Mit dem Rucksack durch Dubai, Thailand und Australien

Reisezeit: September 2016 - Mai 2017  |  von Clara + Moritz Woelle

Ostküste: Elliot Heads & Mon Repos Turtle Center

05.02.17 und 06.02.17

Den Vormittag verbrachten wir in Bundaberg auf dem Campingplatz mit Lesen und Wäsche waschen, bevor wir uns auf den Weg zu Bunnings machten, um einen neuen Wasserhahn für unseren Kanister zu kaufen. Auf dem Weg sahen wir plötzlich an einer Kreuzung einen Aldi und konnten natürlich nicht vorbei fahren .
Mit Dosenwurst und einem halben Kilo Datteln kamen wir wieder nach draußen und suchten uns einen Park zum Essen. (Wir mussten uns stark zusammenreißen keine Schokolade oder Gummibärchen zu kaufen, aber sowas müssen wir wenn dann auf einmal essen, sonst schmilzt es )
Nach unseren Einkäufen fuhren wir nach Elliot Heads, was uns einer unserer Nachbarn auf dem Campingplatz empfohlen hatte.
Da wir allerdings nicht mehr genug Zeit zum schwimmen hatten, guckten wir uns nur kurz den schönen Strand an und fuhren dann zum nördlich gelegenen Mon Repos.
Auf einem Strandparkplatz in der nähe des Turtle Centers kochten wir uns ein frühes Abendessen (denn wir mussten um 18.30 Uhr beim Center sein), lasen anschließend etwas und ruhten uns aus. Wir wussten ja nicht wann die Schildkröten schlüpfen und die angesetzte Zeit ist bis ca. 2.00 Uhr morgens.
Um 18.30 Uhr waren wir beim Turtle Center und waren ersteinmal überrascht, wie viele Menschen da waren. Wir hatten beide mit einem eher kleinen Event gerechnet aber wie sich rausstellte wurden es insgesamt 5 Gruppen und jede mit ca. 50 Leuten.
Nachdem wir eine Weile angestanden hatten, bekamen wir einen Aufkleber mir unserer Gruppennummer drauf (Gruppe 4) und konnten uns dann in einem kleinen Museum über die drei in Mon Repos ansässigen Schildkrötenarten informieren (Loggerhead, Green und Flatback).

Zu 95% legen an diesem Strand die vom Aussterben bedrohten Loggerhead Turtles ihre Eier ab.
Was wir am interessantesten fanden, war, dass es von der Temperatur des Sandes abhängig ist, ob eine Schildkröte männlich oder weiblich wird. Über 28°C Sandtemperatur werden es Weibchen und darunter werden es Männchen. Somit können wir uns sogut wie sicher sein, dass wir viele weibliche Schildkröten gesehen haben . Schildkröten sind erst mit 30 Jahren ausgewachsen (ca. 90cm.) und kommen auch erst dann wieder an Land. Die meisten Männchen bleiben nach dem Schlüpfen für den Rest ihres Lebens im Wasser. Allerdings wird auch nur eine von Tausend Schildkröten überhaupt erst 30 Jahre alt.
Wenn sie dann doch so alt werden, dass sie Eier legen, dann tun sie das in derselben Region, in der auch sie geschlüpft sind.
Die einzelnen Gruppen wurden nacheinander aufgerufen, immer wenn am Strand ein "Turtle Event" stattfand. Den ganzen abend patrouillieren Freiwillige Helfer den Strand, um nach Eierlegenden beziehungsweise Schlüpfenden Schildkröten Ausschau zu halten.
Es kann also sein, dass man in der letzten Gruppe ist und bis 24 Uhr wartet und dann passiert aber doch nichts mehr.
Bis zu unserem Aufruf verbrachten wir die Zeit mit Vorträgen über Schildkröten und in dem Infocenter.
Um 21.30 Uhr ging es für uns los. Am Strand liefen wir zu einem Nest, das den Tag davor geschlüpft war. Dort bekamen wir einiges über die wissenschaftliche Arbeit erzählt, die die Freiwilligen im Turtle Center machen und sahen zu, wie zwei Freiwillige das Nest ausräumten. Das Nest wird nach dem Schlüpfen der Schildkröten gesäubert, damit ermittelt werden kann wie viele geschlüpft sind und wie viele gestorben sind.

