Madagaskar - wo der Pfeffer wächst oder die Pest ausgebrochen ist
von Antsirabe nach Sahambavy: Teeplantage Sahambavy
Vor dem Frühstück breche ein erstes Stück Frangipani ab, nachdem der Oberkehrboy verschwunden ist. Auf meinem Vorfrühstücksspaziergang laufe ich ein wenig durchs Dorf, besuche die Frauen beim Waschen, ein kleiner Kiosk hat auch schon geöffnet und die Jungen am See versuchen mit einem Bambusstöckchen zu angeln - aber ohne Erfolg.
Zum Frühstück gibt es heute keine Eier, obwohl genügend Hühner über die Wege laufen oder im Kochtopf landen.
Gefrühstückt wird im fantastischen Garten - auch wenn das Restaurant innen ausgesprochen attraktiv ist - inmitten von Blumenrabatten und neben einem nostalgischen Waggon der Eisenbahnlinie, der als Luxusappartement eingerichtet ist.
Als Rina kommt, sehe ich schon im Anflug, dass unser Zug nicht fährt. Er ist gestern erst um 01.00 Uhr in der Nacht angekommen und muß in Fianarantsoa erst repariert werden. Eine Abfahrt nach 11.00 Uhr läßt unser Zeitplan nicht zu und daher wird das Ersatzprogramm gestartet.
Schon der KnowHow berichtet: Sollte die Eisenbahn an die Ostküste gerade mal wieder "en panne" sein, sollte man die Chance nutzen, um die Teeplantagen (350 ha) von Sahambavy zu besuchen.
Zunächst geht es wenige hundert Meter zurück, wo ein Weg, der den Namen kaum verdient, zur einzigen Teeplantage Madagaskars führt. Dort läuft gerade eine Führung, so dass wir zunächst zu einem Aussichtspunkt fahren, von dem wir den Überblick über die Teeplantage haben.
Den Weg zurück wollen wir zu Fuß zurücklegen und nach Ankunft beginnt die Führung. Dabei ist für uns die Eigenkonstruktion zum Entfernen der unerwünschten Stängel neu - ein Transportband läuft bergauf und rotierende Rollen werfen die Stängel durch Adhäsion in die untere Schale, der feine Tee läuft durch in Behältnisse.
Die Qualität des bei Sahambavy produzierten Tees ist gut genug, dass er sich auf dem Weltmarkt auch gegen die etablierte Konkurrenz aus China, Indien und Sri Lanka behaupten kann. Etwa 85% der 500 Tonnen Tee, die hier produziert werden, gehen in den Export, nur maximal 20% werden in Madagaskar konsumiert - der schon lange in Madagaskar produzierte Kaffee lässt sich nicht so leicht als Frühstücksgetränk verdrängen.
Wie es sich bei einer Fabrikbesichtigung gehört, gibt es im Anschluß der Führung natürlich eine Probe und eine Verkaufsstelle. Mir gefällt der kleine Beutel mit Baobab-Bäumen, der alle vier Sorten à 50g enthält. Es gibt inzwischen auch grünen Tee und solchen mit Minz- oder auch Vanillegeschmack, dem pro Tonne Tee 6 kg einheimische Vanille beigemischt werden.
Aufbruch: | 12.12.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.12.2014 |