Koyotenfährten auf der Seidenstraße
Russland I
Der Kreml von Pskov.
Kreml bedeutet etwa Zitadelle. Jede russische Stadt hat einen Kreml.
Er beherbergt das politische und das religiöse Zentrum.
Der Kreml von Pskov ist durch mehrere massive Wehrmauern so gut geschützt, dass er in der über tausendjährigen Geschichte von Pskov kein einziges Mal erobert werden konnte.
Die Dreifaltigkeitskirche hat wie alle orthodoxen Kirchen in Russland keine Bestuhlung, die Gläubigen stehen während der mehrere Stunden dauernden Messen, lediglich für die Ältesten sind Sitzmöglichkeiten an den Seitenwänden vorgesehen.
Während unseres Besuchs in der Kirche wird die Sonntagsmesse gefeiert.
Wir sehen Gläubige in tiefer Andacht, die sich häufig bekreuzigen und stumm die Lippen bewegen. Es dominieren liturgische Gesänge im Dialog zwischen dem Priester und einem Frauenchor mit Stimmen zum Niederknien;
das ist so ergreifend, daß ich mir wie ein Störenfried vorkomme und mich in der Ecke der Kirche klein mache.
Selbstverständlich darf in Kirchen grundsätzlich nicht fotographiert werden.
Der Bürgermeister begrüßt uns herzlich und hat Polizeischutz für die Nacht organisiert. Er bekommt ein "badisches Tröpfle" und einen Oranje-Schal
Drei Schülerinnen begleiten ihn, sie sind 14, 15 und 16 Jahre alt; sie lernen deutsch in der Schule und interessieren sich für uns und unsere Reise.
In Russland wird die Hochschulreife mit 17 Jahren erreicht, sie möchten studieren, am liebsten in Sankt Petersburg, was allerdings sehr teuer ist und einen sehr guten Schuabschluß voraussetzt. Sie stellen viele Fragen, die wir gerne beantworten
Auf der schnurgeraden und gut ausgebauten M9 nach Moskau, die Straße hat auf einer Länge von gut 400 km gefühlte fünf Kurven; der Vorteil, wenn das ganze Land dem Staat gehört und individuelle Ansprüche keine Rolle spielen
Die Licht-Erscheinungskirche, die erste von uns besuchte Kirche in Moskau.
An drei verschiedenen Altären beten Priester, begleitet von Gläubigen.
Dann wird ein kleiner weißer Sarg herein getragen und links vom Eingang auf einem dort bereitstehenden Gestell plaziert. Der Deckel wird geöffnet, ein Säugling, offensichtlich während oder kurz nach Geburt verstorben,
junge Eltern in tiefer Trauer werden von wenigen Angehörigen begleitet. Ein Priester nähert sich und beginnt mit der Trauerfeier.
Die in Russland offensichtlich tief verwurzelte Religiosität habe ich nach über 90jährigem kommunistischem Regime mit harter Sanktionierung inbesondere unter Stalin (er ließ Kirchen sprengen oder zu Schwimmbädern u.ä. umfunktionieren) nicht erwartet.
Die meisten Gebäude in der russischen Metropole wurden im 19.Jahrhundert errichtet. Als Napoleon 1812 Moskau angriff, verließen die Bewohner die Stadt und steckten ihre Holzhäuser in Brand.
Dies soll Napoleon zu der Bemerkung veranlaßt haben, "wir haben Moskau verloren und Russland gewonnen"
Die Christi-Erlöser-Kathedrale.
Zum Gedenken an den Sieg über Napoleon errichtet (1839-1883), 1931 gesprengt, nach dem Zerfall der Sowjetunion für 300 Millionen Dollar, (Spendengelder!), originalgetreu wieder errichtet; der größte Sakralbau Russlands faßt 10 000 Menschen.
Über Pskov und Welikiye Luki nach Moskau
Brunnen in der Arbat
Aufbruch: | Mai 2014 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2014 |
Der HZJ 78
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