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Mit dem Nachtzug fahren wir noch am gleichen Tag nach Beenden der Uyunitour nach Oruro, der Hochburg des lateinamerikanischen Karnevals. Frühmorgens um 7.00 kommen wir in Oruro an, stellen unsere Rucksäcke am Busterminal ein und stürzen uns ins Getümmel. Heute Samstag ist der wichtigste Tag des ganzen rund 2 Wochen dauernden Karnevals und die Bolivianer feiern diesen mit einem farbenfrohen Umzug.
Obwohl es noch früh am morgen ist, ist die ganze Stadt schon auf den Beinen, denn der Umzug hat bereits um 6.00 begonnen - und wird noch bis am nächsten Tag um 4.00 andauern! Entlang der ganzen 5km langen Route sind 12-stöckige Tribünen aufgestellt und es wird fleissig um die besten Plätze gefeilscht. Wir lassen uns erst mal durch die Massen treiben, so gegen 11.00 schnappen wir uns dann auch 2 Plätze, die Tribünen sind bereits brechend voll. So sitzen wir dann den ganzen Tag auf unseren Holzplätzen zwischen klatschenden und essenden bolivianischen Familien und geniessen das Spektakel. Es wurde uns nicht zu viel versprochen: Der Karnevals-Umzug ist absolut atemberaubend, die verschiedenen Gruppen tanzen in farbenfrohen Kostümen an uns vorbei. Hinter jeder Gruppe kommt eine Art "Guggenmusik", die den Rythmus für die jeweilige Gruppe vorgibt. Die Kostüme der Gruppen sind ganz unterschiedlich: Einge beschränken sich auf die lokalen Trachten, wieder andere tragen grosse und einschüchternde Masken. Der Rythmus der Guggenmusiken ist total ansteckend, die ganze Tribüne klatscht, tanzt und singt mit, auch das Wetter spielt einmal mehr mit.

Karneval in Bolivien bedeutet aber nicht nur Umzug und gute Stimmung; dazu gehören auch Wasser- und Schaumsprayschlachten. Vor allem Kinder und Touristen sind beliebte Ziele. Wir sind zwar vorgewarnt und haben eine Regenpelerine von einem der zahlreichen Strassenverkäufer erstanden, aber die hilft nicht viel und schon bald sind wir mit Wasser und Schaum vollgespritzt. Wir nehmen es aber wie alle anderen mit Humor, die Sonne trocknet uns schnell wieder.

Die Stimmung ist absolut einzigartig und wir lassen uns einfach treiben. Der Tag geht viel zu schnell vorbei und schon bald müssen wir los, um noch unseren Bus nach La Paz zu erwischen.

Es ist echt nicht einfach, den Karneval in Worte zu fassen, wir lassen hier besser die Bilder sprechen: