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Reisezeit: Dezember 2008 - Mai 2009  |  von Claudia Treichler

Brasilien: Rio de Janeiro

Mit dem Nachtbus fahren wir von Joinville über Curitiba nach Rio. Mit einem Stadtbus müssen wir nun Richtung Copacabana. Die richtige Abfahrtsstelle am riesigen Busterminal finden wir schnell, aber wo müssen wir später aussteigen? Denn die Busse halten hier nur, wenn die Fahrgäste dies auch anmelden. Wir fragen einen wartenden Brasilianer. Dieser involviert zwei weitere Damen und prompt muss die eine an die selbe Strasse wie wir, wir haben wieder Glück! Wir fahren 50 Minuten durch Häuserschluchten, ab und zu sieht man das Meer. Dann kommt das Zeichen der Dame an den Chauffeur und uns. Der Bus hält und wir sind da.

Als erstes zieht es uns an die Copacabana, was für ein Beach! Es ist Montag Nachmittag und tausende Kinder tummeln sich im Meer.

Mit der Copacabana hat Rio bestimmt einen der eindrücklichsten Stadtbeaches überhaupt. Sie ist 4km lang, sehr breit und dahinter findet sich auf einem schmalen Stück Land eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt. 62´000 Einwohner pro Quadratkilometer oder 250´000 Einwohner total. Dahinter erheben sich steile, schier unbebaubare Felsen. Hochhäuser ohne Ende. Der Strand ist nachts beleuchtet, es wird jedoch davon abgeraten den Sand bei Dunkelheit zu betreten.

Apropos Rio by Night, die erste Nacht verbringen wir auf der Toilette. Die Pizza am Mittag war wohl nicht ganz ofenfrisch. Um wengistens noch ein wenig Schlaf zu finden, müssen Ohrenstöpsel montiert werden. Alle drei Sekunden klopft es aus der Klimaanlage, ob sie läuft oder nicht. "Pinga Pinga" meint der Portier, was soviel heisst wie "Tropf Tropf". Das sei im ganzen 14 stöckigen Hotel so, die Klimaanlage des oberen Zimmers tropft auf die untere, usw.... Ausser bei den Frontzimmern, da gäbe es kleine Balkone auf jedem Stock. Am nächsten Morgen wechseln wir wie schon in Buenos Aires das Zimmer.

Etwas angenoggt von der strengen Nacht gönnen wir uns am nächsten Tag die Aussicht vom Zuckerhut. Brasilianer sagen, Gott schuf die Welt in 6 Tagen. Am siebten widmete er sich Rio de Janeiro. Mit Blick vom Zuckerhut kann dies absolut bestätigt werden. Beaches, Berge, Klippen, Felsen, Wälder und das Meer. Die Hochhäuser wurden ausschliesslich in die Ebenen gezwickt, wogegen sich die Favelas die steilen Felsen hoch fressen, wo möglich. Die Bucht, wo heute Rio de Janeiro ist, wurde an am 1. Januar 1502 entdeckt. Der portugiesische Seefahrer dachte, dass die überraus grosse Bucht eine Flussmündung sei, und taufte den Ort "Fluss des Januar - Rio de Janeiro".

Die Gondel bringt uns auf den Morro da Urca (220m). Mit einer zweiten Sektion geht es auf den Granithut Pao de Acucar. Die Ausblicke sind gigantisch. Man sieht alles, die Copacabana, die City, den Flughafen und die landenden Flugzeuge, den Cristo, das Meer und viele andere Orte, deren Namen wir leider nicht kennen. Von oben ist die Bucht zu überblicken, die wirkliche Grösse kann aber nur erahnt werden.

Der Cristo Redentor auf dem Corcovado

Der Cristo Redentor auf dem Corcovado

Der Zuckerhut gehört zu den Wahrzeichen von Rio. In und auf der Seilbahn auf den 396m hohen Zuckerhut hangelten im Film Moonraker schon James Bond und “Beisser” herum. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde dabei die Talstation zerstört :O)

Der Zuckerhut gehört zu den Wahrzeichen von Rio. In und auf der Seilbahn auf den 396m hohen Zuckerhut hangelten im Film Moonraker schon James Bond und “Beisser” herum. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde dabei die Talstation zerstört :O)

Oben links ist die Copacabana zu sehen

Oben links ist die Copacabana zu sehen

Die City mit Flughafen

Die City mit Flughafen

Die nächsten zwei Tage bleibt der Himmel grau. Die Wolken hängen tief, zum Teil schüttet es wie aus Kübeln. Leider, leider bleibt auch der 38m hohe Christus auf dem 710m hohen Corcovado bis zu unserer Abreise verhüllt. Ein Besuch wäre eine Fahrt in die Wolken.

Die "Nossa Senhora de Candelaria" steht in der Mitte einer mehrspurigen Strasse

Die "Nossa Senhora de Candelaria" steht in der Mitte einer mehrspurigen Strasse

Times Square?

Times Square?

Die City mit der modernen Kathedrale in der Mitte (Pyramide)

Die City mit der modernen Kathedrale in der Mitte (Pyramide)

Dafür fahren wir mit einer alten, knatternden Bahn ins Viertel Santa Teresa, die coolste Ecke in Rio. Die Fahrt ist abenteuerlich, da der Triebwagen aus 1896 immer wieder stecken bleibt. Mal geht der Gang nicht rein, dann kriecht der Fahrer wieder wegen etwas anderm unter den Wagen. Auch springen Leute auf und halten sich an den Seiten fest. Alle haben Spass, es wird geklatscht wenn sich die Bahn wieder bewegt. Die Geschwindigkeit kann in den Kurven nicht gedrosselt werden.

Das Bild erinnert an Lissabon, wo auch die ersten Kolonialisten herkamen.

Das Bild erinnert an Lissabon, wo auch die ersten Kolonialisten herkamen.

Unsere Filmkamera hat den Schneesturm beim Fitz Roy nicht ganz verkraftet. Wasser ist in die Optik eingedrungen und es haben sich Pilze gebildet, welche nun auf den Fotos immer deutlicher als Flecken sichtbar werden. Wir haben seit Buenos Aires leider niemanden gefunden, der uns die Optik in nützlicher Zeit ausbauen und reinigen kann. Jänu, mit gewissen Verlusten muss man rechnen und so muss eine zweite Kamera her.

© Claudia Treichler, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
18 Wochen Urlaub und den Duft der weiten Welt schnuppern
Details:
Aufbruch: 29.12.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 03.05.2009
Reiseziele: Argentinien
Brasilien
Chile
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
China
Indonesien
Der Autor
 
Claudia Treichler berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.