Mit dem Rucksack durch Dubai, Thailand und Australien
Thailand: Elephant Nature Park
Elephant Nature Park
Die vergangene Woche waren wir im Elephant Nature Park. Das ist ein Park in dem (ca. 70) Elefanten, die vom Menschen misshandelt wurden, gerettet wurden und dort in Ruhe und Frieden leben können, ohne weiterhin beim Holzfällen, als Reittiere für Touristen oder im Forced Breeding Programm ausgenutzt zu werden. Außerdem gibt es noch 460 gerettete Hunde und auch noch Katzen, Wasserbüffel, Pferde, zwei Affen und ein Schwein.
Am Montag den 17.10. wurden wir von unserem Hostel abgeholt und zum Office des ENP in Chiang Mai gefahren. Dort angekommen erledigten wir noch etwas Papierkram, bekamen ein T-Shirt und eine Wasserflasche und dann ging es sofort weiter in den Park.
Auf dem Weg in den Park sahen wir zwei Videos. Im ersten wurde uns gezeigt wie wir uns im Park und in Gegenwart von Elefanten zu verhalten haben und im zweiten wurden uns die Hintergründe und Geschichte des Parks gezeigt, wie Elefanten durch das Phajaan (ein brutaler, traditioneller Ritus) in ihrem Willen gebrochen werden und dann zur Arbeit gezwungen werden und wie Lek ( Die Leiterin und Gründerin des ENP) Elefanten rettet, die, wenn sie weiterhin so behandelt würden, sterben würden.
Im Park angekommen wurden wir kurz herumgeführt, aßen zu Mittag und sahen anschließend nochmal ein anderes Video.
Bevor wir unsere Zimmer zugeteilt bekamen luden wir noch einen Pickup mit Kürbissen aus, die die Elefanten später zu fressen bekamen.
Abends gab es noch eine Musikvorführung von Kindern aus dem Ort und eine Willkommenszeremonie, die hier im Norden Thailands traditionell ausgeführt wird.
Die Zimmer waren zu Beginn noch sehr sauber und relativ groß. Wir beide hatten zum Glück ein Zimmer für uns, doch die Decke war nur an den Seiten auf die Wände gestützt, sodass eine Lücke zwischen Dach und Wand entstand und viele Insekten und später auch eine Ratte bei uns im Zimmer waren, weshalb alle Betten (Zum Glück!!) unter Moskitonetzen waren.
Die Duschen und Toiletten waren auch ein Erlebnis.
Bei den Toiletten funktionierte nur manchmal die Spülung und generell darf man hier im Norden das Toilettenpapier nicht herunterspülen, da die Abflüsse sonst verstopfen.
Die Duschen hatten nicht immer Wasserdruck und auch nur kaltes Wasser, weshalb in den Duschen noch eine Wassertonne und ein Eimer standen, was auch sehr lustig war . Zusätzlich wurde das Wasser manchmal braun und dann konnte man es gar nicht benutzen...Trotz dieser Umstände duschten wir jeden Tag, weil es so warm war
Unsere Tage bestanden aus einer Morgen- und einer Mittagsarbeit und viel Freizeit in der man Elefanten beobachten konnte. Die Gruppe der Weekly Volunteers, wie sich das Programm nennt, wurde für die Arbeit in 4 feste Gruppen mit jeweils ca. 17 Personen aufgeteilt.
Morgens war abwechselnd Ele Poo (Ställe ausmisten und Futterstellen aufräumen) und Ele Food (Pickups mit Melonen, Kürbissen oder Bananen abladen und einlagern und die alten Früchte auslagern, waschen und schneiden und anschließend Elefanten füttern) dran.
Nach dem Mittagessen ging es einmal auf einen Ele Walk, wo wir durch den Park liefen und die Geschichten der einzelnen Elefanten erzählt bekamen und einmal gingen wir in den nahegelegenen Wald wo noch weitere Elefanten wohnen, die aber keinen Platz mehr im eigentlichen Park haben und auch lieber alleine sind, da sie teilweise alt oder verletzt sind.
