Weltreise 2006 von Anke und Lars

20.04.06 N 15Grad 00'43.4" E 74Grad 01'10.0" Temp: 34 Grad

Bereits am unserem zweiten Tag in Mumbai ist klar, diese Stadt ist zu laut, schmutzig, chaotisch. Wir planen die Weiterreise nach Goa. Am Bahnhof angekommen suchen wir den Schalter fuer die Tourist Quota Tickets, oftmals die einzige Moeglichkeit auf die Schnelle ein Zugticker zu bekommen. Ein freudlicher Inder klaert uns ueber die indischen Reisemoeglichkeiten auf. Letztlich ueberzeugt er uns mit dem Uebernachtbus zu fahren. Diese Fahrt wird 950Rs/P kosten, dafuer sind wir aber als verwoehnte Europaer nicht dem Chaos in den Zuegen ausgesetzt. Sicher ist diese Verbindung auch guenstiger zu bekommen, wir wollten ersteinmal raus aus der Grosssstadt.
Die letzten zwei angebrochenen Tage verbringen wir damit durch die Stadtteile Colaba und Fort zu tingeln. Ueberall sind zahlreiche Kleinhaendler die ihre Waren an den Mann, vorzueglich Touristen zu bringen versuchen. Trotz besseren Wissens kann Anke wieder nicht davon lassen den bettelnden Kindern ein paar Muffins zuzustecken (die sind halt sooo niedlich). Nur dumm, dass der zweite Knabe seinen Kumpels bescheid gibt, dass es hier was zu holen ist. Ploetzlich hingen vier weitere hungrige Maeuler an ihrer Tuete, welche allerdings ausgeschoepft war. Wir ueberliessen sie ihnen und machten uns schnell aus dem Staub, bevor sie den Irrtum bemerken.
Selbstbewusst, mit der ganzen Erfahrung von zwei Tagen Indien, stuerzen wir uns mit unseren Rucksaecken auf die Strasse und stoppen ein Taxi. Keine grosse Kunst, ist hier doch mindestens jedes zweite Auto ein Taxi. Wir handeln den Fahrpreis aus und los geht es zum CST (Bahnhof). Dort erwartet uns ein Mitarbeiter der uns quer durch die Stadt, mitten ueber die stark befahrenen Kreuzungen zum warteneden Bus begleitet. Dem hupenden Autos entronnen teilt er mir freudestrahlend und mit etwas Stolz mit, dass gerade ein unterirdischer Weg auf dieser Strecke gebaut wird, um Unfaelle zu vermeiden.
Der Bus faehrt puenktlich los und ist wie versprochen, in einem fuer indische Verhaeltnisse sehr gutem Zustand. Nach drei Stunden quaelender Fahrt durch Mumbai, erreichen wir die Grenzen der Stadt. Hier endet die Fahrt bei angebrochener Dunkelheit auch vorerst. Ein Getriebeschaden haelt uns eine Weile auf, wird aber noch an der Strasse behoben. Nach etwa 18 Stunden erreichen wir Margao, Endstation fuer den Bus. Jetzt ist klar, die vermeintlichen zugesagten 12 Stunden Fahrt haetten wir auch ohne Reparaturstopp nie im Leben erreicht. Nur ein kleiner Tipp am Rande, solltet ihr auch mal in den Genuss einer solchen Busfahrt kommen, setzt euch zwischen die Achsen. Wir lagen ganz hinten und flogen bei jeder dritten Kurve bis einen halben Meter hoch.

In Margao stuerzen sich gleich wieder etliche Taxifahrer auf uns. Ich hatte nicht damit mit gerechnet, dass die einen selbst die 40 km lange Strecke bis nach Palolem fahren wuerden. Den ersten wimmeln wir ab, der ist uns zu teuer. Bei dem Tuk-Tuk werden wir dann doch schwach und fahren fuer 400Rs bis direkt an den Strand.
In Palolem das mittlerweile gewohnte Bild. Wir werden wieder von zahlreichen Indern angesprochen: looking for a hotel/beach hut? Unser Limit fuer diese Woche soll 200Rs/Huette sein. Einer zeigt uns seine Huetten auf Phaehlen,direkt am Strand mit Meeresblick, fuer 150Rs die Nacht willigen wir ein. Anschliessend koennen wir die erste Nacht in voelliger Ruhe gut durchschlafen.