Madagaskar - wo der Pfeffer wächst oder die Pest ausgebrochen ist
von Ranomafana nach Ranohira
Rina scheucht uns schon wieder um 7.30 Uhr zur Abfahrt, da wir wieder eine lange Fahrt vor uns haben. Unsere Langschläferin kommt zwar immer als letzte zum Frühstück, belegt aber dann vorher noch schnell einen Platz im Bus. Die Rumpelstrecke nach Fianarantsoa fahren wir nun zum vierten Mal.
Der KNOW-HOW sagt "Wenn man das Glück hat, am Montag nach Fianarantsoa zu reisen, sollte man ein oder zwei Stunden für den Montagsmarkt im kleinen Dorf Andoananasani an der RN 7 (16 km vor Fianarantsoa) einplanen"
Das tun wir dann auch - siehe Unterkapitel
Nach dem ausführlichen Besuch des Marktes suchen wir dann im Ort Fianarantsoa die schon bekannten Shops auf, um Wasser, Brot etc. einzukaufen fürs Picknick.
Dagegen macht die Schlange vor der Bank einem Angst, denn wir müssen tauschen. Ungerecht aber schön für uns, werden wir an der Schlange vorbeigeschleust, der Paß kopiert und fast direkt danach mit frischen Ariary versorgt.
Gegen 11.00 Uhr verlassen wir dann Fianarantsoa endgültig, nicht ohne festzustellen, dass der Zug heute gefahren wäre.
Das Umland der Stadt ist ein wichtiges landwirtschaftliches Zentrum. Neben Reis, der auf kunstvoll angelegten Terrassen angebaut und von komplizierten Gräben bewässert wird, wachsen Mais, Maniok, Kartoffeln und die verschiedensten Gemüsesorten sowie Kaffeebohnen, Weintrauben und Zuckerrohr.
Weingüter
In den 1970er Jahren wurden mit schweizerischer Entwicklungshilfe kleine Weingüter bei Isorona im Süden der Stadt ausgebaut. Inzwischen bestreiten 700 Winzer ihren Lebensunterhalt auf den vielen Weingütern in einem Umkreis von 50 km rund um die Stadt. Die Weinmarken "Laza'ny Betsileo", "Soavita", "Domremy", "Maromby", "Oos Malaza", "Domaine de Lovasoa" oder "Gris de Manamisoa" haben einen guten Ruf in Madagaskar, für den Export reicht die produzierte Menge und auch die Qualität aber noch nicht.
Daneben stellt man in Fianarantsoa auf der Basis von Reis und Zuckerrohr einen starken Likör, den Toaka Gasy, her.
Die Landschaft ändert sich, weniger Wald, mehr kahle Berge, trotzdem immer noch Reisfelder. Bei Ambalavao wird auch Wein angebaut.
Eigentlicher Grund für unseren Stop ist allerdings die Papiermanufaktur, in der 10 Frauen aus einer Art Hanf ein sehr schönes u.a. mit Blumen oder Bambuseinlagen geschmücktes Papier fertigen. (zur Produktion siehe Unterkapitel)
Etwas südlich der Stadt Ambalavao liegt dann der Park Anja, wo wir Gelbschwanzlemuren beobachten können. Das Fotografieren der lebhaften Tiere dagegen ist recht schwierig, denn immer wenn das Motiv scharf gestellt ist, klettert der Lemur weiter oder springt auf den nächsten Ast.
(siehe Unterkapitel)
Eine Bergformation nennt sich Bischofsmütze - die Straße führt gerade auf sie zu - Rina zeigt uns ein Foto aus alten Zeiten, als die noch Piste war. Wir sind wieder auf ca. 1400 m und drumherum ist eigentlich nur noch Steppe.
Dahinter fallen wir dann bis Ihosy auf 800 m. Kurz vor 17.00 Uhr erklärt Rena, dass wir nun noch etwa 2 Stunden/ 100 km vor uns haben.
Dunkle Wolken ziehen übers Land, wir steigen wieder auf 1100m über kurvige Strecke und geraten auch bald in einen starken Regen. So kommt es, dass wir völlig verschwitzt und ungeduscht nach unserer Ankunft im Relais de la Reine zum Abendessen erscheinen.
Es ist recht 'fürnehm' hier. Und auch die Küche kann überzeugen mit: Gebackener Camembert, magret de canard, eclairs de chocolat, Nachspeisenvariation, madegassischen Rosé und als Digestiv Citronellarum.
Unser Haus liegt ein wenig abseits in einem wundervollen Garten und ist aus den Steinen der Umgebung in rustikalem Stil errichtet. Die Einrichtung kann voll überzeugen.
Aufbruch: | 12.12.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.12.2014 |