On the Road again - Weltreise Volume 2
Highlights & Hard Facts zum Abschluss
03.05.2012
Wo fängt man an, wenn man ein Jahr resümieren will in dem man mehr gesehen und erlebt hat als der Durchschnittsbürger in seinem ganzen Leben? Wie kann man Highlights definieren, wenn die ganze Reise ein einziges Highlight war? Wie kann man dem Leser einen Eindruck vermitteln was uns das letzte Jahr gegeben und bedeutet hat? Hier ein Versuch:
Wir sind in Neuseeland mit Delfinen geschwommen, haben ganz alleine die einsamsten Stellen des australischen Outbacks durchquert, haben nahezu alle Weinregionen Ozeaniens unsicher gemacht, kennen uns in Weltstädten wie Melbourne oder Sydney mittlerweile fast so gut aus wie die Einheimischen, haben den Luxus von Waikiki und die schlichte Schönheit von Hawaii erlebt, hatten einen perfekten Roadtrip durch Nordamerika bei dem wir Bären, Elche, Moose und unzähliges anderes Getier aus nächster Nähe bewundern durften, haben in einer Suite mit Blick auf den Strip von Las Vegas residiert, sind durch die schönsten Städte Ecuadors flaniert, haben in Machu Picchu den sagenumwobenen Wayna Picchu erklommen, haben uns in La Paz die Todesstraße hinunter gestürzt, haben in Bolivien Salz- und andere Wüsten auf 5.000 Metern Seehöhe durchquert und haben schließlich das Dolce Vita bei Steaks und Wein in Argentinien genossen.
Wir haben allerdings auch das Horrorerdbeben von Christchurch er- und überlebt, hatten Glück, dass das Erdbeben in Japan Richtung Neuseeland nur einen Minitsunami produziert hat, sind in Mexiko von einem Hurricane überrollt worden und hatten in Nordamerika mit mehreren Hitzewellen und einem Unwetter zu kämpfen. Es waren allerdings nicht nur die Naturgewalten, die uns überdurchschnittlich zu schaffen gemacht haben, sondern wir mussten auch viele organisatorische Hürden meistern und waren dabei auch einige Male nahe am Verzweifeln...
Man darf nicht glauben, dass eine einjährige Weltreise gleichbedeutend mit 365 Tagen Sonnenschein, immerwährender Harmonie und grenzenloser Entspannung ist. Ganz im Gegenteil: Oft ist es anstrengend, oft klappt nicht alles nach Plan und oft muss man improvisieren. Aber gerade das macht den Reiz einer solchen Reise im Vergleich zu einem normalen Urlaub aus... Man lebt wirklich ein Jahr in der Ferne und ist andauernd auf Achse. Mit der Routine von unserer ersten Reise konnten wir diese zweite Reise allerdings viel mehr genießen als die erste. Unser Pace war diesmal um einiges langsamer weswegen uns immer genug Zeit zum genießen, reflektieren und erholen blieb. Außerdem sind wir viel offener für Neues gewesen und haben sehr viele neue und unbekannte Sachen ausprobiert, um die wir vor 4 Jahren noch einen großen Bogen gemacht hätten. Wir sind nach einem Jahr auch bei weitem nicht so ausgelaugt wie wir nach 7,5 Monaten nach unserer ersten Reise waren. Wir sind mit der Aufgabe gewachsen und haben im Endeffekt alle Probleme mit Bravour gemeistert... Und last but not least sind wir uns nicht allzu sehr auf die Nerven gegangen - keine Selbstverständlichkeit, wenn man ein Jahr lang 24 Stunden pro Tag aufeinander pickt...
Was waren also einige der sogenannten "Highlights"? Hier eine Aufzählung in chronologischer Reihenfolge, weil wir beim besten Willen keine Wertung abgeben können und wollen:
1. Ausblick auf Queenstown, die Remarkables und den Lake Wakatipu vom Aussichtspunkt der Skyline Gondola in Queenstown, Neuseeland
2. Schwimmen mit Delfinen in der Bay of Islands, Neuseeland
3. Weintour per pedes durch das McLaren Vale, Southern Australia
4. Offroad fahren durch das australische Outback, inbesondere am Tanami Track, der Zufahrt zu den Bungle Bungles und im Millstream Chichester National Park
5. Sonnenuntergang und Vollmondaufgang an den Ngumban Cliffs mit Steaks und Bier (Kimberley, Western Australia)
6. Ausspannen in unserem coolen Appartement im 14. Stock in Sydney, Australien
7. Tolle Natur auf Big Island und amerikanisches Südseefeeling am Waikiki Beach auf Oahu genießen (Hawaii, USA)
8. Die Gischt der Niagara Falls auf der Haut spüren (Kanada)
9. Büffel, Pronghorns, Elche und viele andere Tiere in den frühen Morgenstunden im Custer State Park beobachten (South Dakota, USA)
10. Walken im sensationellen Bergpanorama des Glacier National Parks, Montana, USA
11. Frühstücken wie Gott in Frankreich in Carols B&B, Kelowna, Kanada
12. Den mächtigen Mount Rainier im gleichnamigen National Park (Washington, USA) sowie die unzähligen Geysire im Yellowstone National Park (Wyoming, USA) bewundern
