Unser Traum - 1 Jahr Canada / USA / Mexiko
Florida/Golfküste
Es ist Dienstag, der 07.04. und wir fahren vom Baccaneer State Park immer an der Küste entlang über Dauphin-Island (08.04.) bis nach Pensacola Beach/Florida. Sie ist die zweitälteste Stad Floridas und Stützpunkt der Marineflieger.
Die recht tiefe und geschützte Pensacola Bay ist der größte und beste Naturhafen Floridas.
Uns wurde empfohlen, die Flugschau der Blue Angels, einer Kunstfliegerstaffel anzuschauen. Leider kommen wir einen Tag zu spät. Dafür besichtigen wir den Leuchtturm und das kleine Museum auf dem Gelände.
Da Siegmund keinen festen Schuh anhat, muss er aufgrund der Sicherheitsbestimmungen die 177 Stufen (Gitterrost) zum Leuchtturm barfuß hinaufsteigen. Das ist schon eine besondere Fußmassage.
Aber es ist absolut einen lohnenswerter Aufstieg.
Die nächsten Stationen unserer Tour sind Henderson Beach State Park mit seinem schneeweißen Sandstrand, St. Josephs Peninsula S.P. (ein eher naturbelassener Park) und der Manatee Springs State Park. Hier gibt es warme, glasklare Quellen (72 °F), wohin es die Seekühe in den kühleren Wintermonaten zieht. Leider ist das Wasser jetzt überall warm und sie sind abgewandert. Stabile Holzstege führen durch das teilweise auch sumpfige Gelände und wir können Wasserschlangen beobachten. Der Naturpool mit den warmen Quellen ist auch als Badestelle ausgewiesen. Aber nachdem mir ein Besucher erzählt hat, er hätte gerade eine armdicke Schlange am Ufer gesehen, fällt für mich das Bad aus. Siegmund ist da mutiger und sieht auch prompt am Grund Schlangen.
Alle State Parks sind schön angelegt mit großzügigen Stellplätzen, Sanitäranlagen, manchmal auch Waschmaschinen und Trockner. Jeder Stellplatz hat eine Grillstelle, Holztisch und Bänke.
Aber in diesen Naturparks wird nicht gegen Mücken und sonstige Tierchen gesprüht wie es private Campingplätze machen und so reibt man sich öfter am Tag mit Mückenschutz ein. Man kommt sich manchmal vor wie die früheren Fliegenfängerstreifen, weil alles an einem klebt und man wundert sich, dass die Mücken überhaupt noch stechen können. Manchmal wünschen wir uns, es gäbe ein Tauchbad.
Im Simmons-County Park haben wir ein besonderes Erlebnis. Wir beobachten einen Angler, der im hüfthohen Wasser steht, als eine Dreiecksflosse schnell auf ihn zukommt. Alle rufen ein Hai und sind sehr erschrocken. Aber als das Tier auf Höhe des Anglers ist, dreht es wieder ab und als es wieder im tieferen Wasser schwimmt, sieht man den Rücken des Delphins – ein Glück.
Sanibel-Island erreichen wir am 13.04.. Diese Insel ist für ihre 30 km langen zauberhaften Strände bekannt und für das hohe Muschelvorkommen. An manchen Strandabschnitten sind alle mit Muschelsuchen beschäftigt. Wir auch.
Durch strenge Baugesetze wurde eine starke Überbauung verhindert und so prägen auch heute noch Palmen und Kasuarinen die Insellandschaft. Gepflegte Häuser stehen entlang der Straße in tropischen Gärten. Ein Drittel der Insel ist Naturschutzgebiet. Das Darling National Wildlife Refuge ist im Winter Ruheplatz zahlloser Zugvögel. Wir können Fischadler/Osprey, weiße Reiher, rosa Löffler und Ibisse beobachten. Alligatoren sehen wir nicht.
Auf dem Weg in die Everglades halten wir in Naples. Der Name geht auf einige neapolitanische Fischer zurück, die sich hier niedergelassen haben.
Naples ist ein Nobelbadeort mit ca. 20.000 Einwohnern. Die Altstadt hat noch viel von ihrem südlichen Charme bewahren können. Das Stadtbild prägen elegante Einkaufsstraßen mit ein- und zweistöckigen, pastellfarbenen Häusern aus den 20er Jahren.
