Einmal um die ganze Welt, Teil II: Südamerika
Venezuela zur Zeit gar nicht fröhlich....
...ein bißchen wie auf Kuba, ob der Fahrer wohl zu faul war die Säcke einzuladen oder ob sie einfach nur die Klappen zuhalten...?
Alle raten davon ab, uns in Maracaibo aufzuhalten...
....doch haben es überlebt!
15.01.2014
Venezuela ist auf Grund seiner politischen Lage kein gutes Reiseziel, ja eigentlich zählt es noch vor Honduras, Nikaragua und Jamaika zu den gefährlichsten Ländern der Welt.
Doch wir sind ja nun schon 18 Monate unterwegs und etwas "abgebrüht". Also hinein ins Abenteuer!
Unsere positive, lustige Stimmung, die wir von Ecuador und Kolumbien mitbringen, geht jedoch gleich nach der Grenze fast flöten. Manche Menschen haben hier wirklich einen verbitterten Blick.
Uns kommt auch der Umrechnungskurs recht "spanisch" vor, kostet das Taxi wirklich nur 50 Cent und das Zimmer nur 3$? Das kann doch fast nicht sein...
Maracaibo, einst reichste Stadt Venezuelas auf Grund des großen Hafens und der Erdölförderungen in diesem Gebiet, erscheint uns auf den ersten Blick etwas verwahrlost. Aber wir kommen ja wieder einmal nachts an.
Nebenbei bemerkt:
Die Stadt liegt am westlichen Ufer einer 8 km breiten Meerenge, Canal de San Carlos, die den Maracaibosee im Süden mit dem nördlich gelegenen Golf von Venezuela und damit mit der Karibik verbindet. Diese Meerenge wird von der 9 Kilometer langen General-Rafael-Urdaneta-Brücke überquert. Im Norden der Stadt erstreckt sich die Guajira-Halbinsel, die zum größten Teil zum Nachbarland Kolumbien gehört.
Ein Großteil des venezolanischen Ölhandels wird über den Hafen Maracaibos abgewickelt.
Die Maracuchos sind sehr stolz auf ihre Stadt und ihre Kultur. Indianische Einflüsse sind überall greifbar. Die meisten Einwanderer kamen aus Spanien, besonders Andalusien, daneben aber auch aus Italien und Deutschland.
Ein Städt'chen zwischen Sanddünen....
16.01.2014
Nein, auch bei Tageslicht betrachtet, wird der Blick auf die Stadt es nicht besser.
Auf der Fahrt nach Coro bemerken wir, dass die Menschen Venezuelas wenig Bewusstsein für ihre Umwelt haben. Überall liegt massenweise Müll in der Landschaft und Plastikflaschen fliegen aus dem Busfenster. Das ärgert uns total. Nicht das dies in Kolumbien anders gewesen wäre, doch wenigstens waren da erste Ansätze für Ordnung da.
Die Posado "El Gallo" (Gästehaus) in der Altstadt Coro's entschädigt jedoch für alles. Hinter den unscheinbaren Mauern eines Kolonialstilhauses befindet sich ein riesiger Garten, herrlich gestaltet mit Kunst, Skulpturen und Voilairen mit kleinen Finken und Sittichen. Überall befinden sich Sitzecken, Liegen und Hängematten in gemütlichen Ecken. Gute Musik läuft im Hintergrund, Bücher gibt es auch in deutscher Sprache und Touren zum Sandborden samt Bords bieten die Besitzer auch an.
Das Hostel gehört (mal wieder) einem Franzosen. Er ist auch der Künstler und hat im Eingangsbereich seine Werkstatt. Kuscheliges Wohlfühlklima sozusagen, mit Küche, perfekt!
Ach, hier gefällt es mir so gut, hier können wir mal ein paar Tage ausspannen.....hahaha, grins, Ich muss über diesen Satz selbst lachen, weil ihr bestimmt denkt: "Was haben jetzt die für einen Mordsstress ?" Nein, das haben wir natürlich nicht, ich wollte sagen....Hier können wir mal wieder Wäsche waschen, ordentlich duschen und im Internet Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen.
