Einmal um die ganze Welt, Teil II: Südamerika
...und gleich im Anschluss: Bolivien
Steinmännchen bauen an der Laguna "Verde" (übrigens in den Anden dienen diese Steintürme als Wegweiser, nicht wie in Asien als Glücksbringer)
Von San Pedro de Atacama nach Uyuni in 3 Tagen.....
21.10.2013
Juhu, heute treten wir unsere Wüsten- Tour nach Bolivien an. Wir freuen uns riesig drauf, denn von unseren Schweizer Travelern haben wir so viele interessante Informationen bekommen und vom Tour- Büro natürlich auch.
So starten wir am Morgen mit dem Bus zur bolivianischen Grenze. Das dauert nur eine halbe Stunde, geht dafür aber auf 4600m hoch.
Hier gibt es für alle Frühstück, vor allem Cocatee, der ja in dieser Höhe unabkömmlich ist. Hier müssen wir auch eine Gesundheitserklärung abgeben in der steht, daß wir damit einverstanden sind, falls eine Erkrankung auftritt, nicht sofort ein Arzt zur Stelle sein wird. Alles kein Problem....hab ja vom Penicillin bis zum Cortison alles dabei.
Die Formalitäten bezüglich der Grenzabfertigung sind auch schnell erledigt und die 3-Tages- Tourler werden auf zwei Jeeps verteilt.
Zusammen mit Daniela, Maria, Juan, Philip (alle aus Chile) und unserem Guide Gabriel steigen wir ins Auto. Anders als im Himalaja sehen die Jeep's hier technisch einwandfrei aus, vor allem die Reifen.
Gabriel fährt uns zuerst zur "Laguna Blanco". Hier sehen wir die ersten Flamingos unterhalb des mächtigen "Vulcano Liancapur"
Die zweite Lagune strahlt schon von Weitem türkisblau "Laguna Verde" ist ihr Name. Ihre Farbe entstand durch die stark kupferhaltigen Minerale, dem sogenannten Grünspan.
Eigendlich sind wir jetzt froh, daß wir seit vier Monaten nicht mehr rauchen, denn nun wird die Luft richtig dünn und unsere Herzen schlagen nicht nur vor Begeisterung so schnell, sondern weil unsere körperliche Kondition gerade einmal für ne' Hängematte reicht.
Das nächste Highlight" La Huella- "die Wüste Salvador Dalis" gleicht ein bißchen den Pinnacles in Australien.
An den heißen Quellen in 4400m Höhe ist Zeit zum Mittagessen. Vorher nehmen Walter und alle anderen noch ein Bad im 36°C warmen Wasser. Ich trau mich nicht so recht, a) ist mir das draußen zu kalt und b) wegen meinem Blutdruck. Naja dafür schieß ich ein paar nette Fotos, denn ich bin total überwältigt von dieser einzigartigen Wüstenlandschaft.
Beim Essen kommen wir 12 uns ein wenig näher und wieder einmal sind wir die Ältesten. Das macht aber gar nichts, denn wie schon erwähnt, wirken wir auf alle anderen wie ein lebendiger Reiseführer.
So, nun geht es wieder hinauf auf 5000m. Hier zischt und brodelt es wie in einem Hexenkessel. Es wirkt auf mich, als würde jeden Moment die Erde explodieren. Schwefeldämpfe stinken gen' Himmel. Wir sind am Geyser" Sol de Manàna" angekommen.
Leicht abwärts auf 4200m lockt schon von Weitem das nächste Abenteuer....
Nun haben wir schon so viele tolle Sachen auf unserer Weltreise gesehen, doch so etwas buntes ist uns noch nicht vor die Augen gekommen.
Im Hintergrund die rotbraunen Wüstenberge heben sich ab von der vertrockneten weißen Salzkruste. Davor wiederum liegt ein glutroter See, unglaublich das Ganze in diesem Moment.
In der "Laguna Colorado" tummeln sich hunderte von Flamingos.
Das Rot des Sees entsteht durch die Algen die darin wachsen. Diese wiederum stehen auf dem Speiseplan der Flamingos an erster Stelle, denn sie verleihen ihnen dieses wunderschöne lachsfarbene Federkleid.
Hier beziehen wir auch unser Hostel und werden reichlich bewirtet.
Mausbiber übt schon einmal für's neue Enkelkind, denn die kleine Sarle hat sich Walter anvertraut und will mit niemand anderen etwas zu tun haben..
Gut das wir unsere doppelten Schlafsäcke mithaben, so wird die Nacht nicht allzu kalt.
Ein aufregender und einmaliger Tag geht zu ende.
Sind sie nicht schön? Und ich dachte immer sie leben im Dschungel. Naja, da haben wir auf unserer Reise mal wieder etwas dazu gelernt,
Der zweite Tag
22.10.2013
Wir starten alle 12 in der Früh bei strahlenden Sonnenschein und klirrender Kälte.
Heute sitzen wir lange im Jeep und werden bei dieser Tour ordentlich durchgeschüttelt, denn die Pisten sind steinig und sandig zugleich.
