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China: Tongli
Die Kanalstadt Tongli liegt gut 80 km von Shanghai entfernt in der Naehe des Grossen Kanals und besteht mindestens seit dem 9. Jahrhundert.
Auf ins Abenteuer, denn wir wollen mit dem oeffentlichen Bus nach Tongli fahren. Bis wir die richtige Abfahrtsstelle gefunden haben, dauerts Ewigkeiten, alle Chinesen, die wir fragen, zeigen irgendwie in eine andere Richtung. Endlich finden wir den Schalter zum Ticket loesen. Es faehrt kein direkter Bus mehr nach Tongli, wir koennen aber einen Bus nehmen, der an Tongli vorbeifaehrt. in Chinesisch kritzelt die freundliche Angestellte aufs Ticket, dass wir in Tongli aussteigen wollen - den Zettel sollen wir dem Busfahrer unter die Nase halten... Optimistisch machen wir uns auf in Richtung Bus, erneut werden wir freundlich empfangen und nach 1,5 Stunden Busfahrt erreichen wir - oh Wunder - Tongli.
Die Altstadt besteht aus vielen kleinen Gaesschen, die Haeuser sind alle weiss mit dunklen Daechern, ueberall haengt Waesche zum Trocknen, ein Gewirr aus Kanaelen und Bruecken durchzieht das Stadtchen. Die Sonne scheint, der Fruehling ist ueberall sichtbar. Ziellos streifen wir durch die Gassen und lassen uns von der gemuetlichen Stimmung treiben. Wir besichtigen drei alte Herrenhaeuser aus der Ming- und Qing-Dynastie mit ihren fast japanisch anmutenden Gaerten. Die eine Residenzen bestehen aus bis zu 50 Hallen, die sorgfaeltig restauriert wurden und mit Gemaelden und antikem Mobiliar eingerichtet wurden.
Wir lassen den Tag in Tonglis beruehmten Tuisi-Garten ausklingen. "Tuisi" bedeutet "Rueckzug zur Besinnung", denn das Gelaende diente frueher als Altersheim... Heute besteht der Garten aus vielen kleinen Pavillons, einem Teich, geformten Felsen und bluehenden Baeumen.
Fuer die Rueckfahrt erwartet uns eine neue Herausforderung: Es fahert kein Bus mehr von Tongli nach Shanghai, wir muessen mit dem Bus nach Suzhou und von dort mit dem Zug weiter. Suzhou erreichen wir schnell, rasch erspaehen wir am Bahnhof die Ticketschalter. Es scheint verschiedene Schalter fuer verschiedene Tickets zu geben, auf gut Glueck stellen wir uns in eine Schlange (uebrigens die erste und einzige Warteschlange, die wir in China sehen!). Wieder laeuft alles reibungslos und wir sind stolze Besitzer zweier Tickets nach Shanghai. Zugfahren in China ist wirklich ein Erlebnis. Bevor die Leute in den Zug einsteigen, warten alle in verschiedenen Wartehallen. Etwa 20 Minuten vor Zugabfahrt werden die Schleusen geoeffnet und das richtige Abfahrtsgleis bekannt gegeben. Wie die Irren sprinten und draenglen die Chinesen Ellbogen voraus in Richtung Zug, und das, obwohl alle einen reservierten Platz haben. Als sich das Chaos gelegt hat, spazieren wir in einer Seelenruhe zum Zug und setzen uns auf unsere Plaetze. Der Zug ist topmodern, in einer Reihe sitzen 5 Personen und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 205 km/h.
Muede vom ganzen Organisations-Marathon, aber total zufrieden kommen wir in Shanghai an. Es war ein toller Tag im bluehenden Fruehling, weit weg von der versmogten Stadt.
Zick-Zack-Bruecke im Tuisi-Garten zur Abschuettlung der boesen Geister, die einen verfolgen, aber nur geradeaus laufen koennen
Aufbruch: | 29.12.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 03.05.2009 |
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