Einmal um die ganze Welt, Teil II: Südamerika

Prost Neujahr!

30.12.2013
Natürlich kommen wir viel zu spät in Turbo an, somit sind alle Boote schon weg. Somit nisten wir uns für eine Nacht in einer abscheulichen Absteige ein, gehen noch etwas essen und bald schlafen, denn die laute fröhliche Musik geht uns heute ein wenig auf die Nerven.

31.12.2013
Ist es nicht verrückt, wie schnell die Zeit vergeht? Das Jahr ist schon wieder zu ende. Nun haben wir noch genau 4 Monate vor uns, bevor wir wieder zurück kehren, in unsere alte Heimat.
Schon in aller Herrgottsfrühe laufen wir zum Hafen. Hier ist es richtig interessant dem Trubel zuzuschauen. Die vielen Menschen schreien wild durcheinander. Dazwischen Hunde, Hühner, Eisverkäufer, Polizei und die Leute der Bootsgesellschaften, die versuchen, ein wenig Ordnung in dieses Chaos zu bringen.
Wir wissen noch nicht so recht, wo wir uns einreihen müssen und treffen auf "Wilson" mit seiner Freundin. Er kommt aus Medellin und möchte in Sabzurro ein wenig ausspannen. Er spricht gut englisch und ist sehr hilfsbereit, vor allem als die Seniora bei der Ticketkontrolle behauptet, wir hätten nicht bezahlt.
Irgendwann sitzen dann 30 Leute im Boot und bekommen Schwimmwesten ausgehändigt. Dann geht's los...und zwar im Eiltempo! Doch nach 10 Minuten ist die Fahrt zu ende, denn der Motor streikt. Wir fahren zurück nach Turbo und trinken unser erstes Bier schon mal aufs alte Jahr. Auch beim zweiten Anlauf nach Caburgana zu kommen streikt der Motor und alle Leute werden mitten auf dem Meer in ein anderes Boot verladen, man oh man, so spannend hatte ich mir Silvester nicht vorgestellt.
Nach zwei Stunden "Höllenfahrt" kommen wir in Caburgana an. Walter saß ganz hinten und ist klatschnass. Doch das Städtchen liegt wunderschön an einem Palmenstrand.

Ein junger Mann steht am Pier und bittet uns in sein Haus in einem Hinterhof. Naja, auch die Unterkunft hatte ich mir etwas anderes zum Jahreswechsel vorgestellt, doch mittlerweile ist es mir auch wurscht, wo wir schlafen. Auf jeden Fall ist der Preis viel zu hoch für das was wir geboten bekommen, Hauptsache wir bekommen kein Ungeziefer an den Hals. Ein nettes Haustier wohnt hier im Garten: "Linda" eine riesige Leguandame.
Also erst einmal Gepäck abladen, duschen und schauen wo wir den Abend verbringen.
Hübsch bunt ist es hier und auf unserem Weg durch das Städtchen lernen wir Wilson Nr. 2 kennen, er wohnt im Hostel "Marlin" und handelt uns den Zimmerpreis runter, damit wir morgen umziehen können. Er zeigt uns auch gute Kneipen und so laufen wir einmal hin und her und einmal quer durch den Ort und haben auch schon alles gesehen.
Suco, ein argentinischer Hippi schließt seine Schmuckbude am Strand und zieht mit uns durch die Gassen.
Am großen "Volksplatz" trinken wir unser (was weiß ich wievieltes) Bier, inmitten von vielen schwarzen Einheimischen, die sich alle fein heraus geputzt haben und sehr eigenartige Tanzbewegungen zu ihrer ohrenbetäubenden Musik vollziehen. Das schaut lustig aus doch so richtig wohl fühlen wir uns nicht. Alle meinen wir Gringos (Touristen) hätten jede Menge Geld. So kommt einer nach dem anderen und möchte etwas ausgegeben haben. Hier trennt sich schwarz von weiß und nicht anders herum.
Wir ziehen weiter und kommen an einer schnuggeligen Bar vorbei in der wir ein paar Leute treffen, die wir im Boot schon kennen gelernt haben. Mittlerweile ist es Mitternacht und alle fallen sich glücklich und betrunken in die Arme.
"Felize Anò", genau ein schönes und gutes neues Jahr an alle!
Suco kommt auf die Idee noch etwas Alkohol zu besorgen und Walter hat den Foto vergessen. Irgendwann treffen wir Wilson und seine Freunde und feiern noch bis in die Morgenstunden, doch so schön wie letztes Jahr war der Rutsch ins neue Jahr diesmal für mich nicht.

02.01.2014
Heute haben wir uns entschlossen durch den Dschungel nach Sapzurro zu wandern. Der Weg ist matschig, denn es regnet ja immer mal wieder nachts und vor allem am Vormittag. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze machen mir mächtig zu schaffen.
Sapzurro liegt in einer schönen Bucht und das Meer ist hier nicht ganz so stürmisch. Es wirkt sehr gemütlich und läd zum Verweilen ein. Hier essen wir leckeren Fisch, treffen Wilson vom Boot wieder und gehen in der Dämmerung wieder zurück. Auf dem Weg lernen wir noch Mariana und Miguel aus Bogota kennen, so wirkt der Weg nur halb so anstrengend.
Naja, auf der Wanderung haben wir uns entschlossen nicht über Panama weiter zu ziehen, sondern weiter über Venezuela nach Tobago und Grenada zu ziehen und sind gespannt darauf, was uns wohl noch alles erwartet.