Mit dem Rucksack durch Dubai, Thailand und Australien
Thailand: Chiang Rai
Chiang Rai
Nachdem wir nach unserem Trek noch eine Nacht in Chiang Mai verbracht hatten, fuhren wir mit dem Bus nach Chiang Rai. Dort hatten wir vor, die nächsten vier Nächte zu verbringen und dann zum Phu Chi Fa zu fahren, aber davon im nächsten Kapitel mehr.
In Chiang Rai angekommen bezogen wir unser Hostel, was recht nah am Busbahnhof und am Night Market lag. Obwohl wir eigentlich zwei Betten im 4er Dorm gebucht hatten, bekamen wir für denselben Preis ein Zweierzimmer zugewiesen, was uns natürlich auch recht war . Allerdings war das Zimmer im vierten Stock, sodass wir das ein oder andere mal total atemlos oben ankamen oder wir etwas vergaßen und man dann nochmal ganz hochlaufen musste...Ansonsten war das Hostel ganz gut und wir haben uns an einem Abend auch sehr nett mit ein paar Locals unterhalten, die mit der Besitzerin zu Abend aßen. Sie gaben uns viele Tipps, was man in und um Chang Rai machen könne.
Wir hatten uns natürlich auch schon informiert und unser Plan sah vor, am ersten Tag mit dem Moped zum Weißen Tempel und zum Schwarzen Haus zu fahren. Kontrastprogramm also. Da wir Geld sparen wollten und ich noch nie Moped gefahren bin, haben wir uns nur eins geliehen. Allerdings hat auch Mo nicht wirklich viel Erfahrung mit Mopeds und deshalb fuhren wir erstmal durch ein paar ruhige Seitenstraßen, bevor wir uns auf die Hauptstraße trauten. Die Fahrt zum weißen Tempel dauerte vllt eine halbe Stunde und sobald man aus der Stadt draußen war, konnte man ganz entspannt auf dem Seitenstreifen fahren, denn es ging nur geradeaus.
In der Stadt ist Moped fahren allerdings ziemlich abenteuerlich und wir waren froh (und auch ein bisschen stolz), heil am Tempel angekommen zu sein
Der Tempel selbst ist wirklich der Hammer! Obwohl komplett in weiß gehalten, sieht er auf den ersten Blick aus wie alle Tempel. Schaut man allerdings genauer hin, sieht man gewaltige Unterschiede. Der Tempel wurde und wird auch immer noch von einem Künstler entworfen, der anscheinend eine große Vorliebe für Science Fiction und Fantasy Filme hat. So sind zum Beispiel in die Wandmalereien im Tempel alle möglichen Figuren eingearbeitet, wie z.B. Harry Potter, Superman, Batman, Transformer und Captain Jack Sparrow. Auch der Eingang zum Tempel ist speziell. Man läuft über eine Art Brücke zwischen lauter sich nach oben streckenden Händen hindurch und auch ein paar Fratzengesichter und Totenschädel befinden sich dazwischen. Ob das alles einem gefällt oder nicht ist natürlich Ansichtssache, aber ich fand es sehr sehenswert!
Mit schon etwas sicherem Gefühl stiegen wir danach wieder auf unser Moped und fuhren zum Schwarzen Haus, welches auf der anderen Seite der Stadt liegt. Auch das Schwarze Haus, oder besser gesagt der ganze Park, in dem mehrere Häuser stehen, ist das Werk eines Künstlers. Dieser hatte allerdings eine andere Vorliebe, nämlich die für tote Tiere, insbesondere Rinderhörner. In den verschieden Bauwerken im Park finden sich vor allem Stühle und Bänke aus diesen Hörnern. Zusätzlich liegen Krokodilhäute, Schafsfelle und andere Überreste toter Tiere herum. Im Gegensatz zum Weißen Tempel, war hier alles eher recht düster. Obwohl die Stühle aus den Hörnern ganz gut aussahen, hat mir das schwarze Haus nicht so gut gefallen, da hinter alldem ziemlich viel Totes steckte...
Eigentlich wollten wir uns in den Park legen und noch etwas lesen, aber wir wollten das Moped loswerden, weshalb wir uns direkt nach der Besichtigung auf den Rückweg machten.