Zweimal durften wir mit Elefanten in den Fluss gehen und sie mit Wasser bespritzen während sie fressen durften und ein weiteres Mal machten wir den Park sauber.
Es war sehr lustig zu sehen wie die Elefanten frisch "geduscht" aus dem Fluss kamen und dann schnurtstracks zum Schlammberg gingen, um sich wieder dreckig zu machen, oder, aus ihrer Sicht, Sonnen- und Moskitoschutz aufzulegen.
An einem Tag fuhren wir mit unserer Gruppe im Anhänger eines offenen Lasters zu einem etwas weiter entfernten Maisfeld, um dieses für die Elefanten ab zu ernten. Das war eine anstrengende Arbeit und wir kamen danach ganz erschöpft zum Park zurück und mussten nachmittags nichts arbeiten.
In unserer Freizeit hielten wir uns meist entweder auf dem Skywalk, oder auf der Hauptplattform auf. Der Skywalk ist ein ca. 5 Meter über dem Boden verlaufender Weg, von dem aus man den Fluss und den Schlammberg sehen kann. Auf der Hauptplattform waren die Toiletten, der Gift Shop, die Küche und ein Kiosk. Die Hauptplattform war teilweise zweistöckig. Im Obergeschoss aßen wir zu Mittag und dort konnte man sich auch nachmittags und abends massieren lassen, was wir auch einmal gemacht haben
Am 20.10. hielt Lek persönlich nochmal einen Vortrag wo sie uns unter anderem ein paar ihrer privaten Bilder zeigte, die sie von den Elefanten vor der Rettung gemacht hat und wie sie sich im Park entwickelt haben. Außerdem lernten wir noch viel über die Rolle der Elefanten in der Thailändischen Kultur und dass sie eigentlich überall gequält und misshandelt werden, was uns vorher gar nicht klar war. Jeder Elefant, den man in Thailand auf der Straße oder beritten sieht, durchläuft vorher die schreckliche Pahjaan Zeremonie und wird von den Mahouts mit spitzen Hacken oder Stöcken mit Nägeln dran misshandelt, was man aber als Tourist gar nicht mitbekommt...
Im ENP arbeiten auch Mahouts, allerdings sind hier jegliche Werkzeuge zur Elefantenbehandlung verboten und die Beziehung zwischen Elephant und Mahout beruht nur auf Vertrauen und dem Essen was die Elefanten von den Mahouts bekommen Auch werden die hier im Park geborenen Elefanten nie dem Pahjaan Ritus unterworfen werden und auch nie für touristische Zwecke wie zum Beispiel zum reiten benutzt werden. Hier darf der Elefant einfach Elefant sein.
Am Freitag abend nach dem Essen wurden uns die Mahouts vorgestellt und um welchen Elefanten sie sich kümmern und danach gab es eine kleine Show von ihnen wie sie auf Flöten aus Abwasserrohren und Trommeln aus einer leeren Tonne und einer metallenen Box verschieden Musikstücke spielten. Das war sehr schön und auch sehr lustig, da sie auch Weihnachtslieder zum mitsingen spielten und generell eine lustige Truppe waren.
Am Samstag machten wir zum Abschluss nochmal ein Gruppenfoto und abends wurde gegrillt und Kinder aus dem Dorf führten verschiedene Tänze auf.
Generell war dass Essen, was übrigens immer vegetarisch war, im ENP sehr lecker und es gab immer verschiedene Sachen. Die Unterbringung war zwar etwas abenteuerlich, aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war die Woche im Park sehr erlebnisreich und schön. Wir können den Elephant Nature Park nur weiterempfehlen!! Hier lernt man sehr viel über die Elefanten, kann sie hautnah erleben und setzt sich dabei noch für eine gute Sache ein. Man kann den Park natürlich auch nur für ein oder zwei Tage besuchen, aber ich denke, erst wenn man länger da ist, lernt man diese wunderschönen und majestätischen Tiere wirklich kennen und zu schätzen.
Der erste Stock der Hauptplattform, wo das Mittagessen stattfand, man eine Massage bekommen oder sich einfach so aufhalten konnte.
Aufbruch: | 15.09.2016 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 11.05.2017 |
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