc und ich immer wieder gegeneinander, wenn eine besonders starke Welle gegen das Schiff peitscht und man vor lauter Schaukeln einfach nicht still liegen bleiben kann.
Montag 11. November 2013
Wirklich abgekühlt ist es über Nacht leider nicht unter Deck und entsprechend schlecht haben wir geschlafen. Der Seegang ist nicht mehr ganz so schlimm, aber vielleicht haben wir uns auch einfach etwas an das Schaukeln gewöhnt. Wobei mir immer noch schlecht wird, wenn ich zu lange im Cockpit sitze. Also liege ich eine Weile in den Schatten des Beiboots gezwängt an Deck und versuche an nichts zu denken.
Zum Frühstück gibt es gutes deutsches Brüggenmüsli, das in Panama eine Art Monopolstellung zu haben scheint. Made in Germany eben. Dazu noch frischen Kaffee mit Milch. Köstlich.
Den restlichen Tag über verbringt mal jeder Zeit für sich, mal sitzt man bei Eistee und Mittagssandwich im Cockpit zusammen und plaudert ein wenig. Ich versuche in der sengenden Hitze unter Deck meine Mandelentzündung mit Mittagsschlaf zu bekämpfen und nach Einbruch der Dunkelheit versammeln wir uns dann wieder zum Abendbrot. Wie Petra das Rindersteak bei diesem Wellengang und dieser Hitze unter Deck zubereitet hat, ist uns immer noch ein Rätsel. Aber es schmeckt fantastisch. Das Beste, das wir seit Deutschland gegessen haben. Aber was erwartet man auch, wenn sie und Manfred vor dem Kauf ihres Segelboots ein eigenes Restaurant unterhalten haben.
Hannes kann das Steak leider nicht ganz so genießen, weil er damit schon nach zwei Bissen wieder die Fische füttern geht. Aber auch mein Magen fühlt sich alles andere als wohl und treibt mich nach dem Essen schnell wieder unter Deck, wo ich mich dann in den Schlaf schwitze.
Dienstag 12. November 2013
Als wir aufwachen hat sich der Seegang gelegt. Wir haben unser Ziel erreicht und Manfred sitzt zufrieden dreinblickend im Cockpit (ich glaube dieser Mensch schläft nie).
Es ist wirklich wie in einem Traum: Keine zweihundert Meter entfernt von uns erheben sich drei kleine Inseln aus dem klaren, türkisen Wasser. Eine der Inseln ist wohl von einer Familie bewohnt, auf den anderen beiden gibt es nur Kokosnusspalmen und weißen Sandstrand, während sich in sicherer Entfernung die großen Wellen an der Kante des Außenriffs brechen.
Eigentlich wollten wir nach Kaffee mit Rührei und Toast zum Frühstück schnorcheln gehen, aber die Wellen sind noch etwas zu hoch und so geht es erstmal nur zum Baden vom Boot aus ins Wasser, bevor wir mit Taucherflossen zu einer der unbewohnten Inseln schwimmen. Der schmale Strand ist an den meisten Stellen von Treibholz übersät und hier, am Ende der Karibik, spült es leider auch Müll an, von den Flaschen, die andere Touristen hier gelassen haben, ganz zu schweigen. Aber dem ultimativen Urlaubsfeeling tut es trotzdem keinen Abbruch und nach frischem Salat mit Brot zum Mittagessen ist der Seegang sogar ruhig genug zum Schnorcheln.
Manfred fährt uns mit dem Beiboot zur Kante des Innenriffs der Inselgruppe, wo er uns ins Wasser lässt. Und während Marc noch überlegt, ob er sich nicht doch lieber mit dem Boot zurückfahren lässt, weil ihm die Entfernung zu groß ist, ist Manfred schon ohne ihn davongefahren.
Auch wenn sich die Farbenpracht der Korallen hier ziemlich in Grenzen hält, mit anderen Worten, es gibt eigentlich nur Grau- beziehungsweise Brauntöne, ist es trotzdem ein großes Vergnügen, im warmen Wasser mit den vielen bunten Fischen um einen herum zu schwimmen. Und während Marc sogar eine große Schildkröte sieht, treibe ich noch irgendwo in einem Schwarm blauer Fische an der Riffkante entlang.
