Chile und Patagonien - Wohin der Wind uns weht

Reisezeit: Dezember 2006 - Februar 2007  |  von Reinhard & Christina Vogt

Parque National Torres del Paine: Tage 8 - 11: Grey - Puerto Natales

Vom Refugio Grey bis zum Campamento Italiano

Diese Nacht war trocken gewesen! Ja, tatsächlich trocken. Nach vier Regennächten konnten wir das selbst kaum glauben! Und da noch dazu beständig ein Lüftchen vom Gletschersee her geweht hatte, hatten wir noch nicht mal mehr Kondenswasser im Zelt. Aber es war schon wieder einmal so verdächtig windstill! Das konnte eigentlich nichts Gutes bezüglich des Wetters bedeuten. Also beeilten wir uns beim Packen um noch vor dem Regen, den wir erwarteten loszukommen. Eigentlich hatten wir uns schon auf eine Panoramawanderung oberhalb des Seeufers gefreut. Aber da wir leider mit unserer persönlichen Wetterprognose Recht hatten wurde daraus nichts. Denn schon bald fing es tatsächlich an zu tröpfeln. Auch als die Tropfen mehr wurden hofften wir noch weiter, dass es doch wieder aufhören würde. Das riskierten wir eine gute halbe Stunde, aber oben auf einem Kamm mussten wir uns dann endgültig geschlagen geben und unser Regenzeug überziehen. Allerdings war es da leider schon zu spät, denn wir waren mittlerweile nasser geworden als uns lieb war. Wir machten jetzt Tempo, um so schnell wie möglich das Refugio Pehoé zu erreichen. Denn wir wussten: dort gibt es einen Aufenthaltsraum - perfekt also, um sich vom Regen zu erholen.

Aber auch unser "Tempo" kam uns ziemlich lächerlich vor als so ein paar Hardcore-Chilenen, die schätzungsweise als Träger oder Führer arbeiten, mit Rucksäcken doppelt so hoch wie unsere (schien uns) in einem Affenzahn an uns vorbeiliefen oder vielmehr joggten. Unglaublich!

Na ja, aber nach gut 3 Stunden waren auch wir da, marschierten schnurstracks in den Raum und packten unser übliches Mittagessen aus: genau abgezählte trockene Vollkorncracker, eine schmale Scheibe Salami, ein paar Tropfen Karamelcreme und ein bischen Studentenfutter. Das reicht schon an einem normalen Wandertag gerade mal so aus, dass einem nicht gleich wieder der Magen knurrt. Aber zum Aufmuntern an einem Regentag brauchten wir nun definitiv was anderes. Also zog Reinhard zum Minimarkt des Refugios und kam mit einem kalorienstarken Erdnusscreme-Kakao-Riegel - Mantecol genannt - zurück. Schon beim ersten Stückchen, das wir uns genüsslich einverleibten, gingen unsere Mundwinkel nach oben!

Aber da in dem Aufenthaltsraum kein Ofen stand und wir nass waren, wurde uns nun so langsam kalt. Dagegen hilft entweder weiterlaufen oder sich umziehen. Und da ein Ende des Regens nicht in Sicht war, zogen wir uns erst einmal um und warteten weiter auf Wetterbesserung. In der Zwischenzeit waren auch Ruben und Monika eingetroffen, die sich genauso wie wir vom Regen erholen wollten. So beschlossen wir vier, es uns in der Wartezeit noch weiter gut gehen zu lassen. Und da in unserem "Wartesaal" eine Küche mit Gas für alle zur Verfügung stand, luden uns die beiden Schweizer zu Reis mit Pesto ein. Wir lieferten dann noch Tee mit Rum dazu, was uns allen immens beim weiteren Aufwärmen half.

Mittagessen mit Ruben & Monika (das sind die zwei Schatten im Hintergrund)

Mittagessen mit Ruben & Monika (das sind die zwei Schatten im Hintergrund)

Irgendwann fiel dann der Regen nicht mehr kerzengerade vom Himmel sondern schräg, denn es ging mittlerweile etwas Wind. Und bei unserer Interpretation von Wind als gutes Wetterzeichen keimte eine erste leise Hoffnung in uns auf. Denn unser Tagesziel war ja doch eigentlich das Campamento Italiano gewesen. Und tatsächlich, es hörte auf zu regnen. Aber wir warteten noch. Schliesslich weiss man ja nie welche Wetterkapriolen Patagonien noch zu bieten hat. Doch wenig später entdeckten wir dann die ersten blauen Lücken am Himmel und da kehrte die Wanderlust in uns zurück. Schnell packten wir unser Zeug ein und machten uns abmarschbereit.

Bevor wir jedoch losliefen, mussten wir noch ein paar Sachen organisieren. Denn jetzt war klar, dass wir in zwei Tagen den Park verlassen würden. Und damit konnten wir nun auch unseren Wunschrückweg buchen: Mit dem Boot über den Río Serrano und den Seno Últimal Esperanza (Fjord der letzten Hoffnung) wieder nach Puerto Natales zurück anstatt mit dem gleichen Bus wie auf dem Hinweg. Tja und dann brauchten wir ja auch wieder ein Zimmer bei Paulette. Beides regelten wir von der Rezeption des Refugios aus und entschieden uns dort auch gleich noch für eine dritte Buchung: Das Silvester-Buffet in eben diesem Refugio. Denn schliesslich würden wir tags darauf sowieso wieder hier sein. Und uns zum Jahresschluss etwas zu gönnen hielten wir für eine hervorragende Idee.

Nachdem das alles geregelt war nahmen wir die restlichen angekündigten 2,5 Stunden in Angriff. Mittlerweile hatte sich die Sonne auch endgültig durchgesetzt, so dass nur noch die aufgeweichten Wege, tiefen Pfützen und schlammige Rutschbahnen an den Regen erinnerten. Das war zwar unangenehm zu laufen, weil wir häufig kleine Umwege machen mussten oder im Matsch ausrutschten. Aber dafür kamen wir nun doch noch zu unserer Panoramawanderung. Denn kaum waren wir auf den ersten Hügel gestiegen kam auch schon die zweite grosse Attraktion des Nationalparks in unser Blickfeld: Die Cuernos (oder auf deutsch: Hörner)

Die beeindruckenden Granithörner im Torres del Paine

Die beeindruckenden Granithörner im Torres del Paine

Bei solch einem Anblick glaubt doch wirklich keiner, dass es eine Stunde zuvor tatsächlich noch wie aus Eimern gegossen hat, oder?

Da wir uns an dem Panorama kaum sattsehen konnten verlangsamte sich unser Schritt etwas. Dennoch waren wir bereits nach 2 Stunden im Camp angekommen. Da das wie hier meistens üblich auch wieder im Wald lag, mussten wir uns erst einmal einen passenden Platz für unser Tunnelzelt suchen. Und das ist mit einer so luxuriösen Unterkunft wie wir sie haben gar nicht so einfach. Zumal diese ganzen Plätze hier auf Kuppelzelte mit kleiner Stellfläche ausgelegt sind. Aber wir waren ja mittlerweile schon Spezialisten im Platz finden, so dass dies auch wieder relativ problemlos funktionierte. Lustig war, dass sich in unserer Nähe ein Engländer niederlies, der aus Angst vor weiterem Regen einen "Burggraben" um sein Zelt zog. Das Ding war aber so unnütz wie ein Kropf, denn

1. Es regnete nicht noch einmal und
2. Es hätte sowieso nichts geholfen, da es nur eine 5cm tiefe mit dem Stock im Boden gezogene Furche war.

Na ja, so braucht halt jeder seinen Zeitvertreib und seine Freundin bewunderte ihn ob seiner Professionalität. Wir jedenfalls hatten Spass!

Den restlichen Abend spulten wir routiniert runter, erledigten alles und machten es uns bald im Zelt bequem. Denn draussen war es wieder einmal kalt. An Schlaf war vorerst allerdings nicht zu denken. Denn dieser Zeltplatz - wie bisher alle anderen kostenfreien auch - war von Israelis überschwemmt. Zu deren üblicher Campingausrüstung gehört mindestens ein Kassettenrecorder, der lauthals aufgedreht wird. Möglicherweise um Gebietsansprüche geltend zu machen? ) Ja, und wenn du ansonsten nur Vogelgezwitscher, Wind- und Wasserrauschen um dich rum hast hält dich so eine Quäke vom Pennen ab.