Am nächsten Tag fuhren wir auf den Tipp eines Locals mit einem Sammeltaxi zum Singha Park, einem großen Landschaftspark etwas außerhalb von Chiang Rai. Schon die Frage des Songthaew Fahrers, ob er denn auf uns warten solle, hätte uns stutzig machen sollen...Wir hatten gelesen, dass man im Park günstig Fahrräder ausleihen könne, aber die Preise waren nicht ganz das, was wir als günstig empfanden. Nachdem wir überlegt hatten, den Park zu Fuß zu erkunden, was wir aber nach kurzem wieder verworfen, da der Park wirklich groß ist, blieb uns nichts anderes übrig als mit einem Shuttlebus den Park zu erkunden. Hierbei machten wir nun eine sehr interessante Erfahrung. Wenn wir in einen Park gehen, wollen wir überall dort anhalten und verweilen, wo es uns gefällt. Das Konzept des Parks sah jedoch einen Shuttlebus vor, der nur dreimal für jeweils 10 Minuten zum Fotos machen anhält. Der Mann an der Information war ganz verwirrt als wir fragten, ob man nicht irgendwo aussteigen und mit dem nächsten Bus weiterfahren könne... Wir waren nun halb verärgert und halb amüsiert über die verschiedenen Vorlieben und bestiegen als einzige Europäer mit einem Haufen Asiaten den Bus, der im Gegensatz zum Fahrradverleih wirklich günstig war. Die ganze Tour dauerte etwa eine Stunde. Immer erstaunter und amüsierter sahen wir zu, wie die Fahrgäste an jeder der drei Haltestellen begeistert Fotos von sich in den verschiedensten Posen, vor den verschiedensten Dingen machten, so als wären sie noch nie in einem Park gewesen. Abgesehen von der für uns fremden Herangehensweise war der Park sehr schön angelegt, mit Teichen, Teeplantagen und sogar einem großen Giraffen/Zebra Gehege und einem anderen großen Gehege mit einer Rinderart mit unglaublich großen Hörnern. Als wir die Rundfahrt beendet hatten, hatten wir nicht nur den Park, sondern auch eine neue Mentalität kennengelernt
Glücklicherweise fuhr gerade ein Taxi in den Park, dass uns dann mit zurück nach Chiang Rai nahm, denn außer uns waren alle mit geführten Touren oder privat in den Park gekommen... (Wir hatten natürlich wieder Moped fahren können, aber ein Tag damit hatte uns erstmal gereicht ).
An unserem letzten Tag in Chiang Rai fuhren wir mit dem Minibus zum Goldenen Dreieck, obwohl uns einer der Locals davon abgeraten hatte, weil es nicht lohnenswert wäre dorthin zu fahren. Die Fahrt dorthin war aber sehr günstig, sodass wir nicht viel Geld umsonst ausgegeben hätten und außerdem wollten wir dorthin, ob es nun sehenswert ist oder nicht...Das goldene Dreieck ist der Punkt, an dem die drei Länder Thailand, Laos und Myanmar am Fluss Mekong zusammentreffen. Wie erwartet war der Ort recht klein und touristisch. Von einem kleinen Berg aus hatte man jedoch eine schöne Aussicht auf den Mekong und die angrenzenden Länder. Wir besuchten noch das Opium Museum, denn das Goldene Dreieck war einst für seinen Opiumanbau berühmt. Eigentlich wollten wir dann mit dem Boot nach Chiang Saen fahren, einem Ort 10 km südlich vom Goldenen Dreieck in Thailand. Da das aber 700 Baht (18€) gekostet hätte und wir die zwei alten Chedis, die wir uns anschauen wollten, schon auf dem Hinweg aus dem Bus heraus gesehen hatten, ließen wir das bleiben. Die Rückfahrt nach Chiang Rai erwies sich als schwierig, da der Busfahrplan nicht stimmte und wir so etwa 2 Stunden auf den Bus warten mussten... Trotzdem waren wir froh, dagewesen zu sein.
Zum Schluss noch einmal ein paar Worte zur Stadt Chiang Rai. Chiang Rai hat uns bei weitem nicht so gut gefallen wie Chiang Mai. Die Stadt an sich ist nicht sehenswert, man fährt definitiv nur dorthin, um die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu besichtigen. Es gibt natürlich auch hier einige Tempel in und um die Stadt zu besichtigen, was wir aber gelassen haben, da wir im Moment genug von Tempeln haben . Das einzige was uns gut gefallen hat und wo wir auch jeden Abend waren, ist der Night Market, der einen schönen Food Court hat und wo man gut und günstig essen kann
Der zweite Ort unserer Wahl war eine Bäckerei, in der man schön gekühlt sitzen konnte und in der wir uns vor unserer Abreise zum Phu Chi Fa ein Brot kauften. Ja, ein Brot, ein richtiges kleines, dunkles Brot!
Aufbruch: | 15.09.2016 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 11.05.2017 |
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