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Brasilien: Marumbi Nationalpark - 24h Reise
Unser Reiseführer, das South American Handbook schwärmt von einer Zugfahrt von Curitiba nach Paranagua durch den Marumbi Nationalpark (UNESCO Weltkultur Erbe). Und so entscheiden wir uns, einen kleinen Abstecher nach Joinville, unserer nächsten Destination, zu machen.
Um 20.00 fährt der Bus in Foz de Iguazu ab. 10h Reisezeit sind mit dem heute etwas älteren Reisecar bis Curitiba vorgesehen. Unser Bus bleibt kurz nach verlassen der Stadt stehen. Die Werkzeugkiste wird ausgepackt und intensiv in den Motor hineingeleuchtet. Nach einer halben Stunde schliesst der Mechaniker seine Werkzeugkiste und schüttelt den Kopf - das weltweit gültige Zeichen, dass ein neuer Bus her muss. Mit einer Stunde Verspätung gehts mit dem neuen Bus weiter. Der Fahrer fräst wie ein Henker, er will die Stunde Verspätung offensichtlich wieder aufholen. Es rüttelt und schüttelt, schlafen ist schwierig geworden. Ein kurzer Rast um Mitternacht. Um 04.00 Uhr wird noch eine Kiste verladen. Mit 20 Minuten Verspätung kommen wir um 06.20 Uhr in Curitiba an.
Curitiba ist eine Hochhausstadt und moderne Metropole im Süden Brasiliens. Wir wollen aber gleich weiter nach Paranagua auf einer der eindrücklichsten Zugstrecken Südamerikas. Es fährt ein Zug pro Tag, jeweils um 08.00 Uhr. Wir kaufen Tickets und Frühstücken.
Es erwartet uns ein Eisenbahnwagen voller hochnervöser Brasilianer mit Kindern, welche über die Sitzbänke klettern und vor Aufregung wie wild an Ort hüpfen. Wir sind immer noch ein bisschen müde von der holprigen Busralley. Als Krönung stellt sich der Moderator unseres Wagen per Mikrophon vor. Er wird uns die dreieinhalb Stunden dauernde Fahrt nach Morretes fast ohne Punkt und Komma "unterhalten". Zuerst fragt er, wo alle aus unserem Wagen herkommen. Fussballstimmung schon vor der Abfahrt. Leider spricht er nur portugiesisch. Der Sera Verde tuckert nun mit max. 20- 30km/h. Wir verlassen Curitiba. Von hier bis an die Küste / Paranagua (100km) erstreckt sich der Marumbi Nationalpark. Der Park ist voller Bananenbäumen, Laubbäumen, Palmen und Orchideen. In diesem Park wohnen vor allem Affen, Schlangen und Vögel wie die berühmten Tucane. Nach einer grünen Ebene fahren wir an einem See vorbei. Zu sehen ist allerdings nur wenig, zu dicht ist der Dschungel. Nach dem Dschungel gehts durch zwei Tunnels. Animiert wird das Licht ausgeschaltet ...uuuhhh... Da Curitiba auf 1000 müM liegt, gehts zum Teil mächtig runter. 25% Gefälle beeindrucken auch uns. Wind und Wetter haben die Sandsteinfelsen der Strecke entlang geformt. Eine Brasilianerin gibt per Mikrophon Kochrezepte durch, dann wird ein Kind über Viedospiele interviewt. Wir verstehen mit unserm Spanisch zum Glück aber nur einige Brocken. Das erste Viadukt, die ganze Gruppe lehnt auf einer Seite aus dem Fenster. Hoffentlich kippen wir nicht. Noch ein Tunnel ...uuuhhh... Urwaldkinder winken.
Der Zug fährt heute nur bis Morretes. Wir haben zwei Stunden Zeit, das schönste Kolonialdorf zu sehen.
Nach 1,5 Stunden Busfahrt sind wir in Paranagua. Dort erfahren wir, dass es nach Joinville nur Bummlerbusse gibt. Die vierstündige Fahrt ist landschaftlich wunderschön, wären wir nicht schon bald 24 Stunden unterwegs. Irgendwann steigen alle aus. Der Bus wird auf eine Fähre verladen. Wo liegt blos Joinville?? Vorbei an Reissfeldern wird die Landschaft immer grüner. Nach 100 Stops und mit einer Stunde Verspätung sind wir in Joinville.
Die Werkzeugkiste wurde soeben geschlossen
Selva nach Curitiba
Der Zug Serra Verde
Regenwald soweit das Auge reicht
Pico Marumbi
Morretes
Auf dem Weg nach Joinville
Reissfelder - es wird immer grüner...
Aufbruch: | 29.12.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 03.05.2009 |
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