Vom Campamento Italiano zum Refugio Pehoé

Heute stand unsere einzige Wanderung nur mit Tagesgepäck (von dem Gletscher mal abgesehen) auf dem Plan. Wir wollten in das Valle Francés (französisches Tal) reinlaufen, um das Panorama oberhalb des Campamento Britanico zu geniessen. Dann wieder zurück in den Taleingang zu unserem Camp, Zelt abschlagen und mit vollem Gepäck weiter zum Refugio Pehoé. Die Laufzeit durch das Tal war mit insgesamt 3 Stunden angegeben. Aber da wir ja nur mit leichtestem Gepäck unterwegs waren und noch dazu herrliches patagonisches Sommerwetter (etwa 12ºC plus, nur leichter Wind und fast keine Wolken), erreichten wir den Aussichtspunkt schon nach gut 2 Stunden. Allerdings liegt dieser Mirador wie man hier sagt, nicht ganz im Talschluss sondern ca. 30 Min. vorher. Die Aussichten hier reichten uns trotzdem völlig aus:

Auf dem Weg zurück passierte uns dann unser erster echter Unfall. Wir mussten wie auf dem Hinweg einen kleinen Fluss vor einem Wasserfall überqueren. Das funktionierte - wie das hier so oft ist - durch Hüpfen von Stein zu Stein. Und da musst du natürlich immer den richtigen weg finden. Das gelang Christina, die voranging, dieses Mal leider nicht. Denn der Stein auf den sie trat kippte, daraufhin rutschte ihr Wanderstock weg und Christina landete zielsicher in dem tiefsten Loch, das der Bach zu bieten hatte.

Der verhängnisvolle "reisende" Fluss

Der verhängnisvolle "reisende" Fluss

Ihre komplette rechte Körperhälfte verschwand im Wasser. Sie zappelte wie ein auf dem Rücken liegender Maikäfer (nach ja, am 9. Wandertag würde Mistkäfer vielleicht besser passen ), um so schnell wie möglich wieder aus den "Fluten" rauszukommen. Das gelang ihr zwar nach ein paar Sekunden, aber nass war sie allemal. Und bei dem Aufschlag ihres Knies auf einem Stein war ihr die Haut aufgeplatzt. Und es gab noch mehr schlechte Nachrichten. Denn auf der rechten Schulter hatte sie den Fotoapparat nur in einem Plastikbeutel verstaut hängen gehabt. Und die Kamera war jetzt völlig nass und damit wohl auch unbrauchbar. Aber immerhin war Christina offensichtlich von schlimmeren Verletzungen verschont geblieben.

Das Laufen ging auch noch halbswegs. So humpelten wir um die Wette weiter bergab ins Camp Italiano, dass glücklicherweise aber schon recht nah war. Dort angekommen erholten wir uns erst einmal von dem Schrecken, legten Christina wieder trocken und kümmerten uns in der Mittagspause, die wir hier einlegten, um die Wundversorgung. Es würde wohl nur ein hässlicher blauer Fleck werden, der einige Zeit beim Laufen stört und schmerzt.

Emotional nachhaltiger wirkte da schon der angenommene Verlust der vielen Bilder, die wir gemacht hatten. Aber was den Daten und der Kamera tatsächlich passiert war, würden wir erst in Puerto Natales klären können.

Nun ja, wir schlugen erst einmal unser Zelt ab und machten uns auf den Weg zu unserem Silvesterdinner, das wir uns jetzt erst recht verdient hatten. Aber wir mussten unsere Regensachen ganz nach oben packen. Denn in der Zwischenzeit hatte es sich wieder zugezogen. Wir liefen auch nicht lange, da streiften wir den Regenkram auch schon über, dieses Mal aber rechtzeitig. So stapften wir ein wenig betröppelt (im doppelten Sinn) zum Lago Pehoé. Dort angekommen konnten wir unser Zelt aber wenigstens fast im Trockenen aufbauen. Was wir erst später bemerkten war die schlechte Platzwahl, die wir getroffen hatten. Wir standen mitten im angestammten Laufweg einer chilenischen Familie. Und die hatten keine Lust den Weg zwei Meter weiter links zu nutzen - nein, sie MUSSTEN unbedingt für den Rest des Tages über unsere Abspannleinen stolpern. Aber auch diesen Härtetest bestand unser Zelt. (Ätsch!)

