Unser Traum - 1 Jahr Canada / USA / Mexiko
Philadelphia - Maryland
Auf der Fahrt nach Gettysburg verändert sich die Landschaft. Es wird hügeliger, und wir fahren durch grüne Wiesen, Laubwälder und bestellte Felder.
In Gettysburg fand die entscheidende Schlacht im 4jährigen amerikanischen Bürgerkrieg statt. Die Unionstruppen siegten hier im Sommer 1863. Es war die blutigste Schlacht des Bürgerkrieges mit über 51.000 Opfern.
Mit unserem Wohnmobil fahren wir den 24-Meilen-Rundkurs um das Schlachtfeld ab. Überall gibt es Denkmäler, Infotafeln und Originalkanonen.
Im Anschluss besuchen wir das Museum und das Cyclorama. Hier hat man die Schlacht sehr effektvoll dargestellt.
Auch dieses Museum wird von vielen Schulklassen besucht.
In Hanover im Codorus-State-Park verbringen wir den 30. Und 31. Mai. Es ist wieder schwülwarm geworden und bei dem nachfolgenden Gewitter mit heftigem Regen stellen wir fest, dass unser Dachfenster undicht ist. Siegmund versucht, es zu reparieren.
Auf der Weiterfahrt Richtung Philadalphia halten wir in Lancaster und machen zu Fuß eine kurze Stadtbesichtigung. Aber der Ort gefällt uns nicht so gut. Es gibt zwar schöne alte Häuser, aber die müssten restauriert werden. Auch die Straßen sind teilweise in sehr schlechtem Zustand und vieles wirkt ungepflegt.
Seit einigen Tagen vibriert das Lenkrad des Womos bei einer gewissen Geschwindigkeit, und so suchen wir einen Reifenhändler auf. Die Vorderreifen werden erneuert und das Fahrzeug läuft wieder rund. Der Chef erzählt uns, dass er im letzten Jahr eine sehr schöne Rhein-Kreuzfahrt gemacht hat. Deutschland gefällt ihm sehr gut.
Als wir die Werkstatt verlassen, gießt es in Strömen. Das Wetter macht mal wieder unsere Pläne zunichte. Statt per Rad geht es nun mit dem Wohnmobil durchs Amishland, vorbei an sauberen Bauernhöfen und gepflegten Feldern. Ab und zu kommt uns eine kleine schwarze Kutsche der Amish-People entgegen.
Die Amish-People sind eine konservative Gruppe der Mennoniten, die im 18. Jahrhundert aus dem Elsass nach Pennsylvania gezogen sind. In ihrer kompromisslosen Strenggläubigkeit halten sie sich weitgehend von den Errungenschaften der modernen Welt fern und bewahren einen Lebensstil, der im Einklang mit der Natur steht.
Im Amish-Land - die Kutschen haben eine eigene Fahrspur.
Leider regnet es stark, sodass wir nicht viel vom Land sehen.
Hier werden die großen Mähdrescher und Schlepper hergestellt, leider war eine Besichtigung nicht möglich.
Seit langer Zeit übernachten wir mal wieder auf einem Walmart-Parkplatz. Es regnet immer noch. Wie sich herausstellt war die Reparatur des Fensters nicht erfolgreich – es tropft ins Womo. Siegmund legt unsere Regencapes über das Dachfenster und es tropft nicht mehr.
Am 2. Juni kommen wir in Philadelphia an und finden in der Innenstadt einen guten Parkplatz, auf dem wir auch über Nacht stehen bleiben können.
Philadelphia hat eine entscheidende Bedeutung in der amerikanischen Geschichte. Hier wurde die Loslösung von der britischen Herrschaft vertraglich besiegelt, als am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung von den 13 abtrünnigen Kolonien unterschrieben wurde.
Unsere Besichtigungstour durch die Stadt brechen wir an diesem Tag wegen Starkregens ab.
Die Regencapes kommen erneut aufs Dachfenster.
Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne, und wir starten voller Tatendrang.
Zuerst wollen wir uns die Stadt von oben anschauen. Aber die Aussichtsterrasse der City Hall ist wegen Überflutung geschlossen. Weiter geht’s zur Liberty Bell, dem wohl meist verehrten Symbol der Freiheit in Amerika. Die Glocke wurde in England gegossen und läutete während der öffentlichen Verkündigung der Unabhängigkeitserklärung. Sie bekam bei den Beisetzungsfeierlichkeiten des Obersten Bundesrichters 1835 ihren endgültigen großen Sprung und läutet seitdem nicht mehr.
Unglaublich wie hoch aus Holz gebaut wird. Hinterher wird alles verkleidet mit Klinker und es sieht massiv aus.
In Philadelphia steht die größte Münzfabrik der Welt. Hier können 1 Million Münzen in einer halben Stunde hergestellt werden. Der Blick durch die dicken Glasscheiben in jene Räume, wo Geld „gemacht“ wird, ist schon interessant.
Wir besuchen das Grab von Benjamin Franklin, radeln durch das schmale Gässchen Elfreth’s Alley, weiter zum Hafen Penn’s Landing und wieder zurück nach Downtown.
In der Innenstadt steht im Stadtinneren „Alt und Neu“ nebeneinander. Es gibt supermoderne Wolkenkratzer aber auch noch alte Hochhäuser mit wunderbaren Fassaden. Die City Hall mit der Statue von William Penn auf der Spitze ist ein riesiger Komplex. Die eigentliche Gründung der Stadt geht auf ihn zurück.
Am späten Nachmittag verlassen wir die Stadt und übernachten kostenfrei auf dem Parkplatz eines Casinos. Beim Einsatz von 5 $ an einem Automaten gewinne ich doch tatsächlich 100 $.
Wir kommen Donnerstagmittag im Birch Grove Park in Northfield, Nähe Atlantik City, an. Siegmund dichtet gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen das Dachfenster mit Silikon ab.
Lt. Wetterbericht bleibt es die nächsten Tage regnerisch. Ab Sonntag, wenn wir in New York sind, soll aber wieder die Sonne scheinen – hoffentlich stimmt es.
Am Freitag statten wir der Spielerstadt Atlantik City einen kurzen Besuch ab. Sie gefällt uns nicht besonders. Wir übernachten im Turkey Swamp Monmouth S.P. Die Nähe New Yorks macht sich auch bei den Campinggebühren bemerkbar. Wir zahlen inzwischen 40 $ im State Park. Ein Holzbündel für das Lagerfeuer kostet 10 $.
Wieder eine Spielerstadt, 4 km Boardwalk am Atlantik, eine Bude neben der anderen, unterbrochen von Casinos
Von unserem nächsten Stopp im Cheesequake S.P. können wir schon das neue World Trade Center sowie das Empire State Building erkennen.
New York kündigt sich an, Blick von unserem letzten Campground im Wald, bevor es in die große Stadt geht.
Ganz im Hintergrund sieht man verschwommen das neue Word Trade Center
Aufbruch: | 21.05.2013 |
Dauer: | 27 Monate |
Heimkehr: | August 2015 |
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