Chile und Patagonien - Wohin der Wind uns weht
La Araucanía: Pucón
Die Australier - Shirley und Ken -, mit denen wir gemeinsam im Bus zurückgefahren waren, hatten uns das Hospedaje Wohlenberg empfohlen. In dem übernachteten sie selbst und auch für uns gab es noch ein kleines Zimmer mit Stockbett für umgerechnet 18 Euro pro Nacht. Bad und Küche teilten wir uns mit den Aussis, mit denen wir uns wirklich prima verstanden. So tauschten wir bis abends spät noch Trekking-Geschichten aus, wobei unser Beitrag nur klein waren. Denn Shirley und Ken haben uns einfach 30 Jahre Trekkingerfahrung voraus!
Für den nächsten Tag hatte uns der "Herbergsvater" Erik ein asado (= Grillen auf chilenisch) vorgeschlagen. Wir alle nahmen das natürlich dankend an, worauf Erik freudestrahlend davonzog, um im Nachbarort Villarica ganze Bauchseiten zu besorgen. Nicht minder glücklich stand er dann am nächsten Abend hinter dem Grill und überredete uns zu einem Steakburger nach dem anderen.
Übrigens: Eriks Grossvater kam aus Deutschland nach Chile und Erik selbst pflegt seine deutschen Wurzeln. So tragen seine Kinder deutsche Namen, nämlich Elisabeth, Jochen und Helmut Hans. Ausserdem drückt Erik bei Fussballweltmeisterschaften die Daumen für Deutschland - natürlich nur, wenn Chile nicht mit dabei ist!
Und Erik kümmert sich absolut rührig um seine Gäste. So nannte er uns für die Besteigung des Vulkans Villarica einen sehr erfahrenen Führer und meldete uns auch gleich für den nächsten Tag bei ihm an.
Besteigungsversuche des Vulkans Villarica
Noch am Abend gingen wir daher zu Claudio, dem Bergführer rüber. Er betreibt direkt die Herberge nebenan und ist der einzige mit der Lizenz, den Vulkan Villarica schon morgens um 5.00 Uhr zu besteigen. So würden den Sonnenaufgang von dort oben erleben können. Claudio stattete uns also abends noch mit der Ausrüstung (Steigeisen, Gamaschen, Helm, Handschuhe und wasserdichte Hose) aus, so dass wir unsere nicht würden strapazieren müssen.
Am nächsten Morgen - nach einer kurzen Nacht, weil wir wieder mit Shirley und Ken gequatscht hatten, sassen wir Punkt 5 im Bus. Der sollte uns bis zum eigentlichen Einstiegspunkt zum Vulkan bringen. Aber als wir auf dem Weg nach oben aus dem Nebel herausfuhren, sahen wir schon, dass der Berg in den Wolken lag. Und für eine Besteigung kann man die nicht gebrauchen. Da wird es zu gefährlich. Also drehten wir um und es war Essig mit unserer Vulkanbesteigung. Zumindest für diesen Tag.
Einen zweiten Versuch wollten wir noch abwarten und dem entsprechend behielten wir die Ausrüstung. Aber als wir abens zu Claudio kamen und er die Wetterprognose anschaute meinte er schon: "Wahrscheinlich wird es wieder nichts!" Denn es sollte Regen geben. Aber er wolle am Morgen nochmal nachschauen und würde uns dann um 4.15 Uhr wecken, falls es etwas würde. Leider wurde es aber nichts, denn der Himmel hatte sich noch weiter zugezogen.
Also entschieden wir uns vom Wind weiter in den Süden wehen zu lassen und nach Puerto Montt zu fahren. Das liegt in der Region Los Lagos.
Aber eines ist sicher: Falls wir irgendwann in ein paar Wochen nochmal in der Region La Araucanía sein sollten versuchen wir es auf jeden Fall noch einmal!
Aufbruch: | 01.12.2006 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 09.02.2007 |
Spanien
Deutschland
Argentinien