Nach unserer Silvesterwanderung machten wir uns mit einer heissen Dusche und den bescheidenen Mitteln, die uns zur Verfügung standen, gesellschaftsfähig. Glücklicherweise hatten wir jeder noch eine zweite bisher ungetragene Notfallmontur (wenn man mal nass wird) dabei. Das war auch wichtig, denn im Laufe des heutigen Tages waren einige seifig riechende Tagesausflügler naserümpfend und mit der Hand wedelnd an uns vorbeigelaufen. Ein Puma hätte uns in dieser Phase mit Sicherheit nicht versucht zu überfallen, eher zu begatten. )

Auf jeden Fall fielen wir während des Buffets nicht weiter negativ auf. Und das Dinner war ein Fest für uns! Nach 9 Tagen mit Trockennahrung und genau abgezählten meist fleischlosen Rationen gab es hier Salat, Früchte, diverse Fleischsorten, Pasteten, Lachs und Beilagen satt. Und wir mussten es uns nur holen, nicht machen. HERRLICH!

Unser Jahr klang dann zwar bilderlos in der Bar der Hütte aus, aber deswegen nicht schlechter. Ein Pisco Sour versüsste uns den Start in das Jahr 2007.

Vom Refugio Pehoé zum Río Serrano

Würden wir diesem Tag eine emotionale Überschrift geben müssen, dann wäre es wohl so etwas wie "Der Tag der Schmerzen" geworden. Denn heute taten uns beiden die Knie weh und bei den Anblicken, die wir auf dem Weg vom See zur Parkadministration hatten, tat uns der Verlust unserer Kamera um so mehr im Herzen weh. Zunächst war es ja noch ganz in Ordnung. Wir liefen am Lago Pehoé los, da lagen die Cuernos sowie das Bergmassiv soweit wir es sehen konnten in den Wolken. Ausserdem lag das Massiv uns im Rücken, so dass wir relativ leicht Abschied nehmen konnten.

Der Weg führte uns heute wieder über die weiten Hügel der patagonischen Pampa in Richtung Südosten weg aus den Bergen. Wir waren froh in diese Richtung gehen zu können. Denn so hatten wir den starken Wind, der hier wieder wehte, wenigstens im Rücken. Und der Wind blies uns aus dem Park raus. Unser Eindruck war sogar: Der Torres del Paine will uns loswerden - 10 Tage sind ja schliesslich auch genug.

Auch wenn es sich um Rückenwind handelte: Wir waren froh als wir in unserer Mittagspause am Ufer des Flusses Grey (Ausfluss des gleichnamigen See, der wiederum vom entsprechenden Gletscher gespeist wird) in einer 3-seitigen Schutzhütte von diesem Gebläse ausruhen durften. Übrigens trägt der Fluss seinen Namen zu Recht, denn sein Wasser ist tatsächlich Grau.

Nach dieser Pause begannen dann unsere seelischen Leiden. Denn ab hier querten wir quasi das gesamte Bergmassiv und zwischen den Hügeln eröffneten sich unfassbar beeindruckende Blicke auf diese Berge. Aber nicht nur auf einzelne, wie das bisher gewesen war. Nein, man hat das Bergmassiv in seiner Gänze vor sich liegen und kann die Cuernos sowie die Torres umrahmt von den weiteren Bergen in einem einzigen Panorama bewundern.

ganz so wolkenfrei haben wir es nicht gehabt, das Panorama (HIER zu finden)

ganz so wolkenfrei haben wir es nicht gehabt, das Panorama (HIER zu finden)

Jetzt wurden uns auch zum ersten Mal die Ausmasse unserer Wanderung bewusst. Denn hier bekamen wir eine Ahnung davon welchen Weg wir in den 10 Wandertagen zurückgelegt hatten. Insgesamt waren es - diesen Tag eingeschlossen - 140 km geworden!!!

Als wir dann an der Administration des Parks ankamen, hätten wir eigentlich noch 7 km auf einer Schotterstrasse bis zum Campingplatz am Río Serrano vor uns gehabt. Aber auf Schotter hatten wir nun wirklich gar keine Lust. Das läuft sich mit Gepäck - auch wenn das jetzt nur noch 14 - 17 Kilo waren - einfach besch...... Also fragten wir ein brasilianisches Pärchen, ob sie in die Richtung führen. Und wir landeten einen Volltreffer. Die zwei waren genau auf dem Weg dorthin und nahmen uns mit.

Auf dem Campingplatz selbst erwartete uns Luxus. Denn hier hatte jeder Zeltplatz einen eigenen Unterstand mit Licht und Strom (nicht das wir den hätten gebrauchen können - aber er war halt da) zur Verfügung. Die nächsten Bäder waren gerade mal 10 Meter weit weg und waren das Sauberste, was uns auf der Tour begegnete. Ausserdem waren fast keine anderen Camper da, so dass wir das auch noch als Privatbad bezeichnen konnten. Und: Der Platz liegt nur 200m von der Einstiegsstelle für das Boot am nächsten Morgen entfernt, was ihn zum perfekten Übernachtungsort machte.