So gehen wir erst einmal los, um uns wie immer, auf die Suche nach etwas Essbarem zu begeben. Aber was sollen wir kaufen? Die Regale im Supermarkt sind leer.... Es gibt nur das Notwendigste , aber keine Milch und kein Brot. Ok, Brot finden wir in einer Bäckerei. An einem anderem "Mercado" stehen die Menschen in langen Schlangen an, hier gibt es wahrscheinlich etwas nicht alltägliches. Ach du lieber Gott, das erinnert mich ja an längst vergangene DDR-Zeiten. Jetzt ist uns auch klar, warum hier die Fenster und Türen überall vergittert sind und zum Beispiel im Bottle Shop nur durch eine Luke bedient wird...nee, damit haben wir nicht gerechnet.
Klar wenn es nicht einmal das Notwendigste zu kaufen gibt und die Preise nicht mehr zu bezahlen sind, steigt automatisch der Frust und die Gewaltbereitschaft.
Wie gut es uns doch geht!!!
Wir kaufen noch etwas Obst und Gemüse bei einem Straßenjungen ab und bereiten somit ihm und uns eine kleine Freude.
Wenn wir so darüber nachdenken, haben wir schon seit über einem Jahr keine sichtbare Armut unter der Bevölkerung mehr erlebt, auch in Bolivien nicht.
Jedoch bei Venezuela hätten wir am wenigsten damit gerechnet, da es auf Grund der größten Erdölvorkommen zu den 3 reichsten Ländern Südamerikas zählt. Leider hat die einfache Bevölkerung nicht viel davon.
18.01.2014
Also der Umrechnungskurs von Dollar zu Bolivars macht uns noch ganz nervös, da wir nicht so richtig wissen, wie viel wir hier schon verbraten haben. Also offiziell bekommt man für einen US$ ca. 6,3 Bvs, doch der Schwarzmarkt gibt das 10-12fache her, nur darf man sich nicht erwischen lassen. Auf unserem Spaziergang durch die Stadt treffen wir auf einen ehrlichen Mann, bei dem wir etwas tauschen. Wer weiß, ob das Geld morgen überhaupt noch etwas wert ist?
Ach ja, Coro hat ein schnuckliges Altstadtviertel. Es kommt zwar nicht an alles bereits Gesehene heran, aber es wirkt gemütlich. Außerdem fühlen wir uns hier ein bisschen wie auf Kuba, denn viele alte Autos rollen über die Kopfsteingepflasterten Straßen.
Noch haben wir keine Meinung über Venezuelas, denn die Menschen heißen uns zum Teil auf der Straße herzlich willkommen, jedoch in den Geschäften werden wir fast immer unfreundlich bedient.
Nebenbei bemerkt:
Coro ist ein wichtiges Handelszentrum für die Region. Wirtschaftliche Bedeutung hat die Erdölindustrie.
Aufgrund ihrer zahlreichen Kirchen und Villen aus der Kolonialzeit, wie zum Beispiel das Arcaya-Haus und die Kathedrale (1528-1546), wurde die Altstadt Coros und der Hafen La Vela 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Durch schwere Stürme in den Jahren 2004/05 wurden in der Stadt zahlreiche Schäden angerichtet, auch an den historischen Bauwerken. Deshalb wurde Coro 2005 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen. Das Welterbekommittee hatte die Eintragung jedoch schon vorher erwogen, um der Vernachlässigung der Bauten und einer unregulierten Stadtentwicklung entgegenzuwirken. Besonders kritisiert wurde der Plan für eine neue Uferpromenade.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Médanos, d. h. Wanderdünen, die sich entlang des Isthmus erstrecken, der Coro mit der Halbinsel Paraguaná verbindet. Zu ihrem Schutz wurde 1974 der Médanos-Nationalpark eingerichtet.
Diese Sanddünen dienen als heutzutage als Spaßmacher für Touristen, vor allem zum Sandborden.
Aufbruch: | 01.10.2013 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2014 |
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