Einmal um den Globus
Vietnam: Ho-Chi-Minh-Stadt
"Wie soll ich nur jemals über die Straße kommen?" Das war wohl einer meiner ersten Gedanken als ich in Ho-Chi-Minh-Stadt ankam (ab sofort benutze ich die Abkürzung HCMC). Bisher war ich ja schon einiges gewohnt, was den Verkehr in Asien angeht, aber diese Stadt setzt nochmal einen drauf. Auf 9 Millionen Einwohner kommen 8 Millionen Roller...und gefühlt sind alle 24h am Tag unterwegs Irgendwie habe ich es dann doch geschafft und nachdem ich mich im Hostel ausgebreitet habe ging es ins Getümmel. Da ich mich im Backpackerviertel einquartiert hatte dauerte es nicht lange bis eine Kneipenstraße gefunden wurde. Auf kleinen Plastikstühlen konnte man Platz nehmen und bei einem Bier das Treiben auf der Straße beobachten. Zwischen den Rollern drängten sich jetzt noch Cyclos und Händler die von Bücher über Zigaretten bis hin zu "Snacks" so ziemlich alles verkaufen. Nach kurzweiligen Stunden ging es aber ins Bett, schließlich ging es am nächsten morgen bei Zeit raus, denn wir hatten eine Tour zu den Cu Chi Tunneln gebucht. Das Tunnelsystem diente den Kämpfern der Vietcong als Unterschlupf während dem Krieg gegen die amerikanischen Truppen. Ein Guide erklärte wie die Tunnel gebaut wurden und wie darin gelebt wurde. An einigen Stellen konnte man selbst versuchen in die kleinen Eingänge, die perfekt getarnt wurden, einzusteigen. Ich scheiterte bereits nach wenigen Zentimetern. Ganz schön übel was die Vietnamesen auf sich genommen haben. An einer anderen Stelle wurden die Tunnel erweitert, so dass auch westliche Personen durchpassen. Trotzdem nichts für Leute mit klaustrophobischen Ängsten. Zusätzlich konnte man noch die Fallen der Vietcong für die Amerikaner betrachten oder Waffen aus der Kriegszeit auf einem Schießstand ausprobieren, was ich etwas komisch empfand.
Nachdem ich mir auf dem Markt eine neue kurze Hose gekauft habe, da meine kurze Hose bei dem Versuch in den Tunnel zu robben etwas gelitten hat hatte ich im Park noch ein paar nette Gespräche mit vietnamesischen Studenten, die ihre Englischkenntnisse aufbessern in dem sie Backpacker und Touristen ansprechen. Ausklingen lassen haben wir dann den Tag auf einer Roof Top Bar mit einer tollen Aussicht auf HCMC.
An meinem letzten Tag habe ich mir dann noch die Sightseeings der Stadt gegeben. Nach einem kurzen Blick in den Park von außen, der leider aufgrund des bevorstehenden Tet Festes (Neujahr bei den Vietnamesen) gesperrt war, ging ich zum Victory Palace. Der Palast war bis zu dem Moment als ein nordvietnamesischer Panzer 1975 durch das Tor brach die Residenz des südvietnamesischen Präsidenten. Das Gebäude wurde in den 60ern nach einer Bombardierung des alten Palastes an der selben Stelle wieder aufgebaut. Heute können bei einem Besuch die Privatgemächer, Räume für offizielle Anlässe, sowie ein Notbunker im Keller mit Funkraum besichtigt werden. Im Anschluss ging ich in das War Remmants Museum. In dem Kriegsopfermuseum sind Galerien, die Plakate und Zeitungsartikel zu Antikriegsdemonstrationen zeigen, sowie Fotos vom Kriegsalltag und den Folgen durch den Einsatz von Napalm und Agent Orange durch die US Armee. Teilweise ziemlich krasse Aufnahmen, die nur die Vergehen der Amerikaner darstellt, die Gräueltaten durch den Vietcong aber nicht zeigt.
Auf dem Rückweg zum Hostel habe ich dann noch einen Abstecher zu der Kathedrale Notre Dame, das Zentrum der katholischen Kirche in Südvietnam, und dem Post Office, welches sich direkt daneben befindet, gemacht. Das Postgebäude wurde vom Ingenieur Gustave Eiffel entworfen und wurde seit seiner Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts kaum geändert.
Zu guter Letzt durfte ich auf Anfrage noch einen Blick in die Oper werfen, wo gerade eine Probe für die abendliche Vorführung stattfanden. In dem Stück soll die Geschichte Vietnams mit artistischen Elementen erzählt werden. Sah ganz interessant aus
ich durfte mich an einem anderen Eingang versuchen, scheiterte aber nach wenigen Zentimeter aufgrund meiner breiten Schultern
Bild aus dem War Remmants Museum das einen amerikanischen Soldaten zeigt, der den zerfetzten Körper eines Vietnamesen hält...teilweise waren krasse Bilder dabei
Aufbruch: | 04.01.2015 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2015 |
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten