Mit dem Rucksack durch Dubai, Thailand und Australien
Ostküste: Worimi NP und Newcastle
21.02.17
Wir fuhren vom Showground in Bulahdelah aus zum Worimi Nationalpark, wo wir uns das auf dem Strand gelegene Tin City ansehen wollten.
Tin City besteht aus ca. 6 alten Militär Baracken aus dem zweiten Weltkrieg und liegt in einer Dünensenke direkt am Meer.
Wie sonst auch ließen wir uns von Google navigieren, was sonst auch immer ganz gut funktioniert, aber dieses mal war irgendwie der Wurm drin. Die eigentliche Abfahrt, die uns direkt vom Highway in die Nähe von Tin City gebracht hätte, gehört mitlerweile den Aboriginies und ist für Besucher geschlossen. Jetzt ist die einzige Möglichkeit dorthin zu kommen über den Strand, entweder von Anna Bay im Norden oder der Lavis Lane in Williamstown im Süden. Der Nähere Eingang ist von der Lavis Lane, von wo aus man ungefähr 7Km am Strand fahren muss, bevor man Tin City erreicht. Da wir es aber vermeiden wollten am Strand zu fahren, um Fritz danach nicht wieder waschen zu müssen, machten wir uns auf die Suche nach anderen Wegen, wurden aber nicht fündig. Von einem etwa 2km entfernten Parkplatz liefen wir dann aber doch einmal zum Strand, da wir zumindest die besonders großen und langen Dünen von Stocktown Beach sehen wollten. Natürlich hatten wir uns auch nicht eingecremt und hatten auch kein Wasser dabei, so dass wir ziemlich fertig, nach ca. 6km laufen am Strand, wieder beim Auto ankamen. Allerdings war der Strand wirklich sehenswert, sodass wir wenigstens nicht umsonst fertig waren . Außerdem wollten wir uns am selben Strand noch ein Wrack ansehen, bei dem wir aber ein ähnliches Problem hatten. Die Zufahrtsstraße, die wir gesucht haben, wurde wegen einem Neubaugebiet geändert und natürlich wurde nichts ausgeschildert...
Nach ewigem Suchen fanden wir den Weg dann doch und fuhren bis zu einem Parkplatz. Dieser war aber immernoch 3km vom Wrack entfernt und wir waren schon ziemlich frustriert über unsere Odyssee, sodass wir uns gegen das nochmalige Laufen in der Hitze entschieden. Nicht getaner Dinge suchten wir uns einen nahegelegenen Campingplatz, seit langem mal wieder ein richtig großer mit warmer Dusche und Waschmaschinen . Allerdings gab es dort extrem penetrante Moskitos, die einem sogar ins Gesicht geflogen sind. Wir hatten jetzt beschlossen, dass wir uns am nächsten Tag eine Beach Permit holen (10$ für 3 Tage) und dann doch am Strand fahren. Das einzig Gute, was wir diesem Tag abgewinnen konnten, waren die schönen Dünen bei unserem Spaziergang und das Mittagessen bei McDonalds (dass man das mal sagen kann...).
22.02.17
Mit neuer Motivation standen wir heute morgen auf und bereiteten uns schon einmal darauf vor, das alles besser wird als gestern ; ) .
Am Abend zuvor hatten wir nachgelesen, wann die Ebbe ist und wie schon bei Rainbow Beach planten wir den Start unseres Strandausfluges für zwei Stunden vor dem Tiefpunkt. Während wir auf die Ebbe warteten, gingen wir noch schnell einkaufen und um 11.00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zur Tankstelle, wo wir die Genehmigung für den Strand kauften. Man kann entweder eine Genehmigung für 3 Tage oder ein Jahr kaufen, allerdings kosten 3 Tage auch nur 10$. Wir fuhren über den südlichen Strandeingang an der Lavis Lane, an dem wir am Tag zuvor an den Strand gelaufen sind und hielten auf dem letzten Stück fester Straße, um den Druck auf unseren Rädern zu halbieren, damit wir nicht so weit einsinken. Einmal am Strand fuhren wir direkt nach Tin City. Der Sand am Stocktown Beach fuhr sich ganz anders und auch schwerer, als beim Great Sandy NP. Der obere Strand besteht komplett aus tiefem, weichem Sand, auf dem man nur um die 30km/h fahren kann, weil man nicht in den dritten Gang schalten kann. Wir versuchten dann näher am Wasser zu fahren, weil der Sand bei Rainbow Beach da fast so fest war wie eine Straße. Aber auch das war anders. Es gab manchmal eine sehr schmale Spur, in der man kurz in den dritten Gang schalten konnte, aber ansonsten war der Sand zwar fester aber schwerer und das sorgte nur dafür, dass man noch tiefer eingesunken ist, als am oberen Strand.
Tin City war ein ganz besonderes Erlebnis. Beinahe wären wir vorbeigefahren, weil man vom Strand aus nur eine hohe Antenne sieht. Der Ort besteht aus ein paar Wellblechbaracken, die direkt im Sand stehen und teilweise etwas eingeweht sind. Zwischen den Häusern sind wir allerdings nicht umher gelaufen, weil dort noch Menschen leben und wir nicht zu aufdringlich sein wollten .
Auf dem Weg von Tin City zum Wrack winkte uns ein englisches Ehepar zu sich heran. Wie sich zeigte hatten sie sich nahe am Wasser festgefahren. Wir versuchten erst, sie mit Schieben heraus zu bekommen, aber sie waren zu sehr eingegraben. Als nächstes versuchte ich es mit dem Trick, den wir in Dubai gelernt hatten, aber auch damit war nichts zu machen, weil der Allradantrieb aus irgendeinem Grund nicht funktionierte und der Sand zu nass und schwer war.. Als letztes versuchten wir sie mit Fritz heraus zu ziehen. Aus dem ersten Loch, das sie gegraben hatten, konnten wir sie sogar rückwärts rausziehen, doch beim Versuch den Strand hoch zu fahren fuhren sie sich gleich wieder fest. Da der Allradantrieb des Wagens nicht funktionierte und der Sand zu nass und weich war, schafften wir es nicht, sie heraus zu ziehen. Schlussendlich mussten sie doch den Abschleppdienst anrufen, um dort wegzukommen, bevor die Flut sie erreicht. (Die Nummer des Abschleppdienstes ist vorsorglich auf die Permit geschrieben ). Das Abschleppen kostete sie 350$, wir waren also ganz schön froh, dass wir uns nicht selbst festgefahren haben . (Sie hatten übrigens auch kein Strandtaugliches Auto, sondern einen gemieteten Mitsubishi Outlander mit Sportreifen und ohne nennenswerte Bodenfreiheit. Außerdem wussten sie auch nicht, dass man die Luft in den Reifen reduzieren muss, um in tiefem Sand zu fahren, aber sie waren immerhin die ca. 16 Km aus Anna Bay hergefahren ohne stecken zu bleiben ).
Gewurmt, weil wir sie nicht raus bekommen haben, fuhren wir mit einer Stunde Verspätung zum Wrack. Leider war wegen der nahenden Flut nicht mehr ganz so viel zu sehen.
Zum Abschluss machten wir mit Fritz noch einen Ausflug zur Dune Driving Area, wo man auf den großen Dünen, die etwa 200m vom Wasser entfernt sind, fahren darf. Dabei hatten wir sehr viel Spaß und es fühlte sich an als wären wir wieder in der Wüste. Durch die vielen Verwehungen konnte man manchmal die Entfernung zur Düne überhaupt nicht einschätzen, was uns beide an Ski fahren bei schlechter Sicht erinnerte. Auf den Dünen war es sehr windig und man bekam die ganze Zeit Sand an die Beine, der spitz wie Stecknadelspitzen war . Von den Spitzen der Dünen hat man eine perfekte Sicht auf Newcastle. Wir fuhren bis zurück zum Ausgang über die Dünen und zu McDonalds, wo man auf dem Parkplatz die Reifen aufpumpen kann.
Den Strecke auf der Straße fuhren wir extrem vorsichtig und langsam, weil unsere Reifen ja immer noch sehr leer waren. Nach dem Aufpumpen der Reifen machten wir eine Pause im gekühlten McDonalds, wo wir uns einen Kaffee gönnten und uns von den Erlebnissen des Tages erholten. Wir hatten ca. eine Stunde versucht, die Engländer rauszubekommen und kamen während der Zeit natürlich nicht auf die Idee uns einzucremen oder einen Hut aufzuziehen. Dementsprechend haben wir jetzt einen Sonnenbrand und unser Kopf war etwas überhitzt. Wir waren sehr froh, doch noch an den Strand gefahren zu sein, da das Fahren dort wieder sehr viel Spaß gemacht hat . Außerdem haben wir beschlossen, Fritz nicht zu waschen, da wir dieses mal nicht durch Salzwasser gefahren sind und deswegen nicht viel Sand und Salz ans Auto gekommen sind.
Man könnte jetzt meinen das wären genug Erlebnisse für einen Tag und der Meinung waren wir eigentlich auch, aber wir wollten nicht noch eine Nacht viel Geld bezahlen und somit mussten wir weiter.
Damit wir nicht nocheinmal zurück fahren müssen blieb uns nichts anderes übrig als jetzt noch nach Newcastle zu fahren und uns die Stadt anzusehen.
Auf dem Weg zum Nobbys Head Beach und dem dortigen Leuchtturm sahen wir viele Frachtschiffe und Industrieanlagen, denn von Newcastle wird der Großteil der in Australien produzierten Kohle verschifft.
Nach dem Leuchtturm sahen wir uns noch die City Council Ocean Baths an. Leider hatten wir nicht mehr genug Zeit, um dort schwimmen zu gehen. Zum Abschluss wollten wir uns das Fort Scratchley ansehen, welches auf einer Klippe über dem Hafeneingang steht, aber das hat leider nur bis 16.00 Uhr offen...
Beim Verlassen der Stadt sahen wir noch einige schöne Häuser aus Backstein und aus der Pionierzeit.
Zum Schlafen fuhren wir in den Watagans NP, wo wir die Nacht über kostenlos stehen konnten.
Aufbruch: | 15.09.2016 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 11.05.2017 |
Thailand
Australien