Madagaskar - wo der Pfeffer wächst oder die Pest ausgebrochen ist
Andasibe-Mantadia-Nationalpark (Indri-Trail)
Nach opulentem Frühstück um 7.00 Uhr sind wir - wie von Rina erwartet - um 8.00 Uhr startklar. Wir fahren ein paar Kilometer zurück zum Eingang des NP.
Nach den Formalitäten (Eintritt und Führerhonorare) können wir gegen 8.45 Uhr starten wir.
Zunächst ist im Haupthaus eine kleine Ausstellung mit zahlreichen Informationen über die Lemuren, die auch in einem ausführlichen Bericht bei www.madainfo.de einzuholen sind.
am Haupthaus steckt schon das erste Chamäleon im Grünzeug
welcher Affe sich in die Haltungsform stellt und fotografieren läßt, ist nicht schwer zu erraten - jedenfalls ist dies das Modell des größten der Lemuren
Mit einem Führer - und das zeigt sich sehr bald: er ist notwendig, da man im Prinzip im Regenwald nichts sieht, wenn man nicht durch ein geübtes Auge darauf aufmerksam gemacht wird.
als erstes Strauch mit Blättern zum Teeaufguß - Lavina(?)
Zunächst geht es steil hinab bis zum Fluß, den wir per Brücke überqueren. Waren bisher die Stufen perfekt ausgearbeitet, so geht es allmählich zur 'reinen' Natur über: d.h. im Regenwald natürlich auch glitschiges Wurzelwerk.
Alles wir hinabgestiegen sind laufen wir natürlich auch wieder hoch. und das über Stock und Stein - Normstufen sind vergessen und die Tritte für kurzbeinige Menschenkinder bisweilen recht aufwändig.
bei uns eine Zimmerpflanze - hier mehrere Meter hoch
alles ist größer
Da keine Ingris zu hören sind, müssen wir über Stock und Stein und Bach mehrfach wieder hinab und hinauf laufen. Das Wurzelwerk ist nicht ganz ungefährlich, da im Regelwald nun halt immer alles feucht und damit glitschig ist. Der Guide gibt natürlich nicht auf und irrt solange rum bis uns laute Tiergeräusche endlich zu Ingris führen.
auch die Spinnen
150jähriger Palisander
150jähriger Palisander
Webervögelnest
Termitenhügel am Baumstamm
verlassener Kokon
Lianen
fingergroßer Frosch
Nun sind schon eine gute Stunde unterwegs und noch keine Indri. Doch dann wird wird es laut - sie brüllen in der Nähe und informieren sich gegenseitig über ankommende Touristen! Wir schleichen über einen Nebenpfad steil bergab über einen bach und wieder steil bergauf. Und dann haben sie sich so hoch in die hohen Bäume verkrochen, dass die Kameras beim Scharfstellen streien - immer ist ein Ast oder Zweig davor.
Nun sind sie uns gnädig, denn nur ein Stück weiter sitzt eine andere Lemurenart in den Ästen.
in den gezackten Agavenblätter sitzen winzige Raupen
fast alle Stämme sind bemoost
leider ist nicht die Zeit der Orchideenblüte (März/April)
auch Rina, die als Lumpensammler fungiert, kennt sich natürlich aus
Als ich einen Käfer fotografiere, erklärt sie mir, dass es sich um einen Saftkugler handelt. Sie nimmt ihn auf und sofort kugelt sich er zusammen wie bei uns ein Igel.
Saftkugler
Auch der Giraffenkäfer hat es mir angetan, sind sie doch viel fotogener als die in dn Baumwipfeln umherspringenden Lemuren.
Giraffenkäfer
allerlei Kleingetier
Auf dem Rückweg kommen wir durch ein Vogelgebiet, aber auch die Vögel zeigen sich uns kaum.
Nach vier Stunden Kraxelei spüre ich doch meine 'alten' Knochen und bin froh, als der Führer uns an einem Aussichtspunkt den Parkeingang zeigt. Das Ganze hat nur einen Haken: dazwischen liegt tief unten der Fluß! Aber die Aussicht auf ein baldiges Ende und anschließendem erfrischendem Getränk gibt wieder Kraft.
Im nahegelegenen Ort kehren wir dann ein.
Stachellamone als Saft
Wassercressesuppe
der Name des Restaurants = Stimme des Waldes
Der chinesische Besitzer - überhaupt scheinen die Chinesen schon recht Platz gegriffen zu haben auf Madagaskar - Hotels, Restaurants, Straßenbau etc - hat über 40 Bungalows ausschließlich aus Naturmaterialien bauen lassen.
Meine Frau Ulrike und ich sind uns mal wieder einig und teilen uns eine Suppe - heute Wasserkressesuppe giftgrün.
Die auf dem Tisch landende große Frucht ist eine Stachelannone, aus der man Saft pressen kann. Mutig geworden versuche ich ein Glas - die Begeisterung schlägt mir allerdings nicht aus dem Gesicht. Ein Schlückchen Cola wäre für den Magen-Darm-Trakt eventuell angeratener gewesen.
Guanabana oder Stachelannone und ihr Saft -
im Deutschen wird sie auch als Sauersack bezeichnet
Aufbruch: | 12.12.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.12.2014 |