Einmal um den Globus
USA: Yosemite Nationalpark
Leider habe ich mal wieder die Distanzen in den USA etwas unterschätzt, was dafür sorgte, dass ich im Yosemite Nationalpark viel später ankam als zuerst geplant. An sich ist das ja nicht schlimm, allerdings war gerade High Session, was bedeutet, dass es kompliziert werden könnte einen Platz auf den Campgrounds zu bekommen. Ich habe schon Tage zuvor herum telefoniert und im Internet geschaut ob eventuell eine Reservierung storniert wird. Die Plätze werden oft schon ein Jahr im voraus geblockt. Zwar gibt es noch ein paar Plätze, bei denen „first come, first serve“ gilt (wer zuerst kommt, mahlt zuerst), aber hier schwinden die Möglichkeiten natürlich mit zunehmender Zeit. Trotzdem habe ich Yosemite angesteuert und mich im Park schon nach Wildcamping-Möglichkeiten umgeschaut. Aber ich hatte Glück und konnte einen, wenn nicht sogar den letzten Platz ergattern...sogar für 2 Nächte. Nachdem die neu erworbene Campingausrüstung aufgebaut wurde und ich mir mein Abendessen zubereitet habe (was von nun an hauptsächlich aus erwärmten Dosenfutter bestand ), habe ich mich noch etwas über den Park informiert, bevor ich tot müde ins Bett gefallen bin. Ich musste am nächsten morgen sowieso früh raus, da ich die anspruchsvollste Tagestour im Park geplant hatte, auf den dominanten Half Dome.
Früh morgens um 5 Uhr klingelte mein Wecker...so früh bin ich glaub während meiner gesamten Reise noch nicht aufgestanden. Etwas übermüdet habe ich dann erst einmal die Alarmanlage an meinem Auto ausgelöst und mir somit neue Freunde gemacht Leider musste ich noch „kurz“ zum tanken fahren (wie gesagt, am Anfang habe ich die Distanzen etwas unterschätzt ), so dass ich erst um 7 Uhr am Startpunkt stand. Es waren bereits viele Leute unterwegs. Der Weg führt vorbei an zwei schönen Wasserfällen zu einem Basiscamp, bevor das letzte Stück zum Gipfel angegangen wird. Bereits zum ersten Wasserfall ging es steil bergauf mit vielen Stufen, so dass sich hier schon die Spreu vom Weizen trennte Zum zweiten Wasserfall war es sogar noch etwas anstrengender, wodurch nur noch wenige Leute unterwegs waren, die sich auch noch ziemlich schnell verstreuten. Am Basiscamp angekommen, kam ich mit einem Ranger ins Gespräch, der mir sagte, dass ich eine Erlaubnis für den Half Dome benötige, die man nur vorab im Internet über ein Losverfahren ergattern kann. Das wusste ich zwar, hatte aber nicht wirklich damit gerechnet, dass das auch so scharf kontrolliert wird. Tatsächlich bestätigten mir entgegenkommende Wanderer, dass sie nach Ihrer „Permit“ gefragt wurden...blöd Sollte ich es riskieren? Was ist die Strafe, wenn ich ohne Erlaubnis erwischt werde? Werde ich zurückgeschickt oder sogar des Parkes verwiesen? Zwar fragte ich noch ein paar Leute, ob sie noch Platz auf Ihrer „Permit“ haben (pro „Permit“ können bis zu 4 Personen mit), aber leider hatte ich keinen Erfolg. Der Ranger gab mir aber den Tipp auf den 3.025m hohen Clowds Rest zu wandern, was zwar etwas weiter und anstrengender sei, aber man könne auf den Half Dome herab blicken. Nun gut, dann soll es das sein Die folgenden 2 Stunden zum Gipfel war ich nahezu alleine unterwegs. Außer den vielen Eich- und Streifenhörnchen und ein paar Rehen, kreuzten nur 3 Personen meinen Weg. Oben angekommen hatte man eine gigantische Aussicht über den Yosemite Park mit dem Half Dome, was die Anstrengung mehr als entschädigte. Auf der einen Seite das Valley, in dem sich das meiste abspielte, auf der anderen Seite unendliche Weiten Meine Erwartungen wurden übertroffen!
Allerdings hatte ich auch etwas Respekt vor dem Abstieg, denn nach 17km Aufstieg folgen nach Adam Riese wieder 17km Abstieg...und das mit gerade mal 0,5l Wasser Ich wollte meine Flaschen eigentlich unterwegs an Wasserstationen füllen, doch leider waren diese außer Betrieb, so dass ich etwas dehydriert im Tal ankam. Doch trotz der Tortur beim Abstieg hat sich der Ausflug mega gelohnt!
Am nächsten Tag hingen mir die 34 km und 2000 Höhenmeter etwas in den Beinen...also heute etwas gemütlich In der Nähe meines Campgrounds war der Glacier Point, der eine gigantische Aussicht über das gesamte Yosemite Valley bietet. Hier konnte ich nochmal die Route vom Vortag von der Ferne betrachten. Ein perfekter Abschluss...dachte ich...denn auf meinem Weg zurück konnte ich sogar noch einen Bären im Wald sehen, der dem ganzen noch die Krone aufsetzte. Jetzt konnte ich beruhigt weiterfahren
mein Nachtlager mit Grillstelle und Bärenbox im Hintergrund, in der sämtliche Lebensmittel verstaut werden mussten
Blick auf die Route:
Vom Valley aus ging es über die beiden Wasserfälle (links neben Baum) hinter den Half Dome (markanter Gipfel am rechten Bildrand) bis auf den Gipfel von Clowds Rest (ganz rechts, hinter Half Dome)
Aufbruch: | 04.01.2015 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2015 |
Thailand
Kambodscha
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