Vom Río Serrano nach Puerto Natales

Heute waren Entspannung und Speed-Spass angesagt. Denn unser Rückweg führte uns mit Zodiac-Booten den Fluss Río Serrano hinunter, der selbst auch noch zum Park gehört und seine südliche Grenze bildet.

Um 9.00 Uhr ging es an der Landungsbrücke nahe des Campingplatzes los. Hier mussten wir uns in dicke grellorangefarbene Thermoanzüge einpacken. Wir sahen aus wie überdimensionale Michelinmännchen und fühlten uns auch so. Aber schon nach wenigen Minuten auf dem Zodiac waren wir froh diese Dinger anzuhaben. Denn der Fahrtwind, der uns zum Festhalten zwang, war so dermassen kalt, dass wir am Ende der Fahrt trotz Anzug durchgefroren waren. Die Fahrt selbst war ein Riesenspass. Der Kapitän tat uns den Gefallen mit vollem Tempo Steilkurven zu fahren, was uns ein breites Grinsen ins Gesicht trieb. Er querte nur so zum Spass immer mal wieder die Fahrspur des zweiten Bootes. Dann hüpften wir über die kleinen Wellen, so dass sich unsere Hintern wie Flummis anfühlten.

Nach einer kurzen Pause auf einer Estancia (Bauernhof auf südamerikanisch), auf der es dann ein gross angekündigtes Frühstück gab, das aus einer Tasse Kaffee und 2 Keksen bestand (Frühstück???), ging es weiter zum Parque National Bernardo O´Higgins. Hier durften wir uns eine Stunde aufhalten um zum Gletscher Serrano zu gehen. Aber nach den Gletschern, die wir bis hierher erlebt hatten, war dieses Ding dann doch eher witzlos für uns. Da brachten wir die Zeit schon lieber mit Menschenkino zu. Das war wirklich interessant. Denn in diesen Park kommen diverse Ausflugsboote mit dem entsprechenden Publikum. Das heisst hier wird Wert auf Aussehen und nicht auf Funktion gelegt. Da sieht man auch schon einmal die Damen in Stöckelschuechen den leicht steinigen Spazierweg entlangstolpern. Für die war das kurze Stück garantiert Hardcore-Trekking!!!

Eines dieser Ausflugsboote nutzten dann auch wir für den weiteren Rückweg über den Fjord Última Esperanza nach Puerto Natales. Auf halber Strecke stiegen wir noch an einer weiteren Estancia aus. Hier gab es in der trauten Ruhe von 200 Ausflüglern ein Asado (= Grillfest), bei dem üblicherweise ganze Tiere am Spiess zubereitet, in mundgerechte Stücke zerlegt und dann in kohlebefeuerten Warmhaltepfannen - ergänzt um Würste und Kartoffeln - am Tisch serviert werden. Das war schon lecker, obwohl uns ein anderer Deutscher, der 6 Jahre in Argentinien gelebt hatte, versicherte das gehe noch viel besser. Nun ja, wir werden sehen, ob wir vielleicht dieses BESSER im Verlauf unserer weiteren Reise noch erleben.

Die Weiterfahrt über den Fjord lieferte uns noch diverse landschaftliche Leckerbissen, bevor wir am späten Nachmittag wieder am Hafen von Puerto Natales waren. Dort erwartete uns auch schon Paulette, die uns nach den Anstrengungen der letzten Tage zur Belohnung ihr grösstes Zimmer bzw. Bett reserviert hatte.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
10 Wochen Chile intensiv erleben ist der Plan. Und auf viel mehr möchten wir uns auch gar nicht festlegen. Termindruck hat man sonst ja schon genug! Wir wollen zu Fuss, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und wenn möglich auch mit dem Kanu Land und Leute kennen lernen. Besonders gespannt sind wir auf: - den Torres del Paine Circuito, u. a. - die Osterinsel - das Seengebiet - Weihnachten im Sommer Tipps von Chile-Bewanderten und anderen sind herzlich willkommen!!!
Details:
Aufbruch: 01.12.2006
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 09.02.2007
Reiseziele: Chile
Spanien
Deutschland
Argentinien
Der Autor