Am Abend geht es dann mit dem Beiboot noch mal auf die andere unbewohnte Insel, das Karibikfeeling genießen. Hier liegt auch nicht so viel Müll herum und der Strand ist entsprechend noch schöner. Tagsüber haben zwar noch ein paar wenige andere Boote in der Nähe geankert, aber ansonsten ist man hier komplett allein.
Manfred meint, jede Insel und folglich jede Palme und jede Kokosnuss ist hier verpachtet und wir dürfen entsprechend keine ernten und mitnehmen, aber er vertröstet uns auf morgen.
Wieder zurück auf dem Boot hat Petra schon das Essen fertig gemacht. Es gibt Langusten und ein großes Krabbenbein für jeden mit Brot und Kräuterbutter. Wirklich ein absolut einzigartiger Geschmack. Das Fleischpulen aus den Langustenbeinen erinnert zwar ein bisschen an das Meerschweinessen in Arequipa, aber es lohnt sich ja schließlich auch. Und während anfangs schon die Angst aufkam, es wäre vielleicht nicht genug, schieben wir uns das Langustenfleisch am Ende gegenseitig zu. Wie oft kann man schon sagen, dass man sich an Languste überfressen hat?
Mittwoch 13. November 2013
Ein bisschen weniger Seegang und nicht ganz so brütende Hitze und schon lässt es sich viel besser schlafen. Zum Frühstück gibt es heute wieder leckeres Knuspermüsli mit Obst und frischem Kaffe, bevor der Anker gelichtet wird und wir zur nächsten Gruppe der San Blas Inseln aufbrechen. Der Wind steht leider gegen uns und so muss der Motor angeworfen werden, damit wir nach knappen drei Stunden unser Ziel erreichen.
In einiger Entfernung ankert noch ein anderes Boot, ansonsten sind wir hier komplett allein im ruhigen Eck zwei aufeinander treffender Karibikinseln. Mit dem Beiboot geht es wieder hinaus an die Riffkante, wo die See zwar ziemlich rau ist, aber wenn man sich von der Bruchkante der Wellen fernhält und etwas auf die Strömung achtet, kommt man auch damit klar.
Farbenfrohe Korallen gibt es auch hier nicht wirklich, aber es gibt noch mehr bunte Fische als gestern. Insgesamt nehemn wir uns fast zwei Stunden lang Zeit für den Rückweg zum Boot. Mal lassen wir uns vom Sog der Wellen soweit aufs Riff hinaufziehen, dass die Korallen unter uns zum greifen Nahe sind, mal lassen wir uns wieder bis an die Kante treiben, wo das Riff plötzlich senkrecht abfällt und der Boden mehrere Meter von uns entfernt ist.
Das absolute Highlight ist, als plötzlich ein Adlerrochen mit gut einem Meter Spannweite direkt neben mir vorbeischwimmt. Mit seinem langen Schwanzstachel wirkt er fast schon ein bisschen bedrohlich, aber genauso plötzlich wie er erschienen ist, verschwindet er dann auch wieder im ewigen Blau des Wassers.
Zurück auf dem Boot gibt es wieder frischen Salat zum Mittagessen. Und während man am Anfang der Segeltour noch ein bisschen über deutsches Spießertum gelächelt hat (was zugegebener Maßen nach so langer Zeit im chaotischen Südamerika eine willkommene Abwechslung war), beginnt man langsam zu begreifen, was das alles eigentlich für Manfred und Petra bedeutet. Die Anweisungen "Häng die Wäsche hier nicht auf, das stört den Ausblick! Gehe nicht mit nassen Sachen unter Deck! Und bitte tritt nicht die ganze Zeit mit deinen Füßen auf den Sitzkissen rum!" befolgt man gleich viel selbstverständlicher, wenn einem bewusst wird, dass Manfred und Petra nicht nur seit über zwanzig Jahren ohne einen festen Wohnsitz ausschließlich auf diesem Boot leben, sondern es auch noch ständig mit irgendwelchen neuen Touristen teilen, die jedes Mal in ihren Wohnraum eindringen, die letztlich wohl wichtigste Privatsphäre des Menschen.
