Koyotenfährten auf der Seidenstraße
Russland V Kazan
Kazan: Moscheen und Kirchen
Kazan 3. - 6. 6. 2014, Tage 21 - 22; 4273 km
Kazan ist die Hauptstadt der autonomen Teilrepublik Tatarstan (3.5 Mio. Einwohner) und mit 1.179 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Russlands.
Die Stadt ist über 1 000 Jahre alt und somit älter als Moskau (das etwa 780 km westwärts liegt), behaupten jedenfalls die Verantwortlichen nicht ohne Stolz. Hier mündet der Fluß Kasanka in die Wolga.
Islamgläubige Tataren und orthodoxe Russen machen den Hauptteil der Bevölkerung aus, dementsprechend gibt es etwa 40 Moscheen 30 Kirchen
Hauptturm der Kremlmauer und Eingang zum Kreml.
Der Kreml und damit die Stadt Kazan wurde am 2. 10. 1552 von Iwan dem IV., dem Schrecklichen, im dritten Anlauf eingenommen. Beim ersten Versuch war der Schreckliche knapp 18 und bei der erfolgreichen Eroberung 21 Jahre alt; ein Beispiel dafür, daß Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen schon in jungen Jahren belohnt werden, liebe Hotel-Mama-Gäste
Vor dem Haupteingang zum Kreml: Denkmal eines tatarischen Lyrikers mit unaussprechlichem Namen, der im Zweiten Weltkrieg in deutsche Kriegsgefangenschaft kam und 1944 In Moabit hingerichtet wurde.
... darf nur mit Plastiküberschuhen betreten werden, Mädchen und Frauen müssen Kopfhaare, Schultern und Beine bedecken
Im Erdgeschoß haben 700 männliche Gläubige Platz, Mädchen und Frauen beten, vor begierlichen Blicken geschützt, eine Etage höher; selbst der Imam kann sie von seiner Kanzel aus nicht sehen
Der schiefe Backsteinturm, er weicht tatsächlich 1,90 m nach Osten ab, hat sieben Etagen, die die Schöpfung der Erde symbolisieren
Der Amtssitz des Präsidenten der autonomen Teilrepublik befindet sich traditionsgemäß ebenfalls im Kreml
Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, zunächst als Holzkirche im Auftrag des Schrecklichen anläßlich seiner Eroberung der Stadt errichtet, enthält restaurierte Fresken und Ikonen aus dem 16. Jahrhundert
Blick vom Kreml auf die Kasanka und die Skyline Kazans; das markante Gebäude rechts ist das Schwimmstadion, in dem im Jahr 2015 die Weltmeisterschaften ausgetragen werden
Das Theater der Stadt, bei Kommödien wird hier dreimal gelacht, so Alfina: Zuerst lachen die Tataren, dann mit technisch bedingter Verzögerung der Übersetzung die Russen, dann die Tataren über die Russen
Historischer Wagen des städtischen Nahverkehrs; in den Anfangszeiten (seit dem Jahr 1875) zogen Pferde die Wagen
Eines von vielen Universitätsgebäuden. Die Universität hat 18 Fakultäten und 17 500 Studierende, einer davon war seinerseits Genosse Lenin, eingeschrieben in der juristischen Fakultät, bis er wegen Beteiligung an Demonstrationen zwangsexmatrikuliert wurde. Der Karriere hat es nicht geschadet, immerhin hat er es zu einem eigenen Mausoleum in würdiger Umgebung gebracht
Zum Leben auf vier Quadratmetern: Es geht verdammt eng zu, man gewöhnt sich an alles, die Größe der Hämatome nimmt allmählich ab. Disziplin ist angesagt, einfach mal so etwas, z.B. die Wäscheleine, in irgendein Staufach werfen, löst umfangreiche Suchaktionen aus mit dem Ergebnis, daß man Sachen findet, von denen man glaubte, sie überhaupt nicht zu besitzen.
Auch die Selbstversorgung will organisiert werden, die Müslisuche in riesigen russischen Supermärkten kann nerven. Sachen übereinander zu stapeln, z.B. im Kühlschrank, führt dazu, daß immer etwas benötigt wird, was sich ganz unten befindet mit dem Resultat vieler überflüssiger Handgriffe.
Das sind aber alles Petitessen im Vergleich zu dem Gefühl, mit einer robusten Fahrmaschine, gebaut für härteste Einsätze in der Dritten Welt, unterwegs zu sein und alles, was man zum Leben braucht, dabei zu haben.
Aufbruch: | Mai 2014 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2014 |
Der HZJ 78
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