Während wir da waren wurden zuerst einige tote ausgebuddelt, die nicht rechtzeitig aus dem Sand gekommen waren und durch die Hitze gestorben sind. Danach die Eierschalen, anhand deren ausgerechnet wird, wie viele der Schildkröten überlebt haben. Am Ende wurden auch noch einige lebende rausgeholt, die es alleine nicht geschafft haben. Zwei der Ranger gingen mit einer Schildkröte in der Hand im Kreis umher und jeder dürfte sie sich aus der Nähe anschauen und anfassen. Sie ruderten wild mit Flossen und fühlten sich ganz ledrig an.
Zum Abschluss sollten wir uns alle in zwei Reihen aufstellen, so dass die Schildkröten zwischen uns, vom Nest zum Meer laufen konnten. Die Schildkröten finden ihren Weg zum Meer anhand der Helligkeit des Horizonts, weshalb man keine Handys, Kameras oder Taschenlampen benutzen durfte.
Die kleinen Kerle sind teilweise erstaunlich schnell unterwegs, bis sie ins Wasser kommen. Sie haben uns immer wieder leidgetan, wenn eine Welle kam und sie den hart erkämpfen Meter wieder zurück geschwemmt wurden. Wie sich herausstellte zählt da nicht, wer am nähesten an der Welle ist, sondern wer den richtigen Punkt erwischt und von der Welle ins Meer gezogen wird. Sind die Schildkröten ersteinmal im Meer, schwimmen sie für 3 Tage ohne Unterbrechung.
Während wir dieses wundervolle Ereignis beobachteten, bekam Clara ein Stück Bluebottle (eine Art Qualle) auf den Fuß gespült, was daraufhin anfing zu brennen.
Wir sagten der einen Rangerin Bescheid und nachdem wir wieder zurück beim Infocenter waren, brachte sie einen Eimer und warmes Wasser, wo Clara ihren Fuß reintun musste. Nach etwa 15 Minuten Fußbad war dann alles wieder gut und wir machten uns auf den Weg zu unserem Auto. Es war jetzt schon gegen 23.45 Uhr und es standen noch mehrere auf dem Parkplatz, sodass wir uns dazu entschieden, einfach auf dem Parkplatz zu schlafen. Da sonst immer überall Campen verboten ist, waren wir uns zwar etwas unsicher, ob das erlaubt ist, aber wir wollten nicht um diese Uhrzeit noch woanders hinfahren und es hat ja auch nichts mehr offen. Wir parkten dann einfach um, stellten uns zu zwei anderen Wohnmobilen und gingen schlafen.

Am nächsten morgen wachten wir wieder mal vor dem Wecker um 7 Uhr auf. Die Wohnmobile die am abend noch neben uns gestanden hatten, waren weg und alle anderen Autos auch. Wir schauten dann sofort, ob wir einen Strafzettel bekommen haben, aber anscheinend hat es niemanden gestört, dass wir dort geschlafen haben .
Zum Frühstücken fuhren wir dann aber wieder zu dem Parkplatz am Meer.
Als ich gerade alles fürs Müsli rausgeräumt hatte, kam ein Jogger vorbei und machte mich auf ein ca. 1.70m großes Känguru aufmerksam, was an der Straße stand. Zum Fotos machen habe ich mich nicht so nah ran getraut wie bei den kleinen Wallabys, weil ich beim näher kommen sehr genau beobachtet wurde und keinen Stress mit dem Känguru anfangen wollte. Auf einen Boxkampf so früh am Morgen hatte ich gerade keine Lust . Nachdem ein Auto vorbeifuhr, hüpfte das Känguru ins Gebüsch, aber Clara konnte später noch mal tolle Fotos schießen, nachdem sie es wieder entdeckt hatte.
Nach dem Frühstück machten wir ein paar Besorgungen, wobei wir unsere Dachbox kaputt machten, als wir versuchten in das Parkhaus zu fahren. Ein ähnliches Erlebnis hatten wir auch schon bei Stockland in Townsville, wo wir zwar reinfahren und Parken konnten, dann aber beim rausfahren an der Messlatte hängen blieben.
Nach dem Einkaufen gingen wir in die Bundaberg Library, wo wir es genossen in einem kühlen Raum (mit der Zeit wurde es uns dann zu kalt ) mit Strom und Internet zu sitzen und unsere technischen Geräte zu laden .
Total durchgefroren machten wir uns nach etwa 2 Std. auf den Weg zur Tin Can Bay, wo wir auf einem Campingplatz schliefen und am nächsten Morgen Delphine anschauen wollten.

© Clara + Moritz Woelle, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem Abitur machen wir beide (Clara und Moritz) eine Backpack-Reise mit Stopps in den Vereinigten Arabischen Emiraten (3 Wochen), Thailand (ca. 2,5 Monate) und Australien (ca. 4 Monate).
Details:
Aufbruch: 15.09.2016
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 11.05.2017
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Thailand
Australien
Der Autor
 
Clara + Moritz Woelle berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.