So sehr wir diesen Segelturn auch genießen, mit den beiden tauschen möchte man dann doch nicht. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch noch mal meinen großen Respekt gegenüber den beiden aussprechen, was für eine Leistung es ist, uns fünf Tage lang das beste Essen aufzutischen, das wir seit Beginn der Reise bekommen haben und uns so eine tolle Zeit zu ermöglichen. Die 400€ p.P. sind das Geld wirklich absolut wert, vor allem weil die anderen Boote zwar genauso teuer gewesen wären, uns aber garantiert nicht so einen hohen Standard hätten bieten können.
Eigentlich sollte es nach dem Essen auf eine der beiden Inseln gehen, ein Einheimischendorf besuchen, aber die Regenzeit macht ihrem Namen alle Ehre und wir müssen noch ein Weilchen warten, bis sich das Wetter wieder beruhigt hat. Also verbringen wir die Wartezeit mit Trinomino (eine abgewandelte Form von Domino) und Uno spielen. Wer in Deutschland dachte, es dauert vor dem Unospielen lange, die Regeln festzusetzen, weil für gewöhnlich jeder eine leicht veränderte Version spielt, hat noch nicht versucht, mit Norwegern Uno zu spielen. Abstrusere Regeln habe ich wirklich noch nie gehört und als wir dann nach einer halben Stunde zu den deutschen Regeln übergehen, ist das Chaos endgültig perfekt.
Immerhin hat es in der Zwischenzeit fast aufgehört zu regnen und wir können mit dem Beiboot auf die Insel übersetzen. Wirklich ursprünglich leben die Leute hier zwar nicht, weil sie durch den Verkauf von Stoffen und Kokosnüssen an Touristen genug Dollar einnehmen, um sich zum Beispiel eine Solaranlage und einen Fernseher zu kaufen, aber was will man hier auch sonst den ganzen Tag machen.
Manfred spendiert den Rum und nachdem sich jeder aus unserer Gruppe eine Ein-Dollar-Kokosnuss gekauft hat gibt es Coco-Loco (man trinkt ein bisschen ab und füllt die Kokosnuss danach wieder mit Rum auf). Sehr lecker.
Als wir zurückkommen hat Petra bereits Koteletts gebraten, die sie uns mit Pellkartoffeln und Auberginengemüse serviert. Zum Nachtisch gibt es frische Ananas.
Donnerstag 14. November 2013
Unser letzter Tag auf den San Blas Inseln beginnt mit Rührei, gebratenem Speck, Toast und frischem Kaffee, bevor es mit dem Boot zur nächsten Insel geht, wo wir hoffentlich unseren Einreisestempel für Panama bekommen.
Ausgesprochen sinnfrei ist das seit neustem wieder eingeführte Gesetz, dass Touristen, die mit dem Boot einreisen ein Ausreiseticket aus Panama innerhalb der nächsten 72 Stunden vorlegen müssen, andernfalls wird eine Gebühr von 105$ (auch hier ist der US-Dollar die offizielle Währung) pro Person erhoben. Da natürlich die wenigsten ein Ausreiseticket innerhalb der nächsten drei Tage haben, ist die übliche Vorgehensweise entweder das Fälschen eines Tickets oder das Buchen eines Flugtickets mit anschließender Stornierung. Die Suche nach einem billigen Busausreiseticket hatte sich online leider als nahezu unmöglich herausgestellt und irgendwann haben wir uns dann tatsächlich dazu durchgerungen, ein Ticket zu fälschen. Leider mit dem falschen Datum, weil wir dachten, dass wir die Grenze schon früher passieren würden.
Aber alles kein Problem. Manfred und Petra haben einen Drucker an Bord und nach einer kurzen Datumsänderung auf unsere Faketickets ist auch diese Hürde genommen. Während Petra dann mit all unseren Pässen und Tickets dem Grenzbeamten einen Besuch abstattet, gehen Marc und ich noch mal schnorcheln. Die Fische sind hier zwar kleiner, aber noch zahlreicher und auch die Korallen sind hier wesentlich filigraner und strukturreicher als die Tage zuvor. Das Highlight heute ist eine Languste, die aus ihrer Höhle herausguckt und mich argwöhnisch mustert. Zum Glück weiß sie nicht, dass ich gerade erst vorgestern ihre Artgenossen gegessen habe.
