Koyotenfährten auf der Seidenstraße
Russland VI Über den Ural: Novosibirsk
Outdoor-Frühstück unterwegs: Tomaten, russischer Schinken, Schwarzbrot (ja das gibt es hier, es schmeckt gut) und alkoholfreies Bier (wegen des starken Windes macht der Benzinkocher Probleme)
Sibirien ist nur bedingt tauglich für Radreisen. Das Land ist zwar topfeben (auf den letzten paar Hundert Kilometer bewegen wir uns auf einer Höhe zwischen 80 und 150 m über NN), allerdings gibt es keine Radwege und die M51, so nennt sich jetzt die West-Ost-Magistrale, ist gefährlich, zudem weht nicht selten ein kräftiger Wind über das flache Land, zumeist aus östlicher Richtung (mein Spritverbrauch steigt deshalb um 1 - 2 Liter pro 100 km), wenn der Wind nachläßt kommen die kleinen Plagegeister aus ihren Verstecken ...
... er ist ein harter Bursche und kämpft sich durch, ich habe ihn bereits gestern schon einmal überholt
Im Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" liebt der Protagonist diese Musik von Franz Liszt, gespielt von Lazar Berman, insbesondere das Stück "Le Mal du pays"; Ulrike und Gerd L. haben sie mir für diese Reise geschenkt, herzlichen Dank Euch beiden. Bisher hat mich die Musik von Liszt nicht begeistert, sie war für mich oberflächlich und zu "wild". Durch Murakami, der sie wunderbar in den Roman einbindet, habe ich entdeckt, daß unter einer banal wirkenden Oberfläche Tiefen zu entdecken sind, die wirklich berühren; inzwischen höre ich diese melancholisch gefärbten Klavierzyklen täglich auf der Reise durch Sibirien, irgendwie passen sie gut zu dieser Landschaft
Novosibirsk 15. - 17. 6. 2014, Tage 32 - 34; 7135 km
Camp in Novosibirsk vor dem Deutschen Haus
Novosibirsk, erst vor 120 Jahren gegründet, ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt hinter dem Ural und die drittgrößte Stadt Rußlands. Als Industriestadt ist sie nicht arm, auf 1000 Einwohner kommen 378 PKW.
Da Sibirien vom Westen aus erobert wurde, werden ostwärts die Städte immer jünger
Im Bahnhof von Novosibirsk hält die Transsib auf ihrer Fahrt von Moskau nach Vladivostok, mit 9288 km Schienenlänge die längste Zugverbindung der Welt
Die neue Eisenbahnbrücke über den Ob, mit einer Länge von 4338 km ist er einer der längsten Flüsse der Erde
Ausstellung im Deutschen Haus: Ein freundlicher Herr, der Genosse Stalin, geschieht ihm recht, daß er an die Kremlmauer verlegt wurde
Diagnostik-Check: Zwei der sechs Plattfedern rechts hinten sind gebrochen, ich kann noch fahren, die Frage ist, wie lange noch. Ersatzbeschaffung des Originalteils aus Australien ist hier naturgemäß schwierig, Improvisation gefragt
Begegnungen: Andrej entdeckt den Schaden und zeigt mir stolz seinen Patriot aus russischer Produktion
Aufbruch: | Mai 2014 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2014 |
Der HZJ 78
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