Uns begleitet lang ein interessantes, riesiges Bergmassiv. Vor dessen schönster Aussicht hält Gabriel an. "The 7 Colours- Mountain bzw. der Berg der 7 Farben" strahlt uns im Sonnenschein an. Ich kenne dieses Bild irgendwoher und glaube, daß es in meinem immerwährenden Kalender mit Fotos aus aller Welt ist.
Nun steuern wir die vier Lagunen nacheinander an und an der "Laguna Caropa" zaubern unsere Guides ein Super-Lunch für alle.
Bis zu diesem Punkt haben wir schon tausende Fotos geschossen, vom Wüstenfuchs, über hunderte Flamingos bis hin zu den kleinen, putzigen Vikunjas (die kleinste wild lebende Lama-Art).
Nach dem Besuch des noch aktiven Vulkans "Olagùe" kommen wir nach einer holprigen Fahrt im Salzhotel "Samarikuna" an. Das Hotel liegt am Rande der großen Salzwüste von Uyuni und ist völlig aus Salzsteinen gebaut. Das schaut hübsch aus Betten, Tische Hocker...alles aus Salz und die Kombination aus weißen Steinen zusammen mit den bunten bolivianischen Stoffen geben einen guten Kontrast.
Die Mädchen kichern, als sie barfuß zur Dusche über den Salzboden laufen, es fühlt sich wohl an wie Peeling an den Füßen.
Wir werden wieder reichlich bewirtet und der Abend wird recht lustig.
5 Deutsche, 4 Chilenen, 2 Engländer und ein US-Amerikaner sind sich sehr sympatisch und tauschen Adressen und Fotos aus. Alle finden es sehr schade, das die gemeinsame Reise morgen zu ende geht.
Der letzte Tag
23.10.2013
Heute erleben wir den Höhepunkt dieser Tour, denn wir "tauchen" ein in die "Salar de Uyuni"
Eine verrückte Natur breitet sich vor unseren Augen aus, ein Kontrast, den man ohne Sonnenbrille nicht aushält. Wir können es nichtermessen, daß diese ergreifende Natur vor tausenden von Jahren einmal ein See war.
Nebenbei bemerkt:
Der Salar de Uyuni (auch Salar de Tunupa) ist die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet.
Diese Wüste liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3653 m und gehört zu den Landschaften des Altiplano.
Mit einer Fläche von 10.580 km² hat der See eine größere Flächenausdehnung als beispielsweise Niederbayern.
Der See ist maximal 72 Meter tief, wobei die Salzkruste ca. 10 Meter beträgt.
Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt er äußerlich einem schneebedeckten zugefrorenen See.
Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert. Darüber hinaus gilt der See als eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Der See ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen. Er ist Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten.
(entn. aus wikipedia)
Ja, da kann es einem schon mal kalt den Buckel runter laufen, aus Ehrfurcht davor, was Mutter Erde so im Laufe der Jahre so geschaffen hat.
Es stellen sich noch mehr Fragen, als wir die Insel "Incahuasi" betreten, die aus Lawagestein und Korallenkalk besteht. Hier blühen tausende von Säulenkakteen und es schwirren Schmetterlinge und Kolibbris herum, die sich an den Blüten laben.
Von oben betrachtet, schaut das alles aus, als würden wir uns auf einer tropischen Insel mitten im verschneiten Eismeer befinden, genial!
Auf dem Weg nach Uyuni schießen wir alle stundenlang die skurilsten Fotos, kommen an einem Salzmuseum vorbei und können beobachten, wie das Salz hier abgebaut und verarbeitet wird.
Am Rande der Wüste nehmen wir nochmals inmitten von Souvenierläden ein Mittagessen zu uns. Leider trennen sich am Nachmittag unsere Wege wieder. Die Meisten fahren gleich nach Sucre oder zurück nach San Pedro. Wir nicht, denn wir wollen schauen was die Wüstenstadt so zu bieten hat.
...die würden sich doch in Oggenried auch gut machen, oder? Uns hat noch keines angespuckt....grins...
Es gibt Aufregenderes....
25.10.2013
Uyunis Zentrum läd mit hübschen Restaurants und netten Souvenierläden zum Verweilen ein.
Wir schlendern so durch und geben erst einmal unsere Wäsche zum waschen ab (wurde echt Zeit!). Walter entdeckt noch einen Schuster und lässt seine Schuhe reparieren und ich kauf mir ein paar bequeme Leggings, denn meine Jeans verabschieden nun nach 13 Monaten tragen und waschen.
Danach schauen wir im Lokal-Markt vorbei und scheinen hier nicht unbedingt bei den Einheimischen willkommen.
Alles in dieser Stadt ist überschaubar und nett, doch leben könnten wir beide nicht in dieser Stadt, voller Staub und mit so wenig Grün.
Tja, und so entschließen wir uns auch morgen weiter zu gehen.
Aufbruch: | 01.10.2013 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2014 |
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