Auf dem Rückweg zum Boot werde ich dann von einem kleinen Fisch verfolgt, der sich absolut nicht abschütteln lässt. Egal was ich für Ablenkungsmanöver versuche, oder wie oft ich ihn mit der Hand wegschubse, er schwimmt immer wieder direkt vor meiner Taucherbrille herum. Nach zweihundert Meter ist er schon so erschöpft, dass er immer wieder gegen die Brille stößt, weil ich zu schnell für ihn bin, aber abschütteln lässt er sich trotzdem nicht. Und so klein dieser Fisch auch war, als ich endlich das Boot erreiche und das Wasser verlassen kann, bin ich schon etwas erleichtert. Reicht schon, dass ich beim Schnorcheln am Oberarm irgendeinen brennenden Stich abbekommen habe.
Mit den Pässen und gefälschten Flugtickets hat alles geklappt und wir dürfen für 180 Tage in Panama bleiben. Total sinnfrei, wenn man bedenkt, dass wir theoretisch übermorgen mit dem Flugzeug das Land verlassen. Die einzigen, die zahlen mussten, sind Manfred und Petra und zwar volle 470$ für sich und das Boot. Nur um nach Panama einreisen zu dürfen, bevor es nächste Woche für sie mit den nächsten Touristen an Bord zurück nach Kolumbien geht. Unfassbar.
Am Nachmittag besuchen wir noch Wichubwala, ein Dorf der Kuna (so heißen die Einheimischen auf den San Blas Inseln). Die kleine Insel ist bis zum letzten Quadratmeter zugebaut. Von einheimischer Kultur ist aber abgesehen von der Kleidung mancher Frauen nichts mehr übrig geblieben. Vor jeder Wellblechhütte ist eine Solarzelle installiert und jeder zweite läuft mit einem Smartphone und damit modernerem Handy herum als Marc und ich. Armut ist eben mal wieder nur eine Frage nach der Verwendung der vorhandenen Mittel und nicht der Menge des Geldes. Aber darüber könnten uns Manfred und Petra, die auch zehn Jahre in Afrika gelebt haben, ein ganzes Buch schreiben. Bei ihren Geschichten über das Versickern deutscher und internationaler Spendengelder im Korruptions- und Verwaltungssumpf der Hilfsorganisationen wird einem wirklich schlecht.
Kurz vorm Dunkelwerden brechen wir mit dem Boot in Richtung Portobello auf, wo wir morgen an Land gehen. Beim Verlassen der geschützten Inselregion begrüßt uns die raue See wieder mit meterhohen Wellen und mit ihnen kommt die erste Übelkeit zurück. Dafür zeigt sich, nachdem wir die Tage zuvor schon keinen gesehen haben, ein einzelner Delphin in sicherer Entfernung zwischen den Wellen, bevor er nach dem dritten Mal Auftauchen wieder verschwindet.
Einen Fisch fangen wir leider auch nicht, was wohl absolut unüblich ist, aber so gibt es das Kokoscurry eben mit Hühnchen statt Fisch. Und während wir alle im Cockpit sitzen und auf das Abendbrot warten, flackern plötzlich gelbe Stichflammen in der Küche auf und schwarzer Rauch steigt zu uns nach oben. Irgendwann hören wir dann Petra rufen, dass sie die eine Kochflamme "abgefuckt" habe und da Manfred da jetzt auch nichts machen kann, muss eben auf nur einer Kochstelle weitergekocht werden. Dauert etwas länger, tut dem köstlichen Geschmack aber keinen Abbruch.
Nach dem Essen sitze ich noch eine Weile auf dem Hochsitz an der vorderen Spitze des Schiffes und genieße das Kribbeln, das jedes Mal meinen gesamten Körper durchströmt, wenn das Boot nach einer besonders hohen Welle wieder absackt und die Gischt am Bug hinaufspritzt. Auch wenn man das Auf und Ab des Bootes hier wesentlich stärker spürt und sich auch das "in die Ferne gucken" in der schwarzen Nacht erübrigt hat, wird einem hier vorne weniger leicht schlecht, als im schaukeligen Cockpit. Irgendwann geht es dann aber doch wieder unter Deck, die letzte Nacht auf der Mintaka verschlafen.
Aufbruch: | 27.08.2013 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 26.08.2014 |
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