Madagaskar - wo der Pfeffer wächst oder die Pest ausgebrochen ist
Von Ranohira nach Tuléar
Das morgendliche Frühstück auf der Terrasse des Relais de la Reine ist eine Augenweide mit einem toll zurecht gemachten Obstteller.
Kleine Salamander verteidigen mit Imponiergehabe ihr Terrain. Im Eingang des Hotels schlängelt sich eine Schlange und stoppt den ganzen Verkehr.
Die heutige Etappe ist wieder etwas länger. Am hoteleigenen Flugplatz vorbei biegen wir diesmal nach Süden ab und verlassen recht bald das Isalo-Massiv, das sich mit imponierenden Felsen in Nord-Süd-Richtung über der Hochebene erhebt.
Die Landschaft ändert sich wieder einmal zu einer Art Steppenlandschaft mit niedrigen Sträuchern. Nur selten erkennt man in der Ferne einzelne Hütten und Rinderherden.
Nur beim Überqueren eines Flusses, haben sich Ortschaften gebildet, in denen quirliges Leben herrscht. So fallen wir schon ein erstes Stück auf unter 900 m NN mit der schnurgeraden Straße nach Ilakaka. (22°39'14S/ 45°15'35"O)
Kurz dahinter liegt ein seit einigen Jahren zum Nationalpark erklärtes 36000ha großes Gebiet, das die Trockenwaldgebiete von Zombitse und Vohibasia umfaßt. Die beiden Waldgebiete haben eine charakteristische Vegetation, die die sechs Monate absoluter Trockenheit von Mai bis Oktober aufgrund der starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht überleben. Die Luftfeuchtigkeit ist auch in der Trockenzeit vor allem nachts hoch, und die Feuchtigkeit schlägt sich auf den Blättern nieder. Von diesem Kondenswasser leben nicht nur die Pflanzen, sondern auch Sifakas, Kattas und andere Lemurenarten. in einem lichten Wald, den wir noch mal besuchen, um weitere Lemuren zu beobachten.
Der 36.000 Hektar große Park ist ein Vogelparadies und die Heimat zahlreicher Halbaffen. Hier leben z.B. Kattas oder die scheuen Rotstirnmakis. Lange war der Trockenwald ein weitgehend unberührtes Idyll. Die Einheimischen, das Volk der Bara, betrachten sich als Hüter des heiligen Waldes und gehen entsprechend respektvoll mit der Natur um.
Bald treffen wir auch wieder auf Lemuren - sie sind etwas besser zu fotiografieren, da sie 'niedriger' umherklettern und auch uns ausgiebig beobachten. .
Danach geht es weiter südwärts, da wir immer mehr an Höhe verlieren, wird es deutlich wärmer und die Ortschaften werden merklich ärmer. Die Häuser sind in der Regel nur noch kleine Hütten und nicht mehr mehrstöckig.
Die ersten Baobabs am Straßenrand tauchen auf und werden fotografiert, um später aus den vielen Fotos wahrscheinlich wieder gelöscht zu werden.
Mitten in der Steppe taucht eine Wasserstelle mit Teichpflanzen/-blumen auf
Hinter Sakara (22°54'18"S/ 44°32'07" O - 485m NN) einem lebhaften Ort kommen wir noch an einem Friedhof vorbei.
An einer Art Tafelberg vorbei geht es weiter Richtung Tuléar; erst etwa 30 km vorher sinken wir nun auf Meeresniveau.
Es wird wird ärmlicher und hier empfinden wir das erste Mal, dass man sich vorstellen kann, dass Ratten vorkommen und die Pest übertragen könnten, so dreckig ist es.
Aufbruch: | 12.12.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.12.2014 |