Madagaskar - wo der Pfeffer wächst oder die Pest ausgebrochen ist
Antsirabe: Pousse-pousse und andere Verkehrsmittel
Antsirabe ist die Stadt der Pousse-Pousse. Allein in der Edelsteinmetropole gibt es 3000 dieser Gefährte. Die Sitzbänke sind überdacht, die Gefährte bunt bemalt und mit hübschen Ornamenten und einfallsreichen Namen wie "Express", "Olive", "Soanambo" (Brotfruchtbaum), "Air France" oder "Tonga Soa" (Willkommen) verziert.
In Antsirabe finden sich rund zwanzig Werkstätten, die sich auf den Bau der Pousse-Pousse spezialisiert haben: Die Berufe Polsterer, Schmied, Schreiner, Maler und Schlosser sind in jedem Mitarbeiter vereint, die mit einfachem Werkzeug Erstaunliches bewerkstelligen.
Jedes Gefährt erhält von der Stadtverwaltung ein Nummernschild, der "Fahrer" muss vor Beginn seiner läuferischen Berufstätigkeit beweisen, dass er sich unfallfrei im oft hektischen Verkehrsgewühl bewegen kann. Fahrer ohne Pousse-Pousse-Führerschein werden bestraft, bei verkehrswidriger Fahrweise erhalten sie Strafzettel.
Die Pousse-Pousse-Fahrer Antsirabes verstehen die Welt nicht, wenn wir "reichen" Europäer es vorziehen, zu Fuß durch die Stadt zu laufen, anstatt uns bequem ziehen zu lassen. Werden doch selbst kleine Schulmädchen damit zur Schule gebracht.
das Bild zeigt aber wohl ein Mädchen aus 'besseren' Kreisen - modernste Kleidung, selbst kleine Schuhe mit Absätzen - Haltestelle vor einer Privatschule - der "Tireur" selbst ist natürlich barfuß
Seit 2008 befördern in Antsirabe auch Fahrrad-Rikschas Kunden, 300 dieser Gefährte, die nach und nach die traditionellen "Pousse" ersetzen sollen, wurden beim Start für den öffentlichen Personenverkehr bereitgestellt.
Nahezu zeitgleich mit der Einführung von Fahrrad-Rikschas tauchten im August 2008 auch erstmals motorbetriebene, überdachte Dreiräder auf, die , die in Antsirabe Kinga genannt werden. Die Fahrzeuge wiegen leer 120 kg und können maximal 630 kg transportieren, bei einem Verbrauch von 3 Liter Diesel pro 100 km.
Noch gibt es einige Werkstätten für Zebukarren - genannt 'Charette' in Antsirabe - , doch es werden kontinuierlich weniger. Zwei Wochen benötigt man für den Bau eines Karrens, der bei Wind und Weller einsetzbar ist und Generationen überdauert. Die gute handwerkliche Arbeit hat auch ihren Preis: 800.000 Ariary rund 300 Euro) kostet ein Zebukarren, der von madagassischen Buckelrindern mit zwei Zebustärken vorwärts bewegt wird.
Und schließlich soll noch ein Gefährt vorgestellt werden: der die oder das 'Baramba' ist eine Transportkarre auf vier Holzrädern - meist von Jungens bewegt.
Aufbruch: | 12.12.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.12.2014 |