Eine Attraktion ist der hölzerne, 300 m weit ins Meer hinausreichende Pier. Von hier aus beobachten wir Delphine und sogar einen Hai und natürlich Pelikane und Ospreys. Der Pier wird von vielen Anglern genutzt.
In den Everglades machen wir die obligatorische Airboattour und sehen einige der 1,5 Millionen Alligatoren, die es in Florida geben soll. Von den aggressiveren Salzwasserkrokodilen gibt es nur noch 1.500. Auf unserem sehr rustikalen, privaten Campingplatz huscht ein großer Alligator, der wohl im Schatten der Bank gelegen hat, keine 2 m vor uns ins Wasser.
Auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, dem J. Pennekamp State Park auf Key Largo, entdecken wir in den Flüssen neben der Straße immer wieder Alligatoren.
Als wir durch die Randgebiete von Miami fahren, sehen wir zu unserem Erstaunen einen Aldi-Markt. Hier kaufen wir deutsche Bratwurst und deutsches Brot – einfach lecker.
Wir fahren am 17.04. nach Key West, dem südlichsten Punkt der kontinentalen USA. Die Fahrt führt über den Overseas Highway mit seinen 42 Brücken und aufgeschütteten Dämmen.
In Key West gibt es keinen State Park und wir müssen auf einem privaten Campingplatz übernachten.
Florida ist schon teurer als die bisherigen Staaten, aber in Key West gibt es scheinbar noch einen Inselzuschlag. Für unseren Stellplatz (ohne Wasser und Strom) zahlen wir knapp 90 $ pro Nacht.
Aber dafür liegt er direkt am Wasser und die frische Seebrise ist bei den hohen Temperaturen, tagsüber 38 °C und nachts immer noch 30 °C sehr angenehm. Bei dieser Hitze und auch Schwüle wünsche ich mir so manches Mal eine Klimaanlage.
Am späten Nachmittag radeln wir durch die Altstadt mit ihren hellgestrichenen Holzhäusern aus dem 19. Jahrhundert. In der Duval-Street (sie verbindet den Atlantik mit dem Golf) und den reizvollen Seitenstraßen reihen sich Boutiquen, Galerien, Straßencafés und Restaurants aneinander.
Am Mallory Square finden wir einen schönen Eckplatz auf der Terrasse eines Restaurants, genießen unser Abendessen und schauen dem bunten Treiben (Akrobaten, Wahrsager, Feuerschlucker, Musiker usw.) auf dem Platz zu und beobachten den Sonnenuntergang. Dieses Schauspiel wird allabendlich von vielen hundert Leuten bewundert. In dem Augenblick, wo die Sonne untergeht, wird geklatscht.
Und weil es uns so gut gefallen hat, gehen wir am nächsten Abend noch einmal zum Mallory Square.
Dieses Mal bummeln wir den Boardwalk am Wasser und den vielen Booten entlang. Der Sonnenuntergang ist heute Abend wegen der Wolken nicht so schön und das Klatschen fällt aus.
Als wir wieder auf dem Parkplatz ankommen, finden wir ein Portemonnaie mit sämtlichen Papieren und vielen Kreditkarten (aber leider nur mit 60 $). Nachdem wir uns das Bild auf dem Ausweis angeschaut haben, sehen wir den Mann tatsächlich auf dem Parkgelände. Er ist einem Herzinfarkt nahe und stammelt immer nur „ God bless you“ als wir ihm seine Geldbörse wiedergeben.
In vielen Museen immer wieder solche Plakate, die an den japanischen Überfall auf Pearl Harbor erinnern
Irgendwie habe ich das Gefühl, das wir im Kreis gefahren sind.
Panama City,??? da waren wir doch vor drei Monaten
- Manatee Springs State Park -
Hier eine ca. 5 m tiefe Quelle. Beim Schnorcheln kann man einige Wasserschlangen beobachten, die sich auf dem Grund bewegen.
Angeblich alle hochgiftig.
Es ist komisch zu sehen, wie das Quellwasser aus dem Sand herauskommt.
Aufbruch: | 21.05.2013 |
Dauer: | 27 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
Kanada
Mexiko
Panama