On the Road again - Weltreise Volume 2

Reisezeit: Februar 2011 - Februar 2012  |  von Robert und S.

USA & Kanada: Begegnungen mit US-Einwanderungsbehörden

Eigentlich haben wir in Nordamerika nicht sehr viel im Voraus geplant gehabt. Das einzige was sicher war, war dass wir in den knapp 4 Monaten am nordamerikanischen Kontinent jeweils ungefähr gleich viel Zeit in Kanada und den USA verbringen wollten und am 17.10. von Dallas in Richtung Cancun ausreisen wollten...so weit der Plan. Doch wir haben die Rechnung leider ohne den amerikanischen Einwanderungswirten gemacht...

Unser 90-Tages Visum, welches wir bei unserer Einreise in die USA auf Hawaii erhalten haben, läuft am 20.09. ab. Daher wollten wir uns - nachdem wir mehr als 3 Wochen in Kanada verbracht hatten - am 30.07. bei unserer erneuten Einreise in die USA in Sault St. Marie einen neuen 90-Tages Stempel in unseren Pass geben lassen, der dann jedenfalls bis zum 17.10. gültig gewesen wäre...soweit der Plan.

Die Umsetzung desselben war jedoch nicht nur nicht erfolgreich sondern unsere Begegnung mit den amerikanischen Homeland Security Behörden war wirklich sehr unangenehm. Zunächst hat uns der Beamte am Autoschalter (namens Sliger) gesagt, dass er uns keinen neuen Stempel geben kann und uns zu einer "Secondary Inspection" an seinen Kollegen (namens Figler) übergeben. Bei dieser wurde zunächst einmal in unserer Abwesenheit unser Auto gefilzt und anschließend wurden wir sehr sehr rüde über unsere Reisepläne "befragt". Außerdem haben sie sich alle unsere Dokumente (Führerscheine, Flugtickets etc) äußerst detailliert angesehen. Im Anschluss daran wurde uns so gut wie ohne jegliche Begründung ein neuer Stempel verwehrt...Wir wurden dort wirklich wie Verbrecher behandelt und haben uns sehr unwohl gefühlt. Pseudobegründung war, dass ich mich angeblich ununterbrochen in den USA aufhalten würde (was natürlich absoluter Blödsinn ist) und "mein Pass so viele Stempel hat, dass ich ja nie daheim sei"...eine sehr professionelle "Begründung"...

Im Anschluss an diese unerfreuliche Begegnung haben wir das österreichische Konsulat eingeschaltet, das uns allerdings leider überhaupt nicht weiterhelfen hat können. Auch ein Besuch bei der Einwanderungsbehörde in Minneapolis war erfolglos. Das schlimme an der Sache ist, dass es offenbar keine eindeutigen Regelungen in unserem Fall gibt und das alles einzig und allein im Ermessen des jeweiligen Einwanderungsbeamten liegt, ob man jetzt einen neuen Stempel bekommt oder nicht...russisches Roulette mit amerikanischen Officers sozusagen...

Das ganze ist umso ärgerlicher, als dass wenn es auch nur irgendwo einen Hinweis gegeben hätte, dass das mit dem neuen Stempel ein Problem werden könnte - wovon niemand hätte ausgehen können, weil wir noch im Dezember bei unserer Karibikkreuzfahrt sogar binnen 10 Tagen 2 amerikanische Einreisestempel mit jeweils 90-Tages Visum bekommen hatten -, wir uns in Wien problemlos um ein 6-Monats Visum hätten kümmern können...ein Zug, der jetzt natürlich abgefahren ist...

Auf Grund der Aussichtslosigkeit der Situation (und weil wir dann auch nicht noch mehr Zeit und Kraft mit dem ganzen Mist vergeuden wollten) haben wir uns dazu entschlossen, noch einen einzigen weiteren Versuch an einer Landgrenze zu starten. Wäre dieser nicht erfolgreich gewesen, hätten wir alles umgebucht und die USA tatsächlich am 20.09. verlassen.

Der 2. und letzte Versuch fand am 11.08. an der Grenze nahe des Glacier National Parks zwischen Alberta und Montana statt. Zunächst lief es ab wie beim letzten Mal und der Beamte machte keine Anstalten uns einen neuen Stempel zu geben. Als wir dann schon wieder die Pässe in Händen hielten, habe ich ihm gesagt, dass wir einen neuen Stempel brauchen... Dann mussten wir ins Gebäude hinein und dem dortigen Beamten (namens Bikos) noch einmal unsere gesamte Story erzählen... Nach einem kurzen Check in seinem Computer haben wir 2 Einreiseformulare bekommen und gegen Zahlung von 12 Dollar haben wir dann auch unseren neuen Stempel bekommen... Ende gut alles gut!!!

Zu erwähnen ist noch, dass Mr Bikos überhaupt nicht verstanden hat wieso die Herren Figler und Sliger uns den Stempel das letzte Mal verwehrt hatten..."They should have stamped you the last time you crossed the border" waren seine Worte...

Es ist eigentlich eine Schande, dass man hier in den USA bei der Einreise wirklich reiner Willkür ausgesetzt ist und es keine klaren Regeln gibt oder die Beamten diese Regeln einfach nicht kennen...

Langer Rede kurzer Sinn: 2 Wochen Ärger umsonst, viel Zeit mit vorsorglichem umplanen verplempert und jetzt doch stolzer Besitzer einer "grünen Einreisekarte I-94" mit Gültigkeit bis 09.11.2011!

Unser "erfolgreiches" Grenzgebäude in Montana

Unser "erfolgreiches" Grenzgebäude in Montana

© Robert und S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Knapp 3 Jahre nach dem Ende unserer ersten großen Reise gönnen wir uns nun erneut eine Auszeit vom geregelten Leben! Bei unserer zweiten Weltreise wollen wir uns innerhalb eines Jahres auf die 3 Kontinente Australien, Nordamerika und Südamerika konzentrieren. Auf vielfachen Wunsch unserer treuen Leser werden wir auch diesmal unsere Erlebnisse möglichst aktuell an dieser Stelle veröffentlichen - somit wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen und uns viele Gästebucheinträge von euch!
Details:
Aufbruch: Februar 2011
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Februar 2012
Reiseziele: Hongkong
Neuseeland
Australien
Vereinigte Staaten
Kanada
Mexiko
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Spanien
Portugal
Österreich
Der Autor
 
Robert und S. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.