Chile und Patagonien - Wohin der Wind uns weht
Puerto Natales
Hier in Puerto Natales war nicht so wahnsinnig viel zu erleben. Dennoch verbrachten wir hier zwei weitere Tage. Denn nach den 11 Tagen des Torres del Paine hatten wir, unsere Ausrüstung und unsere Klamotten doch so einiges an Pflege nötig. Und genau damit verbrachten wir auch den Tag nach unserer Rückkehr. Völlig unspektakulär also. Aber es war schön mal wieder in einem Bett zu schlafen, morgens einfach liegen zu bleiben, zu frühstücken, zu lesen und einfach nur den Erinnerungen an unsere bisher längste Tour nachzuhängen.
Diese Erinnerungen brachten natürlich auch Christina´s Unfall wieder ins Gedächtnis zurück. Um überhaupt eine Chance auf ein Wiederherstellen von Daten und Kamera zu haben stellen wir das Ding erst einmal vor die Heizung. So konnte das Wasser am besten wieder aus dem Gerät selbst und auch der Optik, die total beschlagen war, verdampfen. Die SD-Karte mit den Fotos war augenscheinlich in Ordnung und so gingen wir in ein Internetcafé und baten den Betreiber die Daten auf CD´s zu brennen. Wir hatten tatsächlich Glück im Unglück. Denn unsere Bilder waren noch da!!!! Das Fallen der Steine von unseren Herzen muss man bis nach Deutschland gehört haben!
La cueva del milodón
Tags darauf machten wir uns auf den Weg uns eine der wenigen weiteren Attraktion anzuschauen: Die Mylodonhöhle (La cueva del milodón). Hier fand im Jahr 1896 der Deutsche Hermann Eberhard einige Stücke Fell eines bis dahin unbekannten Tieres, dem später der Name "Mylodon" gegeben wurde. Die Fundstücke selbst sind heute über verschiedene Museen in der ganzen Welt verteilt und man kann hier nur noch Repliken sowie die Höhle selbst besuchen.
Attraktionen wie diese Höhle möchte der Tourist an sich natürlich auch zumindest in Bild festhalten. Und da wir beide keine grossen Maler sind, mussten wir uns zunächst um unsere Kamera kümmern oder eine neue kaufen.
Aber wir dachten uns bevor wir das machen probieren wir die verunfallte erst einmal wieder fit zu kriegen. Das Ding war ja in fast mineralienloses Süsswasser gefallen. Noch dazu ist die Kamera ja rein digital und KEINE Spiegelreflex, was die Gefahr mechanischer Schäden reduzierte. Aber wir hatten Wasser in die Kamera und vor allen Dingen in das Objektiv bekommen. Und da blieb uns nur eine Handlungsalternative übrig: Trockenlegen. Damit hatten wir so gut es eben ging schon auf dem Trek angefangen. Und jetzt bei Paulette gab es noch dazu Gasheizung, Wind und Sonne als unterstützende Elemente. Anfangs hatten wir noch ganze Tropfen im Objektiv. Aber so nach und nach wurden die kleiner bis dann "nur" noch Nebel auf der Linse war. Und glücklicherweise verschwand auch der. Offen war bis dahin noch die Frage ob die Elektronik etwas abbekommen hatte und ob irgendwelche Schwebeteilchen vielleicht doch noch in dem Linsensystem waren.
Um das herauszufinden blieb uns ja nur ein Test übrig. Und den machten wir dann mit klopfendem Herzen in der Mylodonhöhle.
Wir waren völlig fasziniert. Diese Kamera hat wirklich einen Tauchgang zumindest bis dato (toi, toi, toi: Wir klopfen besser auf Holz!) überlebt. Wir waren völlig von den Socken und noch einmal unfassbar erleichtert. Das führt uns logischerweise dazu diesen Fotoapparat allerwärmstens zu empfehlen. Es handelt sich um die Panasonic Lumix DMC-FZ30 bzw. den Nachfolger DMC-FZ50.
Da wurden wir auch gleich übermütig und machten noch ein weiteres Bild von der Plastiknachbildung des Mylodon wie es sich die Archäologen vorstellen.
Mittlerweile waren wir auch wieder soweit, dass wir die Nase in den Wind stecken und schnuppern konnten, welche Reiseluft denn gerade weht. Wir hatten noch immer Nordwind, sprich: Der Wind sollte uns weiterhin nach Süden wehen. Als nächstes Ziel hatten wir Punta Arenas auserkoren. Und für diese gerade einmal 3stündige Busfahrt holten wir uns dann für den kommenden Tag die Tickets.
Aufbruch: | 01.12.2006 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 09.02.2007 |
Spanien
Deutschland
Argentinien