13. Abhängen in unserer Suite 1801 im Tropicana Las Vegas mit herrlichem Blick auf den Strip
14. Die Landschaft genießen auf unserer privaten Radtour auf der Ruta a las Cascadas in Banos, Ecuador
15. Sich treiben lassen in den pulsierenden Städten Quito und Cuenca, Ecuador
16. Den Wayna Picchu in Machu Picchu besteigen und von oben die verlorene Inkastadt bestaunen (Peru)
17. Die Isla del Sol im Titicaca See von Nord nach Süd durchwandern und danach an den Klippen ein Bier und die Fernsicht auf 4.000 Metern Seehöhe genießen (Bolivien)
18. Sich am Mountainbike von 4.700 Metern Seehöhe bis auf 1.185 Meter die Todesstraße hinunter stürzen (La Paz, Bolivien)
19. Surreale Landschaften in der und um die Salar de Uyuni bewundern (Bolivien)
20. Das traumhafte Berg- und Seenpanorama um Bariloche genießen sowie die besten Steaks Argentiniens in der Boliche de Alberto schlemmen (Bariloche, Argentinien)
21. Sich auf die Spur der alten Tempelritter in der Christusritterburg von Tomar begeben (Portugal)
Nach dieser Liste an Highlights - die sich natürlich beliebig verlängern ließe - jetzt auch noch ein paar Hard Facts:
Der nördlichste Punkt unserer Reise war Helsinki, Finnland (Wenn man diesen kurzen Stopover nicht mitzählt, war es der Athabasca Glacier in Kanada). In Neuseeland waren wir am Südlichsten (Dunedin) und am Östlichsten (Napier). Schließlich war Pearl Harbor, Hawaii, der westlichste Punkt unserer Reise.
Mit folgenden Verkehrsmitteln haben wir folgende Distanzen zurück gelegt:
* Flugzeug (21 Flüge): 63.183 km
* Wohnmobil: 21.240 km (davon 6.843 km in Neuseeland und 14.397 km in Australien)
* Auto: 25.838 km (davon 546 km auf Hawaii, 22.621 km in den USA und Kanada sowie 2.671 km in Spanien und Portugal)
* Zug: ca 405 km
* Bus: ca 5.935 km
* Schiff: ca 1.000 km
* Touren: ca 990 km
Insgesamt haben wir somit ca 118.591 km zurück gelegt. Das sind 2,96 Erdumrundungen auf Äquatorhöhe...eine ganze Menge
Davon sind wir 47.078 km selbst gefahren - immerhin 1,17 Erdumrundungen! Dabei haben wir 4.243,61 Liter Benzin bzw Diesel verbraucht. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 9,01 Liter pro 100 km - das ist ein sehr guter Schnitt, wenn man bedenkt mit was für großen Fahrzeugen wir unterwegs waren! Am Billigsten war das Benzin in Fort Worth, Texas (EUR 0,591 pro Liter) und am Teuersten in Yuendumu, Northern Territory (EUR 1,697 pro Liter).
Während des Jahres haben wir in 109 verschiedenen Betten geschlafen und außerdem 10 Nächte in Flugzeugen (5), Bussen (3) und auf Fähren (2) verbracht.
In 360 Tagen haben wir es auf 609 Kreditkartentransaktionen und 19 Bargeldbehebungen gebracht. Unsere Rechnungen mussten wir in nur 11 verschiedenen Währungen bezahlen, obwohl wir insgesamt 13 Länder bereist haben.
Wollte man unsere Reise mit wenigen Worten zusammenfassen, kann man die Worte aus John Farnhams "That´s Freedom" hernehmen: "From the mountain to the valley, from the ocean to the alley, from the highway to the river, one emotion to deliver. One heart, one way, one love to share but not to chain - that´s freedom!" Wir haben Freiheit erlebt und genossen, Freiheit fernab von den Zwängen unserer schnelllebigen Welt daheim. Freiheit immer das zu tun worauf wir gerade Lust haben ohne über die Auswirkungen unserer Handlungen nachdenken zu müssen. Wir waren an einigen der schönsten Orte, die unser Planet zu bieten hat und haben dies alles durchaus mit einer gewissen Demut genossen, weil wir überhaupt zu den Glücklichen gehören dürfen, die die Möglichkeit und den Mut zu einer solchen Reise haben.
Daher wiederholen wir zum Abschluss unseres Reiseberichts unsere Worte von vor knapp 4 Jahren: Jeder, der die Chance hat eine solche Reise zu machen, sollte es tun. Es gibt keine bessere Lebensschule als eine Weltreise. Es gehört mit Sicherheit Mut dazu für eine so lange Zeit von gewohnten Lebensweisen "auszusteigen" aber wir können euch garantieren, dass man es mit Sicherheit bis zum Ende seines Lebens nicht bereuen wird! In diesem Sinne war dies auch für uns ganz sicher nicht die letzte größere Reise und die Zukunft wird zeigen wohin es uns das nächste Mal verschlagen wird...wir freuen uns jetzt schon darauf, wenn es wieder heißt: Rucksäcke packen und ab geht die Post...!
Vielen Dank euch allen fürs virtuelle Mitreisen und bis zum nächsten Mal!
Alles Liebe,
Sabina und Robert
Aufbruch: | Februar 2011 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